Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

LICHTENFELS/KÜPS: Für Jugendliche, die sich schwerer tun

LICHTENFELS/KÜPS

Für Jugendliche, die sich schwerer tun

    • |
    • |
    Zeugnisse der Leistungsbereitschaft: In der Schreinerei der Jugendwerkstatt Küps waren eindrucksvolle Gesellenstücke im Holzbereich zu bewundern. Insgesamt schlossen 34 junge Leute erfolgreich ihre Ausbildung ab. Mit im Bild (v. li.) stellvertretender Landrat Gerhard Wunder (Kronach) und Jugendwerkstatt-Leiterin Burgunde Brauer sowie (v. re.) die Geschäftsleiterin des Diakonische Werk Kronach-Ludwigsstadt/Michelau e.V., Karin Pfadenhauer, die Vorsitzende der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, Brigitte Glos, und der Küpser Bürgermeister Herbert Schneider.
    Zeugnisse der Leistungsbereitschaft: In der Schreinerei der Jugendwerkstatt Küps waren eindrucksvolle Gesellenstücke im Holzbereich zu bewundern. Insgesamt schlossen 34 junge Leute erfolgreich ihre Ausbildung ab. Mit im Bild (v. li.) stellvertretender Landrat Gerhard Wunder (Kronach) und Jugendwerkstatt-Leiterin Burgunde Brauer sowie (v. re.) die Geschäftsleiterin des Diakonische Werk Kronach-Ludwigsstadt/Michelau e.V., Karin Pfadenhauer, die Vorsitzende der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, Brigitte Glos, und der Küpser Bürgermeister Herbert Schneider. Foto: Rainer Glissnik

    34 junge Auszubildende aus den Landkreisen Kronach, Coburg und Lichtenfels konnten nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss an der Jugendwerkstatt Küps die Gesellenprüfung bestehen. Im letzten Ausbildungsjahr steigerten Lehlringe ihre Leistungsbereitschaft und nutzten die Chance der Ausbildung trotz vielfältiger Schwierigkeiten. Mehrere Absolventen der Jugendwerkstatt wurden für ihre Gesellenstücke besonders ausgezeichnet. Dies solle als Leuchtturmprojekt für die Zukunft angestrebt werden, hieß es bei der Abschlussfeier.

    Elf Auszubildende versorgten an der Coburger Heinrich-Schaumberger-Schule als Beiköche Schulkinder mit warmem Mittagessen. Sieben Gesellenstücke der Holzfachwerke gab es zu bewundern, eine Arbeitsprobe eines Ausbaufacharbeiters.

    Offenes Ohr in der Krise

    Nach einem für Mitarbeiter und Lehrlinge überaus anstrengendem Jahr freue sich die Jugendwerkstatt ganz besonders über den Erfolg ihrer Prüflinge, betonte eine glückliche Werkstattleiterin Burgunde Brauer. „Ihr habt aus einer schwierigen Situation das Beste gemacht“, lobte die Diplom-Sozialpädagogin.

    Die Jugendwerkstätten erwiesen sich seit vielen Jahren als enorm segensreiche und notwendige Einrichtungen für viele junge Menschen. Die beiden Jugendwerkstätten in Küps und Niederfüllbach hätten seit 2011 allerdings erheblich verkleinert werden müssen. Wegen Wegfalls von Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sei in Niederfüllbach vor einem Jahr der Betrieb gar eingestellt worden – einen Tag vor Beginn des Ausbildungsjahres. Für die dortigen Auszubildenden sei plötzlich alles anders gewesen. Auszubildende zum Holzfachwerker, zum Ausbaufacharbeiter, Holzmechaniker und zur Modenäherin habe es betroffen, blickte die Sozialpädagogin zurück.

    „Das Diakonische Werk als Träger tat alles, damit die Betroffenen ihre Ausbildungen erfolgreich bis zum Ende fortsetzen konnten“, betonte Burgunde Brauer. „Hilfe suchend wandte sich der Träger an die Arbeitsagentur, die wie immer ein offenes Ohr für unsere Auszubildenden hatte.“ Die Niederfüllbacher Holzfachwerker hätten in Küps weiter ausgebildet werden können, ebenso die anderen Auszubildenden aus dem ESF-Projekt.

