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LICHTENFELS: „Niemand darf dich anfassen“

LICHTENFELS

„Niemand darf dich anfassen“

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    Mrs. Murr verstand sich gut mit ihrer Katze Melli, die bald vier Katzenkinder zur Welt brachte.
    Mrs. Murr verstand sich gut mit ihrer Katze Melli, die bald vier Katzenkinder zur Welt brachte. Foto: FotoS: Alfred Thieret

    Die Prävention von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft. Deshalb unterstützen das Jugendamt des Landkreises und die Erziehungsberatung der Caritas das vom Arbeitskreis „Keine sexuelle Gewalt“ in Coburg initiierte Puppentheater, das diese Thematik den Grundschülern von Coburg und Lichtenfels mit dem Puppenspiel „Die Katzen und Mrs. Murr“ nahe bringen will.

    Bei drei Aufführungen erlebten die Schüler der 3. Klassen der Grundschule am Markt, der 3. und 4. Klasse der Grundschule Leuchsental in Roth und die 2. Klassen der Dr.-Roßbach-Grundschule im Saal der letztgenannten Schule das Theaterstück. Die Problematik wurde dabei in leicht verständlicher Form in eine Katzenfamilie verlagert.

    Besuch von Onkel und Tante

    Die Geschichte spielt in England. Mrs. Murr, eine ältere Dame, hatte eine Katze namens Melli aufgenommen, die nach einiger Zeit die vier Katzenkinder Max, Rosemarie, Franklin und Paulinchen bekam. Die tollten fröhlich herum, bis sich Onkel Fred und Tante Margret zu einem Besuch ankündigten.

    Der Onkel kümmerte sich auffällig intensiv um Paulinchen, suchte möglichst alleine ihre Gegenwart und wollte mit ihr in körperlichen Kontakt treten, indem er sie streichelte und sie aufforderte, ihre Pfote auf seinen Bauch zu legen. Da sie sich dagegen wehrte, machte er ihr Versprechungen, dass er ihr kaputtes Kuscheltier Enzo wieder reparieren oder dass er sie vor einer bösen Ratte beschützen würde. Alles müsse aber ein Geheimnis zwischen beiden bleiben, sonst könne er nicht helfen.

    Dieses Ereignis machte Paulinchen traurig und unglücklich. Nachts drückte sie ihren Enzo an sich, bis dieser zu sprechen anfing und nach dem Grund ihrer Traurigkeit fragte. Schließlich erzählte sie ihm die Geschichte. Dieser gab ihr den eindringlichen Rat: „Wenn du etwas nicht willst, habe keine Angst, Nein zu sagen.“

    Schlimme Ereignisse verraten

    Nach langem Zögern schilderte sie ihrer Schwester Rosemarie, die sich Sorge um ihren Gesundheitszustand gemacht hatte, ihre schlimmen Erlebnisse mit dem Onkel, und dass dies ein Geheimnis zwischen ihr und dem Onkel bleiben müsse. Schließlich verdeutlichte ihr Rosemarie eindringlich, dass es zwei Arten von Geheimnissen gibt.

    Gute Geheimnisse – wie beispielsweise ein Geschenk – , die Spaß machen, kann man für sich behalten. Über schlechte Geheimnisse, etwa wenn man wie in diesem Fall erpresst wird, muss man reden.

    „Niemand darf dich anfassen, wenn du es nicht willst“, gab Rosemarie ihrer Schwester voller Bestimmtheit mit auf den Weg. Zum Schluss traten die Puppenspieler mit ihren Puppen vor die Bühne und sangen unter Einbeziehung der Schüler das Lied „Will einer mit mir schmusen, und ich will nicht, ruf ich Nein, lass das sein, ich ruf Nein, Nein, Nein“.

    Aufarbeitung im Unterricht

    Das im Puppentheater angesprochene Thema des sexuellen Missbrauchs wird noch in den nächsten Tagen im Unterricht mit den Schülern durch Fachkräfte weiter aufgearbeitet, damit die Jugendlichen richtig reagieren können, falls Erwachsene die gebotenen Grenzen überschreiten.

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