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LICHTENFELS: Von Hilfsschule zum Förderzentrum

LICHTENFELS

Von Hilfsschule zum Förderzentrum

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    Auf das Kommando des Rektors Werner Lindner ließen 75 Schüler aus Anlass der 75-Jahr-Feier der St. Katharina-Schule ihre Luftballons in die Höhe steigen.
    Auf das Kommando des Rektors Werner Lindner ließen 75 Schüler aus Anlass der 75-Jahr-Feier der St. Katharina-Schule ihre Luftballons in die Höhe steigen. Foto: FOTO: Alfred Thieret

    170 Schüler der St. Katharina-Schule feierten zusammen mit ihren Eltern, Lehrkräften und zahlreichen Ehrengästen am Freitag in der Turnhalle des Förderzentrums das 75-jährige Bestehen der Schule. Das Fest wurde mit einem von Weihbischof Herwig Gössl zelebrierten Gottesdienst eingeleitet.

    In seiner Predigt bezog sich der Weihbischof auf das vorgetragene Lukas-Evangelium, in dem berichtet wird, dass der in der Bevölkerung wenig angesehene Zöllner Zachäus nach einer Begegnung mit Jesus sein Leben zum Guten veränderte. Ähnlich sei auch die Lebensgeschichte der heiligen Katharina, der Schutzpatronin der Schule, verlaufen. Katharina sei auf Grund ihrer Schönheit und Klugheit stolz und eingebildet gewesen.

    Begegnung mit Jesus

    Erst eine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus berührte ihr Herz und sie wurde weise, so dass sie selbst die größten Gelehrten überzeugen konnte. Die Herzensbildung aus dem Glauben heraus mache einen Menschen lebenstauglich, und so können alle ihr Leben ändern oder neu gestalten. Vor allem gelte es, den jungen Leuten das Selbstbewusstsein zu vermitteln, dass sie etwas leisten können.

    Der stellvertretende Diözesan-Caritasdirektor Helmar Fexer ging kurz auf die Geschichte der Schule ein. Die Schule sei als Hilfsschule für Schüler mit Lernschwierigkeiten und geistiger Behinderung am 2. September 1942 mitten im Zweiten Weltkrieg zu einer Zeit eröffnet worden als andere Schulen geschlossen wurden. Die einzelnen Klassen wurden im Lauf der Zeit auf verschiedene Standorte in Lichtenfels, Staffelstein, Neudorf und Burgkunstadt verteilt. 1983 habe der Diözesan-Caritasverband das Maximilian-Kolbe Schulzentrum erbaut und die Trägerschaft für beide Schulzweige (L- und G-Schule) übernommen. Erst 2001 habe man die L-Schule für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die die Schüler vom Vorschulalter bis zur Vorbereitung ins Berufsleben betreut, in St. Katharina-Schule umbenannt. Helmar Fexer bedankte sich bei der Regierung von Oberfranken und dem Landkreis für die verlässliche Zusammenarbeit und die Unterstützung.

    Der Landratstellvertreter Helmut Fischer bedankte sich beim Diözesan-Caritasverband, der mit der Trägerschaft der Schule eine staatliche Aufgabe übernommen und viele Investitionen getätigt habe. Sein Dank galt auch dem Lehrerkollegium mit dem Rektor Werner Lindner an der Spitze für das große Engagement. Bürgermeister Andreas Hügerich sah in der St. Katharina-Schule eine wichtige Einrichtung. Er komme immer wieder gerne in die Schule, um mit Lehrern und Schülern Gespräche zu führen. So wie eine Kerze Licht und Wärme ausstrahle, vermittle die Schule Geborgenheit, meinte der Rathauschef im Hinblick auf die durch Schüler in verschiedenen Formen und Farben hergestellten Kerzen. Zum Schluss überreichte er an den Rektor ein Geldgeschenk.

    Kreative Wege

    „75 Jahre Förderschule Lichtenfels bedeutet 75 Jahre Hilfe für Kinder“, stellte Rektor Lindner fest. Damit verbunden sei eine Entwicklung von der Hilfsschule zum sonderpädagogischen Förderzentrum, eine Weiterentwicklung der Pädagogik in Diagnostik, Beratungskompetenz sowie die Aufhebung der Noten und kompetenzorientierte Arbeit. „Das Wesentliche ist aber die Hilfe am Kind und für das Kind und hier geht man auch immer kreative Wege im Team, wobei diese Teamarbeit bei uns besonders gut ausgeprägt ist“, unterstrich Werner Lindner.

    Als Beispiel für eine äußerst positive Entwicklung einer ehemaligen Schülerin stellte er zum Schluss mit Angelica Huber eine Absolventin des Abschlussjahrgangs 2009 vor. Die junge Dame hat nach einer Keramiker-Ausbildung eine Weiterbildung zur Werkstoff- und Prüftechnikerin absolviert und möchte sich jetzt noch zur Produktdesignerin ausbilden lassen. Ihr Dank galt deshalb ihren Lehrern, die sie geprägt und gefördert und ihr das nötige Selbstbewusstsein vermittelt hätten. Der Rektor erinnerte im Übrigen auch daran, dass Angelica Huber vor zehn Jahren zusammen mit ihren damaligen Mitschülerinnen Jennifer Jöckel und Luisa Drescher unter der Anleitung des Restaurators Clemens Muth eine große Statue der heiligen Katharina, der Schutzpatronin der Schule, modellierte, die zum Wahrzeichen der Schule geworden ist. Für die musikalische Umrahmung sorgten Susi Schliefer (Querflöte) und Thomas Bähr (Klavier).

    75 Luftballons steigen in den Himmel

    Im Anschluss an die offizielle Feier ließen Kinder der St. Katharina-Schule 75 Luftballons mit einem Adressenanhänger in die Luft steigen, die bei Windstille und blauem Himmel senkrecht emporflogen. Die Jugendlichen sind schon sehr gespannt auf mögliche Rückantworten von potentiellen Findern. In der Schule präsentierten die Schüler an Wandtafeln ihre Werke aus dem Kunstunterricht. So stellte die Klasse L6 mit zwei Projekten einerseits den Lebensweg und andererseits die Verehrung der heiligen Katharina, der Schutzpatronin der Schule, dar. Die beiden Schüler Max Sass und Lorenzo Aspidista präsentierten einen Kurzfilm, in dem sie ihre Mitschüler nach ihrer Meinung zur Schule befragten. Die Feier endete mit einem kleinen Imbiss im Rahmen eines unterhaltsamen Zusammenseins.

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