Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

LICHTENFELS: Eine Reise durch Musikwelten

LICHTENFELS

Eine Reise durch Musikwelten

    • |
    • |
    „The Gregorian Voices“ begeisterten mit (v. li.): Osman Hayrulov und Simeon Pilibosyan (1. Tenor), Ivailo Ponkov und Ivan Hristov (2. Tenor), Vasil Antov und Mario Hristov (Bariton), Nikolay Jordanov und Radostin Georgiew (Bass).
    „The Gregorian Voices“ begeisterten mit (v. li.): Osman Hayrulov und Simeon Pilibosyan (1. Tenor), Ivailo Ponkov und Ivan Hristov (2. Tenor), Vasil Antov und Mario Hristov (Bariton), Nikolay Jordanov und Radostin Georgiew (Bass). Foto: Andreas Welz

    Ein bemerkenswertes Kirchenkonzert fand am vergangenen Mittwoch in der katholischen Kirche „Unsere liebe Frau“ statt. Die „Gregorian Voices“ begeisterten mit einer Zeitreise durch unterschiedliche Musikwelten. Das Repertoire des Konzerts umfasste klassische Choräle, moderne Kirchenlieder und weltbekannte Songs der Musical-, Pop- und Rockmusik, die jedoch im gregorianischen Stil der mittelalterlichen Mönche gesungen wurden.

    Das bulgarische Vokaloktett löste bei seiner Deutschland-Tournee 2018 auch in Lichtenfels emotionale Reaktionen aus. Kein Wunder, dass dieser besondere Chor bereits mehrere internationale Auszeichnungen erhalten hat. Sein Können umfasst ein erstaunliches Spektrum, das vom einstimmigen liturgischen Gesang bis hin zur polyphonen Fünfstimmigkeit mit schallenden Bässen und aufsteigenden Falsettstimmen reicht.

    In Mönchskutten gekleidet

    Es erinnert an eine Reise ins Mittelalter, als die in Mönchskutten gekleideten „Gregorian Voices“ von der Sakristei in den Altarraum schritten. In rotes Licht getaucht, funkelte die Vergoldung des Hochaltars und Kerzen erleuchteten die Nebenaltäre. Alle Lieder waren im ersten Teil des Konzerts von geistlicher Tiefe geprägt. Die Zuhörer erlebten eine spirituelle Klangwelt, ohne zeitliche, religiöse oder sprachliche Grenzen, die unter die Haut ging.

    Die acht Sänger berührten durch ihre substanzreichen Stimmen und schufen eine mystische Atmosphäre, die in der Stadtpfarrkirche Raum greifend war. Die vier glockenklaren Tenöre, der Zwiegesang von Bass und Bariton breitete sich spannungsreich über dem Publikum aus. Der achtköpfige Männerchor aus dem bulgarischen Sofia faszinierte im ersten Teil des Konzerts mit gregorianischen Chorälen, orthodoxen Gesängen und Madrigalen unter der künstlerischen Leitung von Ivan Hristov das Publikum. Das Herausragende war, dass der Chor frühmittelalterliche gregorianische Choräle völlig neu belebte und interpretierte.

    Bei den beiden ersten Titeln „Ave Maria“ und „Salve Regina“ beeindruckte Nikolay Jordanov als Oktavist, ein Bass der eine Oktave tiefer singt als die übrigen Bässe. Er erinnerte an die tiefste Singstimme russischer Chöre und wechselte nicht in das obere Register. Es schien bald so, als ob sich der Heilige Nepomuk im rechten Seitenaltar dem begnadeten Sänger zuwandte. Die Tenöre jubelten beim Regina Caeli über die Auferstehung Jesu Christi. Mit dem „Ameno-Amen“ beendete der Chor den ersten Teil des Konzerts. Nach der Pause interpretierten „The Gregorian Voices“ Klassiker der Popmusik. Wie das gelingen kann, bewiesen die Sänger als sie bekannte Songs im gregorianischen Stil arrangierten. Nach dem „Hallelujah“ von Leonard Cohen hörte man die ersten Bravorufe.

    Fulminanter Schlusspunkt

    Den Zuhörern gefiel diese Art der Interpretation, konnten sie sich auch mit den Texten identifizieren. Mit dem „The Sound of Silence“ von Simon und Garfunkel setzten die Gesangskünstler den achtteiligen Zyklus fort, der mit einer sakralen Modulation von Rod Stewards „I?m Sailing“ einen fulminanten Schlusspunkt setzte.

    Mit intensivem Beifall und Trampeln mit den Füßen forderten die Zuhörer zu einer Wiederholung auf. Mit drei Zugaben erfüllte der Chor den Wunsch. Auf „Amazing Grace“, das beliebteste Kirchenlied der Welt, hatten alle gewartet. Mit dem „We are the World - We are the children“ von Michael Jackson setzte sich der Beifallssturm fort. Mit dem Abba-Song „Thank you for the Music“ bedankte sich der Chor zum Schluss bei seinem Publikum.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden