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LICHTENFELS/ALTENKUNSTADT: Den Fußball einlochen

LICHTENFELS/ALTENKUNSTADT

Den Fußball einlochen

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    Fußballgolf: Die außergewöhnliche Sportart soll mit einer neuen Anlage bei Grundfeld am Obermain Einzug halten. FOTO: red
    Fußballgolf: Die außergewöhnliche Sportart soll mit einer neuen Anlage bei Grundfeld am Obermain Einzug halten. FOTO: red Foto: red

    Eine außergewöhnliche Sportart soll bald Einzug am Obermain halten: In Grundfeld, unweit der Straße hinauf zur Basilika Vierzehnheiligen, ist – wie bereits kurz berichtet – eine rund 1800 Quadratmeter große Fußballgolfanlage geplant. Das Außergewöhnliche daran: Die Anlage, die Patrick Zenk aus Grundfeld bauen und betreiben wird, ist eingebettet in die vom Landkreis seit einiger Zeit intensiv betriebenen Aufwertung des Obermain-Gebietes als Freizeit-Region.

    „Fußballgolf Obermain“, wie das Projekt offiziell bezeichnet wird, ist deshalb auch Teil des so genannten Leader-Programms der Europäischen Union, die für die Entwicklung des ländlichen Raums erhebliche Fördermittel zur Verfügung stellt. Voraussetzung für die Förderung von „Fußballgolf Obermain“ durch die EU war unter anderem eine erfolgreiche Prüfung durch die „Lokale Aktionsgruppe Region Obermain“ (LAG).

    Weg für EU-Zuschuss geebnet

    Der eingetragene Verein mit einem Vorstand aus zehn heimischen Persönlichkeiten unter Vorsitz des Landrates wendet seit längerem für solche Fälle seine „Lokale Entwicklungsstrategie (LES)“ an. Darin werden Punkte unter anderem für Innovation, Beitrag zum Umweltschutz, zur Demografie, zur Bürger- und Familienbeteiligung oder zum Tourismus in der Region verteilt. Das LAG-Entscheidungsgremium tagte am Dienstag nach der Mitgliederversammlung des Vereins im Landratsamt. Dabei wurde verkündet, dass das Grundfelder Projekt die Ziele und die Kriterien des LES erfüllt.

    Damit ist nun der Weg geebnet für eine erhebliche Bezuschussung. Patrick Zenk rechnet mit einer Gesamtinvestition in Höhe von rund 160 000 Euro brutto. 54 000 Euro davon oder 40 Prozent würde dank Leader zufließen, sofern das Projekt letztendlich bewilligt wird.

    Üblicherweise gibt es innerhalb des Leader-Programms höhere Zuschüsse. Im Fall „Fußballgolf“ handelt es sich allerdings um ein gewinnorientiertes Unternehmen. Benutzer und Gäste zahlen dort künftig Eintrittspreise.

    „Sensibler Standort“

    Die Planungen für die Anlage sind weit fortgeschritten. Von Mai bis September soll jeweils von Dienstag bis zum Wochenende Fußballgolf gespielt werden können. Nach der Zustimmung der Vereinsmitglieder stellt die LAG Obermain nun den förmlichen Antrag für den Zuschuss. Landrat Christian Meißner, Andrea Musiol, Geschäftsführerin des Tourismusvereins Obermain-Jura und Mitglieder des LAG-Entscheidungsgremiums fanden für die Idee und das Engagement von Patrick Zenk nur lobende Worte. Der Landrat wies darauf hin, dass die Anlage Ziel für Familien, für Schulen und Vereine sein kann. Das gesamte Projekt sei ein „Beitrag zum naturverträglichen Tourismus“.

    „Kordigast - Abenteuer.Natur.Kultur“

    Es sei allerdings nicht einfach gewesen, die Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde und auch des Denkmalschutzes für den „sensiblen Standort“ unweit von Vierzehnheiligen zu erhalten. Die Denkmalpflege habe sich um die Blickachse auf das weltberühmte Sakralbauwerk gesorgt, die Naturschützer hätten ebenfalls Bedenken angemeldet.

    Letztendlich habe auch die Tatsache, dass auf der Anlage keine fest stehenden, sondern abbaubare Gebäude errichtet werden, für das Ok der Behörden gesorgt. „Spielwienix“ heißt indessen der geplante Abenteuerspielplatz auf dem Kordigast bei Altenkunstadt, für den baldmöglichst ein Leader-Zuschussantrag gestellt wird. Der Spielplatz und ein naher Naturlehrpfad zwischen Weismain und dem Hausberg ist momentan das bevorzugte Steckenpferd von Kreisfachberater Michael Stromer.

    „Kordigast – Abenteuer. Natur. Kultur“, so lautet das Motto Stromers. „Gerodet ist die Fläche“, sagte der Landrat am Dienstag. Im Frühjahr 2018 sollen die Arbeiten beginnen. Für den Sommer nächsten Jahres ist der Startschuss für den Abenteuerspielplatz geplant.

    Gemeinsam mit dem Landkreis und der Stadt Coburg betreibt die LAG Obermain ein weiteres Leaderprojekt, den Ausbau des Radwegenetzes im westlichen Landkreis. Es geht um den Lückenschluss Radwegenetz Maintal-Itzgund-Rodachtal. Dessen Kosten müssen sich die Gemeinden Ebensfeld und Itzgrund aufteilen.

    Von den rund 300 000 Euro Ausgaben erwartet sich die Kommune einen Leader-Zuschuss in Höhe von 165 000 Euro. Das LAG-Entscheidungsgremium beschloss, diese Summe aus ihrem Budget zur Verfügung zu stellen.

    Das Zangentor am Staffelberg

    Ein weiteres Leader-Projekt könnte etwas ganz Großes werden: im Frühjahr 2018 beginnen die Grabungen und Erkundungen zum keltischen Zangentor unterhalb des Staffelberges, von dem Archäologen heuer in kurzer Zeit viele Relikte entdeckt haben.

    Von der Ausgrabung wird es abhängen, welche Dimension das Projekt „Kelten am Obermain“ erhalten wird. Geplant ist auf jeden Fall – wie bereits berichtet – die Rekonstruktion des Zangentores. Die Kosten für das Projekt sind bislang mit knapp 400 000 Euro veranschlagt. Knapp 200 000 Euro hoch könnte die Förderung durch Leader werden. Der Landkreis will erreichen, dass die Oberfrankenstiftung weitere 20 Prozent der Kosten zusteuert (weiteres zum Thema Zangentor in einer der nächsten Ausgaben).

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