Joachim Bovalet führte den kommunalen Klinikkonzern Regiomed von 2013 bis Herbst 2018. Nachdem er das Unternehmen verlassen hatte, wurde offenkundig, dass der Klinikkonzern in finanzielle Schieflage geraten war. Wirtschaftsprüfer stellten für 2018 ein Minus 25,1 Millionen Euro fest.
Mittlerweile lässt Regiomed mehrere Vergabe-Entscheidungen des ehemaligen Geschäftsführers prüfen. Gegenüber dem Coburger Tageblatt sprach Rechtsanwalt Marcus Reischl sogar von „Hinweisen auf Straftaten“.
14 von 64 Vergabeentscheidungen werden untersucht
Bei einer Regiomed-Pressekonferenz erklärte Reischl, es sei nicht Thema seiner Untersuchung, ob pflichtwidrige Vergabe-Entscheidungen zum dem Defizit führten.
Er konzentriere sich auf Frage, ob der Geschäftsführer bei Auftragsvergaben Pflichten verletzte, und ob diese Aufträge für Regiomed einen Schaden bedeuteten, erklärte der Rechtsanwalt gegenüber dem Coburger Tageblatt.
14 von 64 Vergabeentscheidungen aus Bovelets Amtszeit sollen von der Kanzlei Gleiss Lutz untersucht werden. Darauf hatten sich Aufsichtsratsvorsitzende und Coburger Landrat sowie Oberbürgermeister Norbert Tessmer im Juni 2019 geeinigt.
Dem Konzern geht es um Schadensersatz
„Selbst wenn Reischl zum dem Ergebnis kommen sollte, dass es sich möglicherweise um strafbare Handlungen handelte, ist noch nicht gesagt, das Regiomed auch Strafanzeige erstattet“, berichtet das Coburger Tageblatt. Vielmehr gehe es dem Konzern um Schadensersatz. Darüber könne man sich auch außergerichtlich einigen. (red)