Im politischen Betrieb des Landtages kennt sich Björn Cukrowski bereits aus: Seit 2008 arbeitet er als persönlicher Referent des FDP-Fraktionsvorsitzenden im Landtag Thomas Hacker.
Am 15. September möchte er nun ebenfalls in den Bayerischen Landtag gewählt werden und als Stimmkreiskandidat der FDP die Region Kronach-Lichtenfels vertreten: „Als Abgeordneter kann man für seine Region mehr herausholen. Umso mehr Abgeordnete Oberfranken in München vertreten, desto leichter wird es etwas für die Region zu erreichen“, erklärte er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Wissenschaft/Wirtschaft vernetzen
Voranbringen will Cukrowski die Region vor allem durch den Ausbau der Hochschulen und Universitäten sowie eine bessere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Ein guter Anfang ist nach Ansicht des Liberalen mit der Gründung der Technologie-Allianz Oberfranken gemacht worden: Im Februar haben die oberfränkischen Universitäten und Hochschulen vereinbart in Forschung und Lehre enger zusammenzuarbeiten. Der Freistaat Bayern fördert die Allianz mit finanziellen Mitteln aus dem Aktionsplan „Demografischer Wandel“. „Es geht um Investitionen in Innovationen, denn aus Ideen schafft man Arbeitsplätze“, so Cukrowski. Und „darum den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, Ideen umzusetzen sowie bei der Entwicklung auf das Know-How in den Universitäten zurückzugreifen.“
Arbeitsplätze sind nach Ansicht des FDP-Landtagskandidaten ausreichend in der Region vorhanden: „Das belegen die Arbeitslosenzahlen.“ Allerdings müsse man trotzdem zukunftsfähige Arbeitsplätze sichern, damit die Leute, zum Beispiel nach dem Studium, bleiben und im besten Fall zurückkehren.
Um den Auswirkungen des demographischen Wandels zu begegnen, müsse die Politik außerdem für akute ärztliche Versorgung vor Ort, schnelles Internet und eine gute Infrastruktur sorgen.
In der Landespolitik benachteiligt wird Oberfranken nach Ansicht Cukrowskis nicht: „Man muss nur sehen wie viele Gelder in den vergangenen Jahren nach Oberfranken geflossen sind, zum Beispiel im Rahmen der Regionalförderung, der Kulturförderung oder für die Technologie-Allianz Oberfranken.“
Ausbau der B 173 vorantreiben
Mit seiner ersten Initiative im Landtag würde Cukrowski gerne den Ausbau der B 173 vorantreiben: „Wir müssen uns mit allen Beteiligten zusammen setzen und endlich eine Lösung finden. Diese Verkehrsader ist für die Bürger und Unternehmen in der Region enorm wichtig.“ Er plädiert für einen vierspurigen Ausbau sowie die Südtrasse zwischen Trieb und Hochstadt am Main.
Bei der Bahnanbindung will der FDP-Landtagskandidat dafür eintreten, dass der ICE weiterhin in Bamberg und Lichtenfels hält, wenn die neue Strecke zwischen Nürnberg und Erfurt in Betrieb ist. „Wir müssen schauen, dass der ICE-Halt in Bamberg sicher erhalten bleibt - und möglichst auch der ICE-Halt in Lichtenfels.“
Einiges erreicht hat die Bayerische Koalitionsregierung aus CSU und FDP in den vergangenen fünf Jahren nach Cukrowskis Ansicht im Bildungsbereich. Der Ausbau von Krippenplätzen gehe „hervorragend voran“, und der Freistaat habe die Kommunen beim Ausbau massiv mit Geldern unterstützt. „Frühkindliche Bildung ist ein Thema, das die FDP in der Koalition stark vorangetrieben hat“, bemerkt der Landtagskandidat.
Erfolgreich sei auch die Reform der Hauptschulen zu Mittelschulen verlaufen: „Das bayerische Schulsystem wurde damit gerechter, offener und dynamischer“, ist der 37-Jährige überzeugt. Vor allem dank des Einflusses der FDP in der Regierungskoalition sei das System durchlässiger geworden.
Verbessert hat sich nach Ansicht des Liberalen dank der FDP auch das achtjährige Gymnasium: „Wir haben dafür gesorgt, dass die Lehrpläne weiter angepasst wurden.“ Die geplante Einführung eines „Intensivierungsjahres“, das laut Cukrowski wie eine „Zwischenstufe“ anzusehen ist, hält er für eine weitere Verbesserung, denn „jedes Kind ist anders. Der eine braucht etwas länger, der andere ist etwas schneller“, erklärte der Landtagskandidat.
Was in den Schulen mehr unterrichtet werden sollte, ist nach Cukrowskis Ansicht Demokratie, damit junge Menschen verstehen wie wichtig Politik ist und motiviert werden sich zu beteiligen.
Acht Prozent für die FDP
Der Liberale ist überzeugt, dass die FDP die Politik in Bayern auch nach der Wahl weiterhin als Regierungspartei mitgestalten wird: „Wir werden bei der Wahl wieder mindestens unsere acht Prozent der Stimmen holen. Und wir werden wieder mit der CSU regieren.“ Eine Alleinregierung der CSU werde es nicht mehr geben, denn „die Bürger haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie wichtig es ist, dass jemand auf die CSU aufpasst.“
Für den Liberalen ist der bessere Ministerpräsident klar Horst Seehofer: „Christian Ude ist ein guter Oberbürgermeister. Als Oberbürgermeister hat er viel für München getan. Aber Bayern sollte man denjenigen überlassen, die sich in Bayern auskennen - und dazu gehört auch Franken.“
Zur Person
Name: Björn Cukrowski
Partei: FDP
Alter: 37
Geburtsort: Kronach
Familienstand: ledig, in einer Beziehung
Wohnort: Pressig
Beruf: persönlicher Referent von Thomas Hacker, MDL
Hobbys: Rennrad fahren, Motorrad fahren, Gartenbau, Koi-Karpfen
Lieblingsmusik: handgemachte Gitarrenmusik, von Blues bis Heavy Metal
Lieblingsautor: Henning Mankell