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LICHTENFELS: Polizei beschlagnahmt rund 600 Schallplatten

LICHTENFELS

Polizei beschlagnahmt rund 600 Schallplatten

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    Bei der CD- und Plattenbörse gab es am Sonntag einen Polizeieinsatz. Die Beamten beschlagnahmten das gesamte Sortiment eines Händlers.
    Bei der CD- und Plattenbörse gab es am Sonntag einen Polizeieinsatz. Die Beamten beschlagnahmten das gesamte Sortiment eines Händlers. Foto: red

    Der Käufer ging mit vier vermeintlichen Originalpressungen aus der Halle – und kam mit den Ordnungshütern wieder: Am Sonntag gab es auf der CD- und Plattenbörse in der Stadthalle eine größere Polizeiaktion. Dabei wurde das gesamte Sortiment eines Verkäufers beschlagnahmt, bei der es sich mutmaßlich um Fälschungen handelte.

    „Gleich mehrere angeblich original verschweißte Scheiben von mehreren hundert Euro Wert je Exemplar: Das machte schon stutzig.“

    Ein Besucher der Plattenbörse

    Der Fierant war nicht neu bei den CD- und Plattenbörsen, sondern regelmäßig bei den vierteljährlichen Veranstaltungen mit dabei. „Die Fälschungen waren eindeutig“, sagt ein Kenner aus dem Landkreis, der namentlich nicht genannt werden wollte. Zum einen hatten die Platten keine eingestanzten Codes, an denen sich erkennen lässt, wo diese gepresst wurden und von wem. Dieser ist normalerweise zwischen Label und den Rillen im Auslauf des Tonträgers zu finden. Darüber hinaus hatte der Händler gleich mehrere Exemplare vermeintlich original verschweißter Raritäten dabei. „Gleich mehrere angeblich original verschweißte Scheiben von mehreren hundert Euro Wert je Exemplar: Das machte schon stutzig“, sagt der Sammler. „Und wer die dann daheim aufmachte, der sah die mindere Qualität mit Schlägen und sogar Löchern, die niemals aus einem ordentlichen Presswerk stammen kann.“ Vom fragwürdigen Klang ganz zu schweigen. Der Kenner spricht von sechs bis sieben Kisten voller mutmaßlicher Fälschungen, also rund 600 Exemplaren. Die Polizeiinspektion Lichtenfels bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion den Zugriff, möchte aber die Zahl der Platten nicht kommentieren. „Es ist aber richtig, dass von einem Händler alle Platten sichergestellt wurden“, heißt es von den Ermittlern. Dieser sei extra für die CD- und Plattenbörse nach Lichtenfels angereist, nach Recherchen dieser Redaktion aus bayerisch Schwaben. Ein Sammler aus der Region hat das Verkaufsgespräch zwischen Händler und Kunden mitbeobachtet: „Der hat dreimal nachgefragt, ob es nun wirklich ein Original ist.“

    Der Händler bejahte, der skeptische Kunde kaufte – und war stinksauer. Dabei muss nach Informationen dieser Redaktion jeder Händler vorher per Unterschrift bestätigen, dass er keine inoffiziellen Platten verkauft. Nun wird sich wohl der Zoll der Sache annehmen.

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