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LICHTENFELS: Schreibwarenhandlung Schulze schließt

LICHTENFELS

Schreibwarenhandlung Schulze schließt

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    Ende Dezember ist es vorbei: Die Schreibwarenhandlung H.O. Schulze schließt zum Ende des Jahres.
    Ende Dezember ist es vorbei: Die Schreibwarenhandlung H.O. Schulze schließt zum Ende des Jahres. Foto: Fotos: Wibke Gick

    Mit seinen türkisen Türen ist es eines der auffälligsten historischen Gebäude am Marktplatz. Vom Markt 15 aus betritt man das Schreibwarengeschäft H.O. Schulze, von der Laurenzistraße aus die Buchhandlung. Im Inneren sind die beiden Geschäfte miteinander verbunden. Nun soll der Bereich, in dem Schreibwaren und Bürobedarf verkauft werden, zum Ende des Jahres geschlossen werden. Für den Geschäftsinhaber Heinrich Schulze rentiert es sich finanziell nicht mehr, den Laden am Lichtenfelser Marktplatz weiterzuführen. Die angrenzende Buchhandlung soll allerdings erhalten bleiben.

    Dies ist ein weiterer herber Einschnitt für die Lichtenfelser Innenstadt und den Bereich um den Marktplatz, der langsam auszubluten scheint. Heinrich Schulze nennt gleich mehrere Gründe für die Schließung der Schreibwarenhandlung. Zum einen sei die Frequenz seit der Gründung des Fachmarktzentrums stark zurück gegangen.

    1000 Kunden weniger im Monat

    Um Zahlen zu nennen, spricht Schulze von rund 1000 Kunden weniger im Monat. „Doch diese Entwicklung war absehbar“, sagt er. Denn die Lage in der Innenstadt sei bereits zum Problem geworden, als der Schlecker- und der Müller-Markt ihre Pforten geschlossen haben. „In der Innenstadt fehlt es an Zugpferden“, bringt es der Geschäftsinhaber auf den Punkt. Zwar habe der Büromarkt seine feste Stammkundschaft, doch die Laufkundschaft sei zu gering. „Das ist sehr bitter für uns“, so Schulze. „Nur wegen einem Stift kommt niemand extra mit dem Auto ins Zentrum gefahren“. Im Fachmarktzentrum seien jedoch alle Geschäfte gebündelt vor Ort und auch genügend Parkplätze vorhanden. „Lichtenfels ist leider keine Stadt zum Bummeln mehr“. Schulze nennt noch einen weiteren Grund der Geschäftsaufgabe: „Wir hatten leider nicht die Möglichkeiten, den Laden so umzubauen, um ihn effektiv weiterbetreiben zu können.“

    Traditionsgeschäft

    Seit rund 100 Jahren ist der Laden im Familienbesitz. Hermann Oskar Schulze kaufte 1918 das Haus am Markt 15, renovierte das Erdgeschoss und zog dort 1922 mit einem Buch- und Schreibwarenhandel ein. Vor 25 Jahren gab es dann große Umbaumaßnahmen. „Da haben wir die beiden Gebäude, Markt und Laurenzistraße, miteinander verbunden. Vorher befand sich dawischen nur ein Innenhof“, erzählt Schulze. Nun wären weitere Investitionen dringend notwendig, da die Verkaufsfläche auch durch die Säulen im Innenraum recht unübersichtlich wirke, doch aufgrund fehlender Kunden und Möglichkeiten, werde das historische Gebäude nun Ende Dezember leer stehen. Wie es dann mit dem Haus am Markt weitergehen mag, vermochte Heinrich Schulze gestern noch nicht zu sagen. Möglicherweise werde es jedoch weiter vermietet.

    Dennoch möchte man der Innenstadt nicht komplett den Rücken kehren. Denn diese liegt Heinrich Schulze sehr wohl am Herzen. „Mir tut das auch leid, schließlich bin ich in dem Laden aufgewachsen.“ So soll zukünftig auf alle Fälle die Buchhandlung in der Laurenzistraße bestehen bleiben. Obwohl auch hier eine starke Konkurrenz durch das Onlinegeschäft gegeben sei. Zwischen beiden Gebäudeteilen wird eine Mauer gezogen. Auch das Antiquariat bleibt bestehen.

    Verlagerung in die Scheffelstraße

    Der komplette Schreibwaren-Bereich wird nun zukünftig in der Scheffelstraße zu finden sein, wo H.O. Schulze auch bisher schon ein großes Verkaufsgebäude hat. „Hier soll die Verkaufsfläche erweitert werden.“

    Im Zuge der Umstrukturierung und Geschäftsaufgabe wurde insgesamt zwölf Personen gekündigt.

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