Im Beratungsjahr 2021/22 entfielen 5339 gemeldete Berufsausbildungsstellen auf 2514 bei der Berufsberatung gemeldete Bewerber. Das gibt die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg in der Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt bekannt, der das Beratungsjahr vom 1. Oktober bis zum 30. September umfasst.
Der Arbeitgeberservice bekam im Vergleich zum Vorjahr 320 oder 6,4 Prozent mehr Lehrstellen gemeldet. Die Zahl der Bewerber ging das sechste Jahr in Folge zurück. Sie sank um 108 oder 4,1 Prozent. 1535 Bewerber haben eine Ausbildung begonnen, 79 weniger (minus 4,9 Prozent) als im Vorjahr. Etwas weniger als jeder Fünfte (17,7 Prozent beziehungsweise 444) besucht eine weiterführende Schule, studiert oder macht ein Praktikum. Zum Ende des Berichtsjahres der Berufsberatung kommen auf 48 unversorgte Bewerber (fünf weniger als im Vorjahr) noch 1103 freie Ausbildungsstellen (179 beziehungsweise 19,4 Prozent mehr als in 2021).
Stefan Trebes, der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg zieht folgende Bilanz: „Erstmals seit Beginn der Coronakrise verzeichneten wir in diesem Jahr wieder einen Anstieg der gemeldeten Ausbildungsstellen. Die Zahl der Bewerber nahm bei weitem nicht mehr so stark ab wie in den beiden Jahren zuvor. Der Ausbildungsmarkt erholte sich leicht.
Die seit einem Jahrzehnt andauernde Entwicklung zum Bewerbermarkt setzte sich in allen Regionen des Agenturbezirks fort. Auf 100 Jugendliche kamen rein statistisch 212 gemeldete Lehrstellen. Trotz der seit dem Frühjahr eingeführten Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen setzt sich der Trend, eine weiterführende Schule zu besuchen, ungebremst fort.
Lockdowns sind an Schulabgängern nicht spurlos vorübergegangen
Es ist klar erkennbar, dass die Lockdowns und weiteren Maßnahmen seit 2020 an den Schulabgängern in diesem Jahr nicht spurlos vorübergingen. Sie sind eindeutig die Leidtragenden. Normalerweise werden die letzten zwei Schuljahre von Jugendlichen intensiv für berufliche Orientierung, Praktika, Messen und das Knüpfen sozialer Kontakte in die Berufswelt genutzt. Diese Erlebnisse und Chancen hatten sie nur bedingt.
Jedoch blieben die Ausbildungsabbrüche seit September im üblichen Rahmen. Auffällig ist, dass gut jeder zehnte Bewerber eine Berufsvorbereitungsklasse an der Berufsschule besucht, da er entweder noch nicht ausbildungsreif ist oder weiß, was er werden will.
Die seit einigen Monaten wieder stattfindenden Ausbildungsmessen finden bei Jugendlichen wie Eltern großen Anklang. Das Interesse an einer dualen Ausbildung wird hierdurch spürbar gefördert. Als für unsere Berufsberater wichtiger Partner unterstützen Eltern ihre Kinder wieder aktiver bei der Berufswahl.
Fachkräfte sind oftmals schwer zu bekommen
Fachkräfte sind heiß begehrt und oftmals schwer zu bekommen. Die Betriebe sind sich bewusst, wie wichtig es ist, selbst auszubilden. Es gibt daher noch einen bunt-gemischten Strauß an Ausbildungsplätzen.
Trotz des bereits begonnenen Ausbildungsjahres ist ein Start bis Dezember weiterhin problemlos möglich. Im Schulterschluss mit den Kammern sind wir im Rahmen der Nachvermittlungsaktion weiter aktiv, um möglichst viele Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen.“
Termine bei der Berufs- oder Studienberatung gibt es unter Tel. (09561) 93100 oder E-Mail: Coburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de. (red)