    „Wir müssen die Einrichtung, die sich für Jugendliche einsetzt, unterstützen und die Gesellschaft aufmerksamer für diese jungen Menschen machen. “

    Claudia Dautel Vorsitzende Förderverein

    Die Auszubildenden aus der Niederfüllbacher Schneiderei fanden in der Firma „Julius Zöllner Schmölz“ einen offenen Partner als Kooperationsbetrieb. Herzlicher Dank galt hier Angelika Pfeifer, die auch nach ihrer eigenen Kündigung als Ausbilderin für Textil die Mädchen der Jugendwerkstatt bei der Firma Zöllner weiter begleitete. Auf eigene Kosten richtete das Diakonische Werk dank ehrenamtlicher Helfer mehrere Shuttles vom Coburger Bahnhof nach Küps oder Schmölz ein.

    Die Jugendwerkstatt Küps habe seit rund zehn Jahren einen Förderverein mit dem langjährigen Vorsitzenden Steffen Pullmann, der das Team um die frühere Leiterin Gabi Lehnhardt und die jetzige Leiterin Burgunde Brauer unterstütze, betonte die derzeitige Vorsitzende Claudia Dautel.

    „Wir müssen die Einrichtung, die sich für Jugendliche einsetzt, unterstützen und die Gesellschaft aufmerksamer für diese jungen Menschen machen.“ Dabei gehe es nicht allein um Aufmerksamkeit in materieller Hinsicht, sondern dass man sich mit diesen jungen Menschen beschäftigt. „Wir sind ganz stolz, hier in Küps ein solch tolles Ausbildungsteam zu haben.“ Dem Förderverein sei vor allem menschliche Zuwendung wichtig. „Als Förderverein wünschen wir uns mehr Aufmerksamkeit für diese großartige Institution Jugendwerkstatt.“

    Die Landkreise der hiesigen Region brauchten junge Menschen mit erfolgreicher Berufsausbildung, unterstrich Kronachs stellvertretender Landrat Gerhard Wunder. Nicht nur in den Betrieben, sondern in der Gesellschaft überhaupt. Mit ihrer erfolgreichen Berufsausbildung hätten die jungen Leute einen wichtigen Grundstein gelegt. Die Öffentliche Hand stehe hinter der Jugendwerkstatt. „Wer sein Leben selbst in die Hand nimmt, seine Berufsausbildung abschließt, ist ein echter Champion unserer Gesellschaft. Das Menschliche in der Gesellschaft darf nicht zu kurz kommen.“

    „An guten Schulen und guten Wegen erkennt man einen guten Staat“, zitierte der Küpser Bürgermeister Herbert Schneider. „Unsere Jugendlichen brauchen eine Chance, manche brauchen eine Chance mehr“ untermauerte er eine Aussage der Jugendwerkstatt. „Ihr könnt stolz sein auf die Chance, die ihr genutzt habt“, lobte er die Leistung der jungen Menschen.

    „Sie haben nicht nur einen Beruf erlernt“, würdigte die Vorsitzende der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Brigitte Glos. Jeder Auszubildende wachse nach jedem Lehrjahr in seiner Persönlichkeit.

    „Unsere Jugendlichen brauchen eine Chance, manche brauchen eine Chance mehr. Ihr könnt stolz sein auf die Chance, die ihr genutzt habt.“

    Herbert Schneider Küpser Bürgermeister

    „Unsere soeben bestandene Trägerzertifizierung für die Arbeitsagentur sehen wir für die Zukunft als gutes Omen an“, unterstrich Burgunde Brauer. Ein besonderer Dank der Jugendwerkstatt-Leiterin galt dem Förderverein mit seiner Vorsitzenden Friederike Dautel. „Mit ihnen gibt es Menschen an unserer Seite, die alles tun, um eine gute Arbeit und Ausbildung für unsere Jugendlichen zu stärken.“ Das Wichtigste im Leben sei die Entwicklung der Persönlichkeit. Die Jugendwerkstatt Küps sei eine sehr gute Einrichtung.

    600 offene Lehrstellen

    600 offenen Lehrstellen bei den Ausbildungsplätzen im Bezirk Bamberg-Coburg stehen noch 470 potenzielle Auszubildende gegenüber, erklärte die Vorsitzende der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, Brigitte Glos. Eigentlich sehr gute Zahlen, aber oft bräuchten Jugendliche mehr Unterstützung, als dies Ausbildungsbetriebe leisten könnten. Hier sei die Jugendwerkstatt sehr segensreich. Gesucht seien Handwerker und Industriebetriebe, die auch Jugendlichen eine Chance geben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden