Insgesamt 17 Ehepaare, die in diesen Tagen ein Ehejubiläum begingen oder frisch verheiratet waren, trafen sich am Sonntag auf Einladung von Bürgermeister Andreas Hügerich im „Café Moritz“, um den Marriage Day zu feiern. Vor vier Jahren griffen Sabine und Klaus Rübensaal diese in England gepflegte Tradition auf und gründeten mit einer Gruppe Gleichgesinnter die Initiative „LIF für Ehe“, und organisieren seither die Marriage Week mit dem Marriage Day als Hauptattraktion, um die Bedeutung der Ehe für die Gesellschaft zu unterstreichen.
„Es waren 50 Jahre Kampf und Leidenschaft.“
Renate Holzmann, Klosterlangheim
Der Bürgermeister verglich die Ehe mit einer großen Entdeckungsreise, auf der man gemeinsam viele schöne Zeiten erleben dürfe, bei der es aber auch so manches Hindernis zu überwinden gelte. Er selbst sei zwar noch nicht verheiratet, habe aber als Standesbeamter viele junge Leute getraut. Wie wichtig es ist, einen Menschen an seiner Seite zu haben, dem man voll vertrauen kann, zeige ihm der Rückhalt seiner Freundin.
Die 17 Ehepaare erlebten einen unterhaltsamen Vormittag, der mit einem Frühstück eingeleitet wurde und mit einem Mittagsimbiss endete. Dazu gab's Aufführungen überwiegend von Mitgliedern des Organisationsteams, die einen Bezug zu zwischenmenschlichen Beziehungen hatten. So wurden Gedichte vorgetragen und Lieder sowohl von einer Solistin als auch von einem Vokalensemble gesungen. Bei einem Quiz mussten knifflige Fragen beantwortet werden.
In guten und schlechten Zeiten
Gleich sechs Jubelpaare waren dabei, die vor kurzem ihre goldene Hochzeit feierten, also auf eine 50 gemeinsame Jahre zurückblicken. Für Bärbel und Elmar Luthardt hat das Vertrauen oberste Priorität. Man habe stets alles besprochen und diskutiert. Bärbel Luthardt beherzigte das Versprechen, in guten wie in schlechten Zeiten, also auch bei Krankheit, für den Partner dazusein. Als langjährige Leiterin der Lichtenfelser MS-Gruppe engagiert sie sich auch für andere hilfsbedürftige Menschen.
Das gleiche Motto gilt auch für Grete und Jürgen Schmitt aus Mistelfeld, nämlich in allen Lebenslagen zusammenzuhalten und miteinander durch dick und dünn zu gehen. Verständnis, ein harmonisches Miteinander, die stetige Achtung seines Partners, die Suche nach gemeinsamen Lösungen und vor allem der unbedingte Willen, Unstimmigkeiten noch am selben Tag auszudiskutieren, waren das Erfolgsgeheimnis von Silvia und Hans-Werner Voit während ihrer 50 Ehejahre und ihrer über 40-jährigen Tätigkeit in ihrem Friseurgeschäft.
„50 Jahre Kampf und Leidenschaft“ überschrieb Renate Holzmann aus Klosterlangheim scherzhaft ihre 50 Ehejahre mit ihrem Mann Alfons, wobei dieser ebenso spaßhaft konterte, dass bei Leidenschaft manchmal die Betonung auf der ersten Worthälfte lag. Beiden gleich ist ihr ehrenamtliches Engagement. Während sie sich 25 Jahre als Vorsitzende der Klosterlangheimer Hobbygärtner hervortat, war er 25 Jahre lang Vorstandmitglied der Jagdgenossenschaft und setzte sich viele Jahre für den RVC Klosterlangheim ein. Eine gemeinsame Leidenschaft sind Kreuzfahrten, von denen sie zusammen 30 genossen.
Es waren auch junge Paare dabei. So kennen sich zwar die einstige Korbstadtkönigin Helena Scherer und Stefan Persak, der stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Trieb ist, schon seit 2010, haben aber erst vor einigen Monaten den wichtigen Schritt fürs Leben gewagt, um eine Familie zu gründen. Eine Vergrößerung der Familie ist bereits in Sicht.
Tägliche Pflege, damit Rosen blühen
Zum Schluss konnte jeder Teilnehmer anonym seine Antwort auf eine Karte zu der Frage nach dem Geheimnis seiner Ehe schreiben. Auf einer Karte stand: „Eine Ehe ist wie ein Garten, der täglich gepflegt werden will. Dann werden auch die Rosen blühen“.