Luca spielt gerne Fußball. „Es macht halt Spaß“, sagt der Junge, der beim FC Lichtenfels trainiert. Sein Freund Jonas spielt neben Fußball auch noch Billard. Kann man beides zusammenspielen? Man kann. Die Kombination aus Billard und Fußball heißt Pool Soccer, die perfekte Mischung für Leute mit Ballgefühl und Köpfchen, die Spaß haben wollen.
Seit einigen Monaten bietet das Jugendzentrum die Kombination aus Fußball und Billard an. Zwei Jugendliche hatten den Mitarbeitern des JUZ den Vorschlag gemacht und sich auch gleich bereit erklärt, selbst ein Spielfeld zu bauen. „Die Jugendlichen haben viel Zeit in die Planung investiert“, erklärt JUZ-Mitarbeiter Eduard Zifle. Was den Heilpädagogen am meisten freut, ist, dass die Jugendlichen als Anlaufstelle das JUZ gewählt haben, wo Partizipation noch gelebt wird.
Wie ein Tischbillard, aber deutlich größer
Im Grunde genommen gleicht das Spielfeld einem normalen Tischbillard. Nur ist es deutlich größer. Aus dem Internet haben sich die beiden Jugendlichen Anregungen geholt und auch sonst viel Herzblut in das Vorhaben gesteckt. Das Spielfeld hat mit fünf mal acht Metern beachtliche Ausmaße.

Die Umrandung ist aus stabilen Holzleisten. Für die sechs „Tore“ haben die Jugendlichen einfache Abwasserrohre aus dem Baumarkt besorgt. Als Netz dient ein einfaches Abdecknetz, wie es für die Sicherung von Anhängern oder Container verwendet wird. An dem Spielfeld haben Mirko und Marcel mehrere Wochen gearbeitet. Auch beim Kreisjugendfest im Juli in Ebensfeld war das Pool Soccer-Spielfeld dabei.
Seinen jüngsten Einsatz hatte das Spielfeld im Rahmen des Ferienprogramms der kommunalen Jugendarbeit. Das überdimensionierte Spielfeld steht im Clubraum des JUZ neben dem normalen Billardtisch. Gespielt wird es mit jeweils zwei Spielern pro Mannschaft nach den Regeln eines normalen Billardspiels mit dem gravierenden Unterschied, dass die Beine der Queue sind. Schon allein das Zuschauen macht Spaß.
Nach rechts oder nach links: Auf die richtige Taktik kommt es an
Luca und Jonas sprechen sich ab, bevor sie Ballkontakt haben. Auch so ein Punkt, der dem Heilpädagogen wichtig ist. „Das Vermitteln von Sozialkompetenz ist im JUZ ein wichtiges Thema“, erklärt Eduard Zifle. Die Spieler müssen sich fragen, ob sie den Ball nach rechts oder links schießen wollen. Denn genau wie beim normalen Fußballspiel kommt es beim Pool Soccer auf die richtige Taktik an. Die Frage stellt sich, ob der Ball jetzt von der rechten oder linken Seite angespielt wird, immerhin kann dies torentscheidend sein.
Ein Schiedsrichter (Spielbeobachter) wacht darüber, dass die Spielregeln auch eingehalten werden. Ein Spiel dauert maximal 20 Minuten. Gewonnen hat die Mannschaft, die innerhalb des Zeitrahmens fertig ist oder die meisten Bälle ins Tor gebraucht hat. Nach mehreren Durchgängen stehen die Gewinner des Turniers fest, es sind Luca und sein Freund Jonas. Auf dem zweiten Platz liegen Justin und Max.