Das wäre selbst Tierbeobachter Heinz Sielmann die Spucke weg geblieben. In Isling ist einmal jährlich eine Hamster-Gattung anzutreffen, die scheinbar niemals satt wird. Gemeint ist hier eine Mannschaft aus Ebensfeld, die beim stimmungsvollen „Beachsoccer-Cup“ immer wieder für Furore sorgt – und auch heuer wieder der Konkurrenz die lange Nase zeigte.

Die ausrichtende Spielvereinigung Isling hatte erneut keine Mühen gescheut, ließ am örtlichen Sportgelände mit vieler Hände Arbeit das sandige Spielfeld entstehen. Die Akteure der teilnehmenden 40 Männer- und 14 Frauenteams gingen – um im Tierjargon zu bleiben – sandwürmergleich auf Torejagd. Die Zuschauer auf der Tribüne fieberten mit „ihrer“ Lieblingsmannschaft mit, sahen ein Turnier, das in Sachen Unterhaltungswert dem der Vorjahre in nichts nachstand mit erbitterten Zweikämpfen, sehenswerten Treffern und klasse Torwartparaden.
Spannende Begegnungen
Die eingangs erwähnte „Hamsterbande“ mit Spielern aus dem Raum Ebensfeld musste man freilich erneut auf dem Monitor haben. So war es keine Überraschung, dass das Team nach souverän überstandener Gruppenphase sich im Achtelfinale (2:0 gegen SK Lation, Guttenberg) und Viertelfinale (2:0 gegen Lok Lichtenfels) durchsetzte. Sehr knapp gestaltete sich anschließend das 1:0 gegen das aus dem Allgäu angereiste Team „Steck'n Nei“.
Auch „Lokomotive Lattendicht“,der Lokalmatodor aus Isling, war scheinbar nicht zu bremsen, fand sich auf dem sandigen Untergrund bestens zurecht. Das Team zog nach Gruppensieg,, Achtelfinale (2:1 gegen Sancho Pancho, Lichtenfels), Viertelfinale (3:0 gegen „Schnell Müd“ Birkach) und Halbfinalsieg (1:0 gegen „Rasselbande“ Ebensfeld) ebenso ins Finale ein.
In der Neuauflage des Endspiels von 2018 ging das Islinger Team dann sogar nach drei Minuten in Führung. Sollte „Lattendicht“ den „Hamstern“ diesmal die Suppe versalzen? Mitnichten – denn nach sieben von insgesamt zehn Spielminuten glichen die Ebensfelder aus – und behielten danach auch im spannungsgeladenen Neunmeter-Schießen die Oberhand. Klar waren die Jungs von „Lokomotive Lattendicht“ danach ein wenig geknickt, doch der erste Weg ging zu den „Hamstern“, um ihnen zum vierten Turniersieg nac
h 2013, 2014 und 2018 zu gratulieren. Fairness wurde in Isling wie immer groß geschrieben.
Kämpferinnen aus dem Norden
Sportliche Power war auch in der Frauenkonkurrenz zu beobachten. Für viele überraschend sch
ieden die „Beachkruetla“ aus Michelau, die in den vergangenen vier Jahren immer mindestens bis ins Halbfinale gelangten und 2017 sogar gewannen, diesmal schon in der Gruppenphase aus. Den „Liletten“ aus Stegaurach, die bei ihrer Islinger Premiere im Vorjahr gleich siegten, gelang hingegen der erneute Einzug ins Endspiel. Doch dort warteten keine Geringeren als das Oldenburger Team „Die Tanten machen nur Spaß“, ihres Zeichens Gewinner der Turniere 2011 und 2013. Sowohl die „Liletten“ als auch die „Tanten“ war bis zum Finale ohne Gegentreffer geblieben.
Als es nun um den Siegerpokal ging, ließen sich die Mädels aus dem hohen Norden nicht die Butter vom Brot nehmen, gewannen auch das Finale überzeugend mit 2:0 und holten somit den dritten Titel beim 2005 ins Leben gerufenen Beachsoccer-Cup.
In den Spielen um Platz drei sicherten sich die „Rasselbande“ aus Ebensfeld (2:1 gegen „Steck'n nei“ aus Mindelheim im Allgäu) beziehungsweise bei den Frauen die „Fränkischen Pflaumen“ aus Schwabthal (2:1 gegen „Barfußbetrieb“ Bad Staffelstein) jeweils den Bronzerang.

„Schön, dass ihr wieder alle mitgemacht habt“, dankte Frank Denscheilmann, der Vorsitzende der ausrichtenden Spielvereinigung Isling, bei der Siegerehrung allen 54 Teams. Er blicke zurück auf „ein geiles Turnier“ und würdigte in seinen Worten auch den „super Zusammenhalt aller“, ohne den eine Veranstaltung wie diese auch heuer nicht möglich geworden wäre. Ein großes Lob sagte Denscheilmann den rund 400 Helfern. Diese seien bei ihrem Einsatz an den vier Tagen „bis an ihre Grenzen gegangen – und manchmal sogar darüber hinaus“.
Auch die Jugend wurde in die Veranstaltung eingebunden. Die Nachwuchskicker des FC Altenkunstadt und der Spielvereinigung Isling standen bei einem Einlagespiel, das Isling mit 1:0 gewann, in Sachen Ehrgeiz den „Großen“ in nichts nach. Erwähnenswert ist auch eine schöne Aktion der Mannschaften HFM Hannover (Männer) und der „Tanten“, die im Rahmen ihrer spontanen Sammelaktion ein paar Euros für die Kasse der Jugendarbeit der Spielvereinigung Isling spendeten.
Glück m

it den Tüchtigen
Wenige Minuten nach Übergabe der Pokale an die bestplatzierten Männer- und Damenteams begann es ordentlich zu regnen – eine echte organisatorische Punktlandung. Aber das Glück ist bekanntlich mit den Tüchtigen. Vereinsvertreter, Sandkicker und Zuschauer einte abschließend die Hoffnung, dass der bei bei den sportlichen Akteuren wie Zuschauern Frohsinn verbreitenden Islinger Beachsoccer-Cup noch lange weiter bestehen möge.