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LICHTENFELS: Streicheleinheiten und Kaninchen-Springen im Tierheim

LICHTENFELS

Streicheleinheiten und Kaninchen-Springen im Tierheim

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    Kaninhop - Hindernisspringen für Kaninchen ist eine noch relativ junge Sportart.
    Kaninhop - Hindernisspringen für Kaninchen ist eine noch relativ junge Sportart. Foto: Gerda Völk

    Den Vorwurf aus den Reihen der Bürgermeister, man schaue sich schon seit Jahren dieselben grau verputzten Wände an, widerspricht die Lichtenfelser Stadträtin Elke Werner (SPD) beim Sommerfest des Tierheims. „Es ist schon etwas getan worden“. Dem pflichtet auch ihr Stadtratskollege aus Burgkunstadt Joachim Ruß (CSU) bei, der darauf aufmerksam machte, dass sich auch der heimische Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner (CSU) schon im Landtag für das Lichtenfelser Tierheim eingesetzt habe.

    Das Problem liegt tiefer. Bereits beim Tag der offenen Tür im Jahr 2013 informierte der damalige Vorsitzende des Tierschutzvereins die Bürgermeister des Landkreises und ihre Vertreter über die Umbaumaßnahme eines ursprünglich als Hundezwinger gedachten Neubaus in eine viel dringender benötigte Quarantäne-Station für Katzen.

    Die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Alexandra Hümmer (7. v. re.), informierte über die weiteren Maßnahmen des Lichtenfelser Tierheims.
    Die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Alexandra Hümmer (7. v. re.), informierte über die weiteren Maßnahmen des Lichtenfelser Tierheims. Foto: Gerda Völk

    In dem 27 Meter langen Bauwerk sollen im Endausbau drei voneinander unabhängige Quarantänebereiche entstehen, in denen Fundkatzen je nach Gesundheitszustand untergebracht werden können. Seitdem hat sich einiges getan. Das Gebäude erhielt eine neue Dachkonstruktion, es wurden Fenster in die Betonwand geschnitten und in einen weiteren Schritt mehrere Räume mittels Mauerdurchbrüchen miteinander verbunden.

    Bau geriet aus mehreren Gründen ins Stocken

    Dann stockte der Bau, bis auf die nicht unerheblichen Leistungen der vielen Ehrenamtlichen. Die Gründe für den Baustopp sind vielfältig. Viele Firmen sind heute bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet, dann sind die Preise in die Höhe gegangen. „Bei den hohen Baupreisen kann es sich nicht jeder leisten zu bauen“, erklärt Architekt Stefan Moncken. Doch jetzt soll es weitergehen. „Wir packen es jetzt an“, erklärte Tierheimleiterin Sandra Schunk den zahlreich erschienenen Bürgermeistern und Stadt- und Gemeinderäten.

    Entstehen soll in einem ersten Bauabschnitt ein beheizbares Vermittlungszimmer mit angrenzender Schleuse. Der Vermittlungsraum sei gerade im Winter wichtig, wenn die Jungkatzen die Quarantäne verlassen, um die Zeit zu überbrücken, bis sie in ein neues Zuhause vermittelt werden.

    Ein als Schleuse genutzter Raum soll den Mitarbeitern aus Arbeitsort dienen, in dem sie ihre Privatkleidung wechseln können, als Raum in den sich eine Waschmaschine befindet und alle für den täglichen Bedarf benötigten Utensilien.

    Katzenboxen für die Samtpfoten

    Die Kosten dafür werden auf rund 70 000 Euro beziffert. Darin enthalten ist der komplette Ausbau mit Heizung, Sanitär, Elektro, Estrich, Fliesen Verputz und Anstrich. Die zur Vermittlung stehenden Samtpfoten sollen in gemauerten Katzenboxen untergebracht werden. Aktuell sind im Lichtenfelser Tierheim 39 Katzen untergebracht, wovon nur vier zu Vermittlung stehen. Alle anderen Tiere befinden sich in Quarantäne.

    Ein roter Kater, ein Pensionsgast, konnte nicht genug Streicheleinheiten von Bürgermeister Andreas Hügerich bekommen.
    Ein roter Kater, ein Pensionsgast, konnte nicht genug Streicheleinheiten von Bürgermeister Andreas Hügerich bekommen. Foto: Gerda Völk

    Beim Tag der offenen Tür am Wochenende durften sich vor allen die Stubentiger über eine extra Portion Streicheleinheiten freuen. Davon konnte ein roter Kater, ein Pensionsgast, nicht genug bekommen. Bürgermeister Andreas Hügerich und Freundin Romina ließen es sich nicht nehmen ihm diesen Wunsch zu erfüllen.

    In den vergangenen Jahren wurde ein Trainings- und Übungsgelände für Hunde fertig gestellt. Hier berichten glückliche Hundebesitzer über ihre Erfahrungen mit einem durch das Lichtenfelser Tierheim vermittelten Hund. „Die Leute, die einen Hund suchen, suchen meist sehr lang“, sagt Natalie Maurer aus Schney. Eigentlich wollte sie auf keinen Fall einen Welpen. Als sie Hund Ella im Lichtenfelser Tierheim sah, schmolz ihre Ablehnung wie Schnee im Sommer. „Wir haben uns gesucht und gefunden“, erklärt Natalie Maurer. Ella stammt ursprünglich aus einem großen Tierheim in Rumänien.

    Auf dem gleichen Platz zeigten Mitglieder eines Vereins aus Weitramsdorf Kaninhop - Hindernisspringen für Kaninchen, eine noch relativ junge Sportart. Nach turbulenten Zeiten bewegt sich das Lichtenfelser Tierheim wieder in einem ruhigeren Fahrwasser.

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