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LICHTENFELS: Appell des Landrats, Bauplätze zu verkaufen

LICHTENFELS

Appell des Landrats, Bauplätze zu verkaufen

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    Von den 52 000 Hektar Fläche des Landkreises sind 3500 mit Siedlungen belegt, 28 500 Hektar mit landwirtschaftlichen Flächen, sonstigen Freiflächen und Verkehrswegen sowie 20 000 mit Wald. „Damit leben wir nicht auf der Insel der Seeligen, aber die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt einen verantwortungsvollen Umgang mit den Flächen“, meinte Landrat Christian Meißner. Vor dem Hintergrund des Volksbegehrens zur Eindämmung des Flächenverbrauchs diskutierte der Umweltausschuss des Kreistags über die Situation im Landkreis.

    Ein Mittel zur Verdichtung werde die Ausweitung des Förderprogramms zum Aufkauf von Brachflächen auf ganz Bayern bieten, meinte der Landrat. Denn bereits bisher sieht die Bauleitplanung über Flächennutzungspläne (für bis zu 15 Jahre) und die Bebauungspläne (kurzfristig) eine Nutzung von Freiflächen vor der Ausweisung neuer Gebiete im Außenbereich vor, doch oft stünden dem die Interessen der Eigentümer oder das Ortsbild (auf dem Land wird in der Regel zwei- bis dreigeschossig gebaut) entgegen, erläuterte Mario Imhof von der Bauverwaltung.

    Bauern: Flächenverbrauch halbieren

    Im Landkreis wurden von 2010 bis 2017 insgesamt 85 Hektar durch städtebauliche Satzungen in sieben von elf Kommunen neu ausgewiesen (35 Hektar für Gewerbeflächen, 28,74 Hektar für sonstige Bauflächen und 21,26 Hektar für regenerative Energien). Mit 128 Einwohnern je Quadratkilometer oder 1904 Einwohner je Quadratkilometer Siedlungsfläche sei der Landkreis eher weniger dicht besiedelt, verglichen mit Städten wie Coburg (149), Würzburg (165) oder ganz Oberfranken (148) und vergleichbar mit dem Landkreis Bamberg (128).

    Als Diskussionsgrundlage für die weitere Planung wertete der Landrat die Zahlen. Während Günter Knorr (CSU) auf die Blockierung zahlreiche erschlossener Baugrundstücke durch die Besitzer hinwies, bekräftigte Michael Bienlein (CSU) die Forderungen des Bauernverbands nach einer Halbierung des Flächenverbrauchs. Außerdem sollten Ausgleichsflächen auf Waldgebiete statt auf landwirtschaftliche Flächen angerechnet werden, um Bauern nicht die Möglichkeit zur Produktion zu nehmen. Unsinnig sei der Bau immer größerer Supermärkte mit Parkplätzen statt Tiefgaragen, während die alten Flächen leer stünden. Einen Appell des Kreistags an die Bürger und Kommunen, sparsamer mit dem Boden umzugehen und das Volksbegehren zu unterstützen, forderte Valentin Motschmann (Bündnis 90/Grüne). Das ging Landrat Christian Meißner zwar zu weit, doch er appellierte an die Besitzer von Bauplätzen, diese jungen Leuten zur Verfügung zu stellen. „Es ist brutal, wie viele erschlossene Gebiete brachliegen, weil die Grundstücke für Kinder oder Enkel aufgehoben werden oder die Besitzer das Geld nicht brauchen“, meinte er.

    Mit der Neuregelung der Abfallsatzung und den Müllgebühren wird sich die Kreisverwaltung in den nächsten Wochen beschäftigen. So könnten die Gebühren steigen, wenn die Schlacke aus dem Müllheizkraftwerk Coburg, in dem der Zweckverband für Abfallwirtschaft Nordwest-Oberfranken (Lichtenfels, Coburg, Kronach) seinen Müll entsorgt, als gefährlich eingestuft wird. Vorerst beibehalten werde das im Vergleich zu den Nachbarlandkreisen „großzügige System“, dass der Müll jede Woche abgefahren wird, betonte der Landrat.

    Steigen die Müllgebühren?

    Kaum gestiegen ist die Müllmenge in den vergangenen zehn Jahren (2006: 210 Kilo pro Einwohner, 2017: 216 Kilo), wie Sachgebietsleiter Wolfgang Schneider erläuterte. Während der Landkreis Coburg mit 179 Kilo pro Einwohner und Kronach mit 181 Kilo weniger Abfall verursachen, liegt die Stadt Coburg mit 222 Kilo höher. Die Sperrmüllmenge stieg leicht von 24 auf 28 Kilo pro Einwohner (seit 2006). Im Vergleich dazu verursacht der Landkreis Coburg 20 und die Stadt Coburg 38 Kilo pro Einwohner.

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