Beim Stichwort „Wanze“ denken viele Menschen unweigerlich an die Bettwanze, welche sich bevorzugt in Schlafplätzen von Menschen einnistet, um sich von deren Blut zu ernähren. Wie die Kreisgruppe Lichtenfels des Bund Naturschutz in Bayern mitteilt, ist die Bettwanze jedoch die einzige der etwa 1000 in Deutschland vorkommenden Wanzenarten, die es auf den Menschen abgesehen hat. Alle anderen Arten ernähren sich von Pflanzensäften oder Kleintieren und können weder stechen oder beißen noch sind sie giftig.
Ein besonders imposanter Vertreter ist die Amerikanische Kiefernwanze. Mit 15 bis 20 Millimetern gehört sie zu den großen Exemplaren der Wanzenfamilie und verursacht beim Fliegen ein tiefes Brummgeräusch. Derzeit kann man sie vermehrt an Hauswänden und Fenstern finden. Mit dem Fall der Temperaturen begibt sich die Zapfenwanze, wie die Amerikanische Kiefernwanze auch genannt wird, auf die Suche nach warmen Plätzen zum Überwintern.
Flug mit tiefem Brummgeräusch
Die Amerikanische Kiefernwanze ist noch nicht lange in Europa beheimatet. 1999 gab es erste Funde in Italien und 2006 wurden die ersten Exemplare in Deutschland gesichtet. Auch im Landkreis Lichtenfels ist sie seit einigen Jahren zu finden. „Wie der Name schon andeutet, stammt sie ursprünglich aus Nordamerika. Wie sie nach Europa gelangte, ist nicht eindeutig geklärt, man vermutet jedoch, dass sie durch die Einfuhr von Weihnachtsbäumen, Saatgut oder Baumaterial eingeschleppt wurde“, berichtet Günter Lutz, Vorstand der BN-Ortsgruppe Lichtenfels.
Wärmeliebende Tiere profitieren vom Klimawandel
Dieses Jahr scheinen ungewöhnlich viele Exemplare der Kiefernwanze aufzutreten. Als wärmeliebende Art hat sie vom heißen Sommer profitiert. Auch der Klimawandel tut sein Übriges, dass sich die Zapfenwanze – neben anderen Arten, die früher nur in südlichen Ländern vorkamen – in Deutschland wohlfühlt.