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LICHTENFELS: K&W: Produktion wird ins Ausland verlagert

LICHTENFELS

K&W: Produktion wird ins Ausland verlagert

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    Das Betriebsgebäude von K&W-Polstermöbel in Lichtenfels.
    Das Betriebsgebäude von K&W-Polstermöbel in Lichtenfels. Foto: Markus Drossel

    Der anhaltende Konkurrenzkampf mit Anbietern aus Osteuropa und China hat Folgen für ein weiteres Polstermöbelunternehmen in unserer Region. Die 1799 gegründete heutige Himolla-Tochter K&W in Lichtenfels-Oberwallenstadt wird ihre Produktion ins benachbarte Ausland verlagern. Der Firmensitz wird nach Mitwitz verlegt. Dort hat der Himolla-Konzern, zu dem K&W (Komfort & Wohnen) seit 2007 gehört, bereits eine eigene Immobilie. Dies teilten die K&W-Geschäftsführer Thomas Friedrich und Karl Sommermeyer am Montag schriftlich den Medien mit. Gleichzeitig informierte Friedrich die Belegschaft am Standort in Lichtenfels über die Pläne des Konzerns.

    Für etliche der 170 Mitarbeiter in der Firma in Lichtenfels beginnen nun unruhige Monate, denn es ist überhaupt noch nicht klar, welche Folgen die Verlagerungspläne des Himolla-Konzerns für die Beschäftigten haben werden. Thomas Friedrich sprach gegenüber dieser Redaktion gestern von dem Willen zu einer „partnerschaftlichen Lösung für jeden einzelnen Mitarbeiter“, die der Konzern gemeinsam mit dem Betriebsrat nun anstrebe. Dabei gehe es auch um Sozialpläne.

    „Wir haben eine soziale Verpflichtung.“

    Thomas Friedrich, K&W-Geschäftsführer

    Es würden neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Mitarbeiter angeboten, die jetzt noch in der Produktion tätig seien. In wie weit altersbedingte Regelungen im Zusammenhang mit den anstehenden Veränderungen möglich seien, müsse gemeinsam mit dem Betriebsrat besprochen und vereinbart werden. „Wir haben eine soziale Verpflichtung“, sagte Thomas Friedrich weiter. Betriebsratsvorsitzende Andrea Hacker konnte diese Redaktion am Montag leider nicht erreichen.

    Himolla begründet seinen Schritt mit dem „anhaltenden Preis- und Importdruck aus Osteuropa und China“, dem der Konzern standhalten wolle. Friedrich sprach am Montag wörtlich von einer „Importschwemme“. Dazu werden „einige, bislang noch verbliebene Produktionskapazitäten von Lichtenfels bis Mitte nächsten Jahres ins Ausland verlagert,“ so Friedrich weiter. Der Geschäftsführer sagte, dass der Konzern schon seit einiger Zeit an seinem Standort in der Slowakei produzieren lasse.

    Im von Lichtenfels rund 20 Kilometer entfernten Mitwitz werde künftig die Verwaltung von K&W ihren Sitz haben. Damit erspare sich der Konzern Mietkosten für die weiträumigen Immobilien in Lichtenfels. „In Mitwitz haben wir genug Platz,“ so Friedrich weiter.

    Die K&W-Mutter habe sich entschlossen, frühzeitig diesen strategisch wichtigen Schritt anzukündigen, so der Geschäftsführer. Damit gebe es genügend Zeit, um Entscheidungen zur Zukunft der Mitarbeiter vorzubereiten.

    K&W solle mit „seiner Stärke und Innovationskraft“ in Oberfranken erhalten bleiben. „Das Know-How soll in Oberfranken bleiben“, so Friedrich weiter. Mit der Produktionsverlagerung werde sich „K&W auch weiterhin konkurrenzfähig am Markt behaupten.“ Die angekündigten Veränderungen bei K&W sind indessen ein weiterer Rückschlag für den Polstermöbel-Produktionsstandort Oberfranken. „In Deutschland gibt es zwei Zentren für die Polstermöbelproduktion: Zum einen in Nordrhein-Westfalen, zum anderen in Oberfranken“, hatte kürzlich Martin Schmitz , der Wirtschaftsförderer des Landkreises Coburg, in einem Zeitungsinterview gesagt. Und weiter: „Mittlerweile muss man fast sagen: Gab es.“

    Polstermöbelschwerpunkt in Polen

    Von über 50 Fabrikanten in Oberfranken seien nur noch knapp zehn übrig und auch viele Zulieferer mussten schon schließen. „Momentan liegt der Polstermöbelschwerpunkt in Polen“, so Schmitz weiter. „Das setzt unsere Betriebe gehörig unter Druck.“ Dank eines niedrigeren Lohnniveaus werde in Osteuropa und in Fernost günstig produziert „und die Produkte überschwemmen mit Kampfpreisen den Markt. In der Region gehe ein Strukturwandel vor sich, „für den wir nichts können“, meint Schmitz. Dem könne man nur mit Fördermaßnahmen entgegnen.

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