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BAMBERG/COBURG: Wenn man sich auf dünnem Eis bewegt

BAMBERG/COBURG

Wenn man sich auf dünnem Eis bewegt

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    Wer hat nur den Krug zerbrochen und war daher zur Nachtzeit in Eves Zimmer? Nichts Geringeres als Eves (Solvejg Schomers, Bild) Ehre steht dabei auf dem Spiel. Der Klassiker „Der zerbrochene Krug“ wird ab Januar im Landestheater Coburg gezeigt.
    Wer hat nur den Krug zerbrochen und war daher zur Nachtzeit in Eves Zimmer? Nichts Geringeres als Eves (Solvejg Schomers, Bild) Ehre steht dabei auf dem Spiel. Der Klassiker „Der zerbrochene Krug“ wird ab Januar im Landestheater Coburg gezeigt. Foto: FOTO: Sebastian Buff

    Nicht jeder bemerkt sogleich, auf welch' dünnem Eis er sich bewegt, manch einer dreht auf diesem unsicherem Untergrund erfolgreich Runde um Runde, andere ignorieren die ersten feinen Risse, die einer Katastrophe vorausgehen. Im neuen Jahr gibt es in Bamberg und Coburg drei Schauspiel-Premieren, darunter ein Klassiker, eine Uraufführung und ein zeitgenössisches Stück.

    „Der zerbrochene Krug“

    Richter Adam ist sich wohl bewusst, auf welch' dünnes Eis er sich begibt, als er den Fall des „zerbrochenen Kruges“ verhandelt. Denn niemand anderes als er selbst ist der Schuldige. Ebenfalls auf dem Prüfstand: Eves Ehre, denn der Krug zerbrach, als ein Mann nachts aus ihrer Kammer flüchtete. „Dein guter Name lag in diesem Topfe, und vor der Welt mit ihm ward er zerstoßen“, bringt es Eves Mutter auf den Punkt. Richter Adam versucht, von sich abzulenken, tänzelt von einer fragilen Lüge zur nächsten unter den wachsamen Augen des Gerichtsrates Walter, der an diesem Tag zu Besuch ist.

    Die Inspiration für das Lustspiel kam Heinrich von Kleist beim Betrachten eines französischen Kupferstiches. Er und zwei befreundete Künstler machten sich Gedanken um die Figuren, die darauf zu sehen waren, woraufhin jeder beschloss, diese Ideen künstlerisch zu verarbeiten. Obwohl Kleists Stück bei der Premiere 1808 keinen Erfolg hatte, gehört es heute zu seinen meistgespielten Werken. Ab Januar wird es am Landestheater Coburg zu sehen sein unter der Regie von Johannes Zametzer.

    Premiere: Samstag, 13. Januar, um 19.30 Uhr im Großen Haus des Landestheaters Coburg.

    „Brand“

    1945 endete der Zweite Weltkrieg, doch die Erfahrungen, die Verluste und Verletzungen haben die Menschen geformt. Schweigen und Verdrängen der Überlebenden kaschieren nur, was unter der Oberfläche liegt. Wie wirkt sich das auf ihr weiteres Leben aus? Und das ihrer Kinder? Bettina Erasmy zeigt in dem Drama „Brand. Eine deutsche Familiengeschichte“ eine Familie in der Nachkriegszeit: Greta und ihr Mann Fritz erleben die goldenen Fünfziger. Sie heiraten, bekommen zwei Kinder, Paulina und Michael, wirtschaftlich geht es ihnen gut. Doch ihre Kinder haben als Erwachsene mit Unsicherheiten und Beziehungsproblemen zu kämpfen.

    Eine Frau aus Polen nimmt mit Fritz Kontakt auf und behauptet, seine Halbschwester zu sein. Dieses Drama von Erasmy wird im Januar unter der Regie von Cilli Drexel am Bamberger ETA Hoffmann Theater uraufgeführt.

    Uraufführung: Freitag, 19. Januar, um 20 Uhr im Studio des ETA Hoffmann Theaters Bamberg.

    „Lehman Brothers“

    Rimpar – Lehman Brothers – Finanzkrise 2008. Wie passen diese Begriffe zusammen? Die Insolvenz der Investmentbank „Lehman Brothers“ läutete die weltweite Finanzkrise ein. Mehr als 150 Jahre zuvor verließen drei Brüder ihren Heimatort Rimpar bei Würzburg, um in den USA ein neues Leben zu führen. Der italienische Dramatiker Stefano Massini recherchierte drei Jahre lang, um in seinem Stück „Lehman Brothers. Aufstieg und Fall einer Dynastie“ ein genaues Bild der Geschichte dieser Familie und ihrer Geschäfte zeigen zu können. Mehr noch: Er zeigt die Entwicklung des Kapitalismus über 150 Jahre und drei Lehman-Generationen hinweg. Angefangen hatten sie mit einem Stoffgeschäft, handelten mit Baumwolle, Kaffee, Erdöl, investierten in Eisenbahn und Rüstung, bis schließlich Ware, die man anfassen konnte, immer weniger wichtig wurde, eines dafür aber umso mehr: Kapital.

    Sibylle Broll-Pape, Intendantin des ETA Hoffmann Theaters, wird Massinis Stück inszenieren.

    Premiere: Freitag, 26. Januar, um 20 Uhr auf der Großen Bühne des ETA Hoffmann Theaters.

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