Zum Tode von Max Lammerer
Am 1. April verstarb im Alter von 80 Jahren der weithin bekannte Lichtenfelser Max Lammerer. Der ehemalige Volksschullehrer engagierte sich auf verschiedenen Gebieten. Eines seiner Hobbys war die Musik. Er spielte lange Zeit in verschiedenen Kirchen die Orgel, so auch in der Stadtpfarrkirche und war als Kontrabassist Gründungsmitglied des Instrumental-Collegiums Lichtenfels.
Ein großes Interesse entwickelte er für die Eisenbahngeschichte. So war er des Öfteren im Depot-Standort Lichtenfels des DB-Museums Nürnberg in der Wöhrdstraße zu finden, um die Fortschritte der aufwendigen Restaurierungen der alten Lokomotiven durch die Gruppe des Bahnsozialwerks zu verfolgen, vor allem aber um sie finanziell zu unterstützen. So übernahm er 2011 die gesamten Renovierungskosten in Höhe von 7000 Euro für die 1965 hergestellte elektrische Schnellzuglok E03 004, die zu einem Schmuckstück des DB-Depots wurde.
Alles überstrahlte aber seine Begeisterung für die Astronomie. Schon in jungen Jahren konnte er sich als Schüler dafür begeistern, so dass er sich im Lauf der Zeit von einem passionierten Hobby-Astronomen zu einem angesehenen Amateur-Astronomen entwickelte. Am meisten Einfluss im Hinblick auf seine Liebe zur Astronomie, die mit der Zeit geradezu zu einer Leidenschaft anwuchs, hatte aber sein ehemaliger Physiklehrer an der damaligen Oberrealschule, Dr. Hilmar Tschierske, der seinem interessierten Schüler mit Hilfe eines Feldstechers bei Exkursionen die verschiedenen Sternbilder am Nachthimmel zeigte.
Diese Erfahrungen führten auch dazu, dass Max Lammerer selbst Teleskope herstellte. Bastelte er das erste Gerät aus einem Kosmos-Bausatz, so fertigte er später während einer zehnjährigen Bauzeit mit Hilfe von Firmen sein 76-cm Spiegelteleskop in seiner eigenen Sternwarte in Köttel, das als das größte seiner Art in ganz Franken galt. Vielen wird noch die im Rahmen des internationalen Astronomiejahres von Max Lammerer vor ziemlich genau zehn Jahren am 4. April 2009 organisierte 8. Abt-Knauer-Astro-Nacht in Erinnerung sein, bei der in Klosterlangheim 20 Teleskope aufgestellt waren.
Seit 1983 hielt er Volkshochschulkurse ab, die sich großer Beliebtheit erfreuten und bei denen sich hunderte von Interessenten für die Astronomie begeisterten. Selbstverständlich hielt er auch an der Herzog-Otto-Schule, an der er als Lehrer tätig war, Kurse ab und auch für Schüler des Meranier-Gymnasiums öffnete er gerne seine Sternwarte. Für seine Verdienste um die Sternwarte wurde er 1987 mit der Kulturmedaille der Stadt Lichtenfels und 2011 mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Sternwarte gehört mittlerweile nach einer Schenkung der Stadt. Max Lammerer wird vielen als freundlicher, hilfsbereiter und sympathischer Mensch in Erinnerung bleiben.
Die Beerdigung findet am Freitag, 5. April, um 13.15 Uhr auf dem Lichtenfelser Friedhof statt.