Bereits um 7 Uhr sind die Mitarbeiter der Bauhöfe in Hochstadt und Marktzeuln angerückt, um Umzugskartons und Möbel zu schleppen. Viereinhalb Jahre war die Verwaltung in der Schule untergebracht. Nun geht es zurück ins historische Rathaus, das umfassend saniert worden ist.
Trotz der vielen Arbeit herrscht am vergangenen Freitag so etwas wie Aufbruchsstimmung unter den Mitarbeitern. Auch wenn es eine kleine Herausforderung ist, den größten Teil der Schränke wieder unterzubringen, wie Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech erklärt.
Im Zuge der Sanierung wurde aus Gründen der Statik die alte Raumaufteilung wieder hergestellt. Wo sich früher massive Wände befanden, stehen heute Glaswände. Zudem darf das obere Stockwerk aus statischen Gründen nicht für die Registratur genutzt werden. Die Akten und Ordner, die nicht unmittelbar benötigt werden, bleiben im Keller der Schule zurück.
In seinem alten Büro ist Geschäftsleiter Manfred Schütz gerade dabei, einige Ordner in einen der Umzugskarton zu schlichten. Auch er freut sich auf den Wiedereinzug in das Rathaus. „Weil mir das Rathaus von der Atmosphäre her besser gefällt“, sagt Schütz. Sein Büro war in der Schule in einem ehemaligen Klassenzimmer untergebracht. Im Rathaus muss Schütz mit deutlich weniger Platz auskommen. „Aber die Arbeit ist hier wie dort die gleiche“, sagt er.
„Weil mir das Rathaus von der Atmosphäre her besser gefällt.“
Geschäftsleiter Manfred Schütz freut sich über Umzug in kleineres Büro
Knapp 100 Umzugskartons sind im Einsatz. Sie pendeln zwischen der Schule und dem Rathaus, werden befüllt, ausgeleert und wieder befühlt. Jeder Mitarbeiter der Verwaltung ist für den Umzug seines eigenen Arbeitsbereiches verantwortlich.
Während einige Mitarbeiter noch mit dem Ausräumen von Schränken beschäftigt sind, ist im Rathaus, im neueingerichteten Bürgerbüro, beinahe schon alles erledigt. Für das Standesamt und das Bürgerbüro hat die Verwaltungsgemeinschaft neue Möbel angeschafft. Cornelia Bremer musste also nicht auf ihre Möbel warten, sondern konnte ihre Kartons gleich leeren und alles wieder einräumen. In der neuen funktionalen Umgebung wirkt eine alte mechanische Schreibmaschine wie ein Exot. Dabei handelt es sich nicht um eine nostalgische Erinnerung, sondern um einen Gebrauchsgegenstand der in bestimmten Fällen zum Einsatz kommt. „Die nehme ich lieber als eine elektrische, weil man gleich einen ganzen Packen Vordrucke einspannen kann“, so Bremer.
Nicht nur Schränke und Akten ziehen um, auch die komplette EDV-Anlage muss neu eingerichtet werden. Das Herzstück der Anlage ist im Keller des Rathauses untergebracht. „Jeder Umzug ist eine eigene Herausforderung“, erklärt Gabriel Streanga, Mitarbeiter der Firma WOLF Telecom. Er und sein Kollege Mano Mazurek sind dafür zuständig, alle Anschlussmöglichkeiten wieder so zusammenzuführen, dass letztlich alle Endgeräte miteinander kommunizieren. Die Voraussetzungen dafür haben Raumplaner, Möbelspezialisten und Elektriker bereits im Vorfeld geschaffen.
Gibt es denn so etwas wie eine Einzugsfeier. „Das ist eine gute Frage“, zeigt sich Bürgermeister Friedlein-Zech sichtlich überrascht. Daran habe er noch keinen Gedanken verschwendet. Da im Zuge der Sanierungsarbeiten ein neuer Sozialraum geschaffen wurde, könnte sich der Bürgermeister eine kleine Wiedereinzugsfeier gut vorstellen.
Die leerwerdenden Räume in der Schule werden nicht lange auf eine neue Bestimmung warten müssen. Demnächst wird hier die Nachmittagsbetreuung einziehen.