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MISTELFELD: Jugendblasorchester Mistelfeld: wenn Musik echte Herzenssache ist

MISTELFELD

Jugendblasorchester Mistelfeld: wenn Musik echte Herzenssache ist

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    Draußen scheint die Sonne, Badesee-Temperatur: Für Jungmusiker heißt es trotzdem üben.
    Draußen scheint die Sonne, Badesee-Temperatur: Für Jungmusiker heißt es trotzdem üben. Foto: Fotos: Till Mayer

    Seit Februar üben sie jetzt schon für ihren Auftritt beim Schützenfest. „Das ist schon eine Ehre, dort erstmals zu spielen“, sagt Karl-Heinz Kerner. Der 60-Jährige ist Chef des Jugendblasorchesters. Gerade läuft im alten Schulhaus neben der Andreaskirche eine Probe. Draußen bestes Badewetter, drinnen rinnt so manche Schweißperle über die Gesichter der Jungmusikanten.

    Doch diese Probe ist mehr als nur Ehrensache. Sie ist Herzensache. Madleine Kerner heiratet am Wochenende. Für die Nachwuchsmusiker ist klar: Für ihr Mitglied, da spielt das Jugendblasorchester natürlich bei der Trauung in der Kirche auf. Weil Karl-Heinz Kerner noch dazu Brautvater ist und die Tochter zum Altar führt, muss ein guter Freund den Dirigentenstab schwingen: Simon Ehnes aus Redwitz.

    Dafür bläst Kerner bei der Probe selbst ins Saxophon. Man sieht es ihm an, es macht auch mal Spaß, nicht den Takt anzugeben. „Unser Jugendblasorchester ist ein Team, das zusammenhält. Eine richtige Clique eben“, sagt der 60-Jährige nicht ohne Stolz. Er will den jungen Menschen neben Musikverständnis und dem Erlernen eines Instruments eines mit auf den Weg geben: Gemeinsam erreicht man ein Ziel am besten. Dass seine Jungmusiker jetzt für ihre Madeleine proben, anstatt zum nächsten Badesee zu radeln, für Kerner ist das ein schönes Erlebnis.

    15 Jahre ist das Jugendblasorchester jetzt schon alt. Viele der Gründungsmitglieder spielen heute bei den Leuchsentalern, der Kapelle des Gesang- und Musikvereins, dem auch das Jugendblasorchester angehört. Aber auch die Jungmusiker musizieren oft bei der Hauptkapelle mit.

    Guten Ruf erspielt

    Über die Jahre haben sie sich einen guten Ruf erspielt. Das belegen zur Tradition gewordene Konzerte. Beim Heimatfest spielen sie auf, beim örtlichen Johannisfeuer oder Vereinsfesten, wie das der Soldatenkameradschaft. Ein ganz besonderes Highlight ist das Weihnachtkonzert jeden 26. Dezember. Oft müssen dann Stühle in die Sankt Andreas Kirche getragen werden, weil die Bänke samt und sonders belegt sind. Seit einem Jahrzehnt spielen sie dabei zudem für eine gute Sache: Das Weihnachtskonzert ist stets eine Benefizveranstaltung für die OT-Leseraktion „Helfen macht Spaß“.

    Bei aller Kameradschaft, Kerner weiß seine Jungmusiker auch zu fordern. „Eine gute Ausbildung ist fundamental“, sagt der 60-Jährige. Die schönste Erinnerung aus 15 Jahren ist dann auch das Wertungsspiel in Kasendorf gewesen. „Mit zwei Bussen sind wir angereist. Einen für die Kapelle, der andere war quasi der Fan-Bus mit Eltern, Omas und Opas und Freunden“, erinnert sich Kerner schmunzelnd. Es lief dann auch wie am Schnürchen. „Ausgezeichnet“ bekamen die Mistelfelder in ihrer Wertungsgruppe. „Das war schon schön“, meint der 60-Jährige.

    25 Musiker gehören zum Ensemble. „Wir spielen moderne Blasmusik. Mit Patrick und Tobias Rießner haben wir zwei im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Saxophon-Spieler und mit Nik Brehm einen prämierten Schlagzeuger“, sagt der Blasorchester-Chef. So erwartet die Schützenfestbesucher am Samstag, 14. Juli, von 14 bis 16.30 Uhr ein recht flottes Programm. Von den „Rolling Stones“ gibt es „I can get no satisfaction“, von Udo Jürgens „Griechischer Wein“. Evergreens wie „Charly Brown“ oder „Amarillo“ fehlen ebenso nicht.

    Flitterwochen abgekürzt

    „Aber natürlich gibt es traditionelle Blasmusik mit Polkas, Märschen und Walzern“, kündigt der 60-Jährige an. „Frankenmarsch“ und „Böhmischer Traum“ sind Pflichtprogramm für ein Schützenfest.

    Übrigens, die junge Braut Madleine wird den Schützenfestauftritt als Sängerin begleiten. Deswegen endet ihre Flitterwoche in den Alpen auch einen Tag eher. So läuft das beim Jugendblasorchester.

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