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LICHTENFELS: Krimilesung mit Elisabeth Herrmann im MGL

LICHTENFELS

Krimilesung mit Elisabeth Herrmann im MGL

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    Lesebegeisterte Schüler lassen sich ihre Ausgaben und Lesehefte signieren.
    Lesebegeisterte Schüler lassen sich ihre Ausgaben und Lesehefte signieren. Foto: Werner Diefenthal

    Bereits zum 33. Mal fand im Meranier-Gymnasium eine Autorenlesung statt, und zum 30. Mal wurde dazu passend auch ein Leseheft herausgegeben. Sichtlich stolz auf diese doch recht stattlichen Zahlen eröffnete Studiendirektor Manfred Brösamle-Lambrecht die Veranstaltung, begleitet von einem von Herzen kommenden Dank an die vielen Helfer, ohne die dies nicht möglich wäre.

    Besonders glücklich war er, mit der mehrfachen Preisträgerin Elisabeth Herrmann eine der führenden Kriminalroman-Autorinnen Deutschlands begrüßen zu dürfen. Unter anderem erhielt sie den Deutschen Krimipreis für „Zeugin der Toten“ sowie den Deutschen Hörbuchpreis für „Schattengrund“.

    Von der mühseligen Suche nach einem Verlag

    Elisabeth Herrmann freut sich sichtlich über die Reaktionen des Publikums.
    Elisabeth Herrmann freut sich sichtlich über die Reaktionen des Publikums. Foto: Werner Diefenthal

    Vor ihrer Lesung gab sie einen kurzen Einblick in ihren Werdegang, der sie von einer Ausbildung als Bauzeichnerin über ihr späteres Abitur und ihre Tätigkeit als Journalistin zur Romanautorin führte. Sie beschrieb den anstrengenden Weg bis zur ersten Veröffentlichung, „Das Kindermädchen“, dem ersten von momentan fünf Büchern um den Anwalt Joachim Vernau, und der mühseligen Suche nach einem Verlag.

    Beginnend mit einer scheinbar harmlosen Unterschrift unter ein Formular in russischer Sprache, steigert sich die Handlung, bis am Ende ein Kriegsverbrechen aufgedeckt wird. Dieses Buch wurde, neben einigen anderen, verfilmt. Elisabeth Herrmann durfte dazu auch das Drehbuch schreiben. Diese Verfilmung wurde 2012 in der Kategorie „Publikumswahl“ für einen Bambi nominiert.

    Hörspiele und Krimis für Jugendliche und Erwachsene

    Doch nicht nur Krimis für Erwachsene hat Elisabeth Herrmann auf ihrer Agenda. Unter anderem verfasst sie auch Hörspiele und Kriminalromane für Jugendliche. Darunter „Die Mühle“, aus dem sie einige Auszüge vortrug.

    Gebannt hing das Publikum an ihren Lippen, als sie lebhaft und packend einige Kapitel las. Sieben junge Menschen werden in eine alte Mühle eingeladen, in der sie in ein Katz- und Mausspiel verwickelt werden. Sie bekommen seltsame Spiele auferlegt, ominöse Grußbotschaften, deren Absender unklar ist, werden ihnen zugestellt, und bald schon gibt es den ersten Toten.

    Wenn man das erste Mal die Rohfassung des Filmes sieht

    Aufmerksam verfolgen die Zuhörer die Lesung.
    Aufmerksam verfolgen die Zuhörer die Lesung. Foto: Werner Diefenthal

    Man sah den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen zehn bis 13 an, dass sie bereits bei diesen Stellen mitfieberten, und der ein oder andere hätte zu gerne gewusst, wie es weiterging. Das Lesefieber war geweckt.

    In einer Pause bestand die Gelegenheit, Fragen zu stellen, wovon auch rege Gebrauch gemacht wurde. So wurde gefragt, was für sie spannender wäre: einen Roman oder ein Drehbuch zu schreiben. Mit einem verschmitzten Lächeln erläuterte die Autorin, dass beides seinen Reiz habe. Am interessantesten sei es aber, den Drehort zu besuchen und das erste Mal die Rohfassung des Filmes zu sehen.

    „Ein guter Krimi ist es, wenn man ihn am Abend mit ins Bett nimmt und ihn am nächsten Morgen ausgelesen hat.“

    Elisabeth Herrmann, Autorin

    Auf die Frage, woher sie ihre Ideen nehme, beschrieb sie sich als „Umgebungsvampir“: Sie sauge alles, was um sie herum geschieht, in sich auf. Gesten, Worte, Bewegungen, Ereignisse. All das verinnerliche sie und verarbeite es in ihren Büchern.

    Für Lacher sorgte die Frage eines Schülers, was in ihren Augen einen guten Krimi ausmache. „Ein guter Krimi ist es, wenn man ihn am Abend mit ins Bett nimmt und ihn am nächsten Morgen ausgelesen hat“, war ihre Antwort. Allerdings, so betonte sie, gebe es kein Allgemeinrezept für einen guten Krimi. Wie alles sei dies auch immer eine Frage des persönlichen Geschmacks, der sich über die Zeit auch ändern könne.

    Und dann liegt eine Leiche im Anwaltsbüro

    Als Überraschung las Elisabeth Herrmann dann aus dem neuesten Roman der Joachim-Vernau-Serie, „Requiem für einen Freund“. Es handelt sich um Band sechs der Reihe, der im Mai erscheinen wird.

    Auch Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner (li.) und Manfred Brösamle-Lambrecht lassen sich ihre Bücher signieren.
    Auch Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner (li.) und Manfred Brösamle-Lambrecht lassen sich ihre Bücher signieren. Foto: Werner Diefenthal

    Wieder muss sich Joachim Vernau mit alltäglichen Kleinigkeiten herumschlagen. Dieses Mal unter anderem mit einem scheinbar übereifrigen Steuerprüfer und seiner Mutter, die eine seltsame Dreiecksbeziehung führt. Nach einem nächtlichen Anruf des Finanzbeamten eskaliert die Lage. Als dann, kurz vor dem Ende der Lesung und dem Beginn der Mittagspause, eine Leiche gefunden wird, eben im Büro des Anwalts, wird deutlich, dass doch mehr dahintersteckt, als es den Anschein hat.

    Ansturm am Büchertisch und beim Signieren

    Mit einem fröhlichen „und jetzt guten Appetit“ beendete Elisabeth Herrmann mit dem Fund der Leiche den Buchauszug. Dann stellte sie sich dem Ansturm der Gäste, die sich ihre am Büchertisch frisch erworbenen Exemplare und Lesehefte signieren ließen. Freundlich beantwortete sie alle Fragen und freute sich über die rege Teilnahme.

    Offen blieb am Ende nur die Frage, ob nach dem doch etwas blutigen Ende noch alle Hunger hatten.

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