Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Anglerclubs Lichtenfels-Staffelstein im Saal der Schützengesellschaft standen die Berichte des Vorsitzenden, des Gewässerwarts, des Jugendleiters sowie mehrere Ehrungen langjähriger Mitglieder.
Horst Schramm, der Vorsitzende des knapp 1000 Mitglieder umfassenden Vereins, stellte in seinem ausführlichen Bericht über das vergangene Jahr die große vom Verein bewirtschaftete Gewässerfläche heraus, die sich auf mehrere Baggerseen und mehrere Fischereirechte im Main verteilt.
Neu: 30 Meter lange Flachwasserzone mit Steilufer
Man habe wieder mehrere Investitionen getätigt. So habe man auf dem Vereinsgrundstück am Hutweidsee in Redwitz eine Fertiggarage zur Lagerung von Geräten erstellt. Zudem wurde mit Zuschüssen aus der Fischereiabgabe ein modernes elektronisches Sauerstoffmessgerät angeschafft. Ebenfalls mit Zuschüssen sei am Baggersee in Schönbrunn im Anschluss an das vereinseigene Fischbiotop eine 30 Meter lange Uferzone zu einer Flachwasserzone mit Steilufer umgebaut worden. Damit habe man neuen Lebensraum für Kleinlebewesen, Amphibien und Jungfische geschaffen. Auf dieser Seite des Sees könne nur noch ein Angelplatz befischt werden.
Bei dem angepachteten Biotopsee ergebe sich auf Grund seiner Lage in einem geschützten Landschaftsbestandteil das Problem, dass die Fischerei zum Schutz der Natur ausgeschlossen wurde. Schramm stellte mit Bedauern fest, dass Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Wasservögel, zum Nachteil der Angelfischerei geschützt würden, obwohl die nachhaltige Fischerei im öffentlichen Interesse liege und als prägendes Kulturgut zu erhalten und zu fördern sei. Er erinnerte an die Verpflichtung der fischereilichen Hege zum Erhalt der Artenvielfalt und einem ausgewogenen Fischbestand.
Rund 60 Teilnehmer beim Anangeln am Matthäus-Kraus-See
Das abgelaufene Vereinsjahr habe man im Hinblick auf Veranstaltungen am Karfreitag mit dem Anangeln am vorderen Teil des Matthäus-Kraus-Sees bei Kösten begonnen, wobei die rund 60 Teilnehmer ein Fangergebnis von neun Karpfen, zwei Schleien, einem Giebel, 67 Brachsen und 43 Rotaugen erzielten.
Das Königsfischen habe am 5. Mai am Baggersee in Mainroth stattgefunden. Es hätten aber nur 39 Erwachsene und fünf Jugendliche teilgenommen. Für einen Verein dieser Größenordnung sei dies ein äußerst schwaches Ergebnis gewesen. Als Anglerkönig konnte sich Georg Bornschlegel feiern lassen, der einen knapp drei Kilogramm schweren Giebel an Land zog. Sein Sohn Adrian machte es ihm nach und errang die Königswürde bei den Jugendlichen.
Ein Erlebnis für die 15 teilnehmenden Kinder war das von Elke Hoffman am Pfingstsamstag am Angersee in Bad Staffelstein organisierte Schnupperangeln.
Drei Arbeitseinsätze im Januar und Februar
2. Schriftführer Winfried Dicker-Glück, der den Gewässerbericht vortrug, bedankte sich für die gute Beteiligung an den vier Arbeitseinsätzen zu Beginn dieses Jahres, denen am 18. Januar in Mainroth, am 25. Januar in Kösten und am 1. Februar am Angersee in Bad Staffelstein weitere folgen werden. Anschließend stellte er die von 2. Vorsitzendem Jürgen Hoffmann ausgewertete Fangstatistik des Jahres 2018 vor. Mit 2019 geangelten Karpfen, 250 Hechte und 61 Zander konnte das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen werden.
Allerdings lasse der Ertrag trotzdem zu wünschen übrig, da der Anglerclub deutlich mehr Fische nachbesetzt als gefangen habe. Die Schäden durch den Kormoran und andere Fisch fressende Vögel seien nach wie vor sehr hoch.
25 Zentner Weißfische als Ausgleich für Kormoranschäden
Damit die Mitglieder des Anglerclubs sowie die zahlreichen Gastangler wieder erfolgreich sein können, habe man insgesamt 128 Zentner Karpfen, drei Zentner Schleien, zehn Zentner Hechte, vier Zentner Zander, vier Zentner Forellen (Mainstrecke), 1000 Stück Nasen (Mainstrecke) und sieben Kilogramm Glasaale eingesetzt. Des Weiteren wurden 25 Zentner Weißfische als Ausgleich für Kormoranschäden in die Baggerseen Mainroth, Maineck und Angersee eingesetzt. Jugendleiter Benjamin Kolb erstattete den Jahresbericht der Jugendabteilung. Das Jahr begann mit einer Müllsammelaktion am Baggersee in Schönbrunn. Weiter ging es mit der ersten Angelveranstaltung Ende März in Kösten. Übers Jahr kamen eine Forellenjagd am Main, das Königsangeln sowie Raubfischangeln am Angersee und am Schönbrunner See am 19. Oktober hinzu. Viel Spaß erlebten die Jugendlichen beim Oberfränkischen Zeltlager in Hallstadt und beim vereinsinternen Zeltlager in Mainroth.
Der Vorsitzende ehrte schließlich zahlreiche Mitglieder für zehn- bis 50-jährige Mitgliedschaft. Zum Schluss machte Horst Schramm auf das Königsfischen am Sonntag, 3. Mai, am Matthäus-Kraus-See in Kösten aufmerksam. Er erinnerte auch an das 100-jährige Bestehen des Vereins im nächsten Jahr.