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LICHTENFELS: Wer finanziert den Kreisverkehr an der B 173?

LICHTENFELS

Wer finanziert den Kreisverkehr an der B 173?

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    Der Kreisverkehr an der Einmündung B173 zur Kronacher und Krappenrother Straße ist geplant, doch wer finanziert ihn?
    Der Kreisverkehr an der Einmündung B173 zur Kronacher und Krappenrother Straße ist geplant, doch wer finanziert ihn? Foto: Corinna Tübel

    An der Einmündung der B 173 zur Kronacher und Krappenrother Straße soll ein Kreisverkehr entstehen. Noch ist offen, ob die Kosten dafür die Kommune oder der Bund trägt. Der Lichtenfelser Bau- und Umweltausschuss möchte die Maßnahme weiter vorantreiben und Bundestagsabgeordnete in den Prozess einbinden.

    Die Planungen sind weit fortgeschritten: 33 Meter möglicher Durchmesser, für den Schwerverkehr geeignet und ans Gelände angepasst soll er sein, der neue Kreisverkehr an der Einmündung der B 173 zur Kronacher und Krappenrother Straße. Ein Lächeln huschte über die Gesichter der Teilnehmer an der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Dienstagnachmittag. Derzeit passieren rund 14 000 Fahrzeuge pro Tag durch den genannten dreiarmigen Knotenpunkt. Eine Bestandsbelastung aus dem Jahr 2016, als beispielsweise noch keine Stadtwerke, Waschanlage oder die künftige Großküche in diesem Areal angesiedelt waren, hatte in der Abendzeit eine durchschnittliche Wartezeit von rund 46 Sekunden pro Fahrzeug ergeben. Für 2035 könnte eine rechnerische Prognose Wartezeiten von bis zu zwölf Minuten und Rückstaulängen bis zu 294 Meter betragen. „Eine völlige Überlastung, völlig inakzeptabel“, so Stadtbaumeister Gerhard Pülz.

    Kommunal- oder Bundesangelegenheit?

    Ein vierarmiger Kreisverkehr könnte die mittlere Wartezeit auf maximal neun Sekunden verbessern und Rückstaus von mehr als fünf Autos nicht überschreiten. Dies sei nämlich eine der Befürchtungen des Staatlichen Bauamts Bamberg gewesen: ein Rückstau auf der Bundesstraße 173. „Diese Möglichkeit konnten wir ausschließen“, erklärte Pülz. Doch längst noch nicht alles ist bei diesem Projekt geklärt. Bislang seien noch zu wenig Fördermittel vorhanden. Die Regierung von Oberfranken ist der Auffassung, dass kreuzungsrechtlich kein kommunaler Anteil vorhanden sei und verweist auf die Zugehörigkeit zum Bund. Es fehlen Wendemöglichkeiten für Fahrzeuge, die etwa aus Bamberger Richtung kommen, wenden wollen und in selbiger Richtung zurückfahren wollen. Ebenso verhält es sich für „Umkehrer“ aus Richtung Michelau. Das Staatliche Bauamt Bamberg argumentiert dagegen, dass die Bundesstraße 173 kurz vor der Einmündung beendet sei, eine Finanzierung daher in kommunalen Händen liege. Die Gespräche zwischen den beiden Parteien dauern derzeit an. „Wir wollten eigentlich in diesem Jahr mit dem Bau beginnen. Wir wären bereit loszulaufen und sind gerüstet“, erläuterte der Erste Bürgermeister Andreas Hügerich. Dies sei derzeit fraglich.

    Bundestagsabgeordnete sollen helfen

    Die ungeklärte Finanzierung des Kreisverkehrs, dessen Kosten wohl etwa 700 000 Euro betragen, erhitzte auch vereinzelte Gemüter im Bau- und Umweltausschuss: Hätten die Verantwortlichen schon längst an die Bundestagsabgeordneten der Region herantreten sollen? In anderen Kommunen würden diese schon viel früher im Planungsprozess eingebunden. Hügerich betonte jedoch, zunächst konkrete Planungen getätigt zu haben, um diese bei den anschließend geführten Gesprächen vorlegen zu können. „Erstes Ziel sollte es sein, so etwas auf Verwaltungsebene zu klären“, argumentierte er. „Zur Zeit ist es eine Sachlage. Wir sind noch nicht auf Konfrontationskurs.“ In diesem Sinne wurde einstimmig der Auftrag der Verwaltung beschlossen, die finanzielle Zuständigkeit des Kreisverkehrs zu klären. Die Bundestagsabgeordneten seien schnellstmöglich in das weitere Vorgehen einzubinden.

    Auch an der Einmündung der B 173 aus Richtung Bamberg kommend zur Kronacher Straße hin soll sich etwas ändern.
    Auch an der Einmündung der B 173 aus Richtung Bamberg kommend zur Kronacher Straße hin soll sich etwas ändern. Foto: Corinna Tübel

    Eine weitere Hürde stellt der Durchmesser des neuen Kreisverkehrs dar. Laut Verkehrsentwicklungskonzept der Stadt Lichtenfels sei jener mit 30 Meter völlig funktionstüchtig und das hierfür benötigte Grundstück gegenüber des Projekts könne noch anständig bebaut werden. Das Staatliche Bauamt Bamberg stelle sich aber einen Durchmesser von 40 Meter vor. „Auch diesen Konflikt müssen wir noch lösen“, so Hügerich.

    Eine Querungshilfe für den Kreisverkehr

    In den Überlegungen geklärt ist dagegen das Thema einer Querungshilfe am Kreisverkehr: Eine Querungsinsel zwischen zukünftiger Großküche und der Tankstelle soll eine definierte Straßenüberquerung ermöglichen. Auch die Einfädelung für Fahrzeuge, die aus Richtung Bamberg kommen und sich Richtung Kronacher Straße bewegen, soll im Rahmen des übergeordneten Bauprojekts verbessert werden. Das Staatliche Bauamt Bamberg möchte das „zurückschauen“ der Fahrer an dieser Stelle beenden und den Verkehr rechtwinklig auf die weiterführende Straße stoßen lassen.

    Antrag zum Ausbau gestellt, nun muss zurückgebaut werden

    Im weiteren Verlauf seiner jüngsten Sitzung beriet der Bau- und Umweltausschusses zudem über den Ausbau des Obergeschosses als Personal- und Terrassenerweiterung eines Imbissstandes in der Coburger Straße in Lichtenfels. Einstimmig wurde dieser ablehnt und die auf bereits illegal auf städtischem Grund errichtete bestehende Terrasse muss zurückgebaut werden. Der Besitzer hatte nämlich schon vorher „schwarz“ gebaut und kein Pachtverhältnis angefragt. Zudem häufen sich die Beschwerden der Nachbarn wegen Lärm, Verunreinigung und Gerüchen.

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