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LICHTENFELS: Badespaß mit Einschränkungen im Landkreis Lichtenfels

LICHTENFELS

Badespaß mit Einschränkungen im Landkreis Lichtenfels

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    Das Naturbad Ebensfeld kündigte als erstes die Aufnahme des Betriebs an – ab Montag dürfen sich Badegäste hier im kühlen Nass erfrischen und die Natur genießen.
    Das Naturbad Ebensfeld kündigte als erstes die Aufnahme des Betriebs an – ab Montag dürfen sich Badegäste hier im kühlen Nass erfrischen und die Natur genießen. Foto: Markt Ebensfeld

    Auch wenn das Wetter gerade eine andere Sprache spricht, so ist er dennoch da, der meteorologische Sommer. Bald schon steigen die Temperaturen wieder und damit auch die Vorfreude auf einen Sprung ins kühle Nass. Doch so unbeschwert und selbstverständlich wie ihn die meisten Menschen gewohnt sind, wird der Besuch im Schwimmbad oder am Badesee dieses Jahr nicht werden. Die Corona-Pandemie lässt grüßen und gibt, wie in vielen Bereichen des täglichen Lebens, den Takt an. Das heißt, der Betrieb findet in eingeschränktem Maße sowie unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln statt. Die gute Nachricht allerdings ist, dass es überhaupt wieder möglich ist, Freibäder und Naturbäder zu besuchen, und zwar auch im Landkreis Lichtenfels.

    Einhaltung der Hygienevorgaben wichtig: Begrenzung der Besucherzahl

    Von allen Badeanstalten im Landkreis war das Naturbad Ebensfeld die erste Einrichtung, die eine Aufnahme ihres Betriebs ankündigte. Ab Montag, 8. Juni, dürfen wieder Badegäste kommen und sich zwischen 10 und 18.45 Uhr in der Anlage aufhalten. Der Einlass erfolgt nur mit einer Mund-Nasen-Bedeckung und ist auf eine maximale Anzahl von 350 Personen begrenzt, was bei schönem Wetter bereits mittags erreicht sein kann. Eine Mitteilung dazu erfolgt auf der Homepage oder Facebookseite des Naturbades, so dass jeder, der einen Besuch plant, sich vorab online schlau machen sollte. Ebenso empfehlenswert ist es, bereits in geeigneter Badekleidung zu kommen, da Umkleidekabinen geschlossen sind, genauso wie Warmwasserduschen.

    Ähnlich sieht die Lage am Rudufersee in Michelau aus, der in der nächsten Woche ebenfalls wieder für Badegäste geöffnet hat. „Wir haben ein Schutz- und Hygienekonzept erarbeitet und appellieren an alle, sich an die Vorgaben zu halten und dabei auf die eigene Gesundheit und die der anderen zu achten“, erklärt Birgit Hucke von der Hauptverwaltung der Gemeinde Michelau. Kontrollen erfolgen regelmäßig, sei es durch die Wasserwacht, das Ordnungsamt oder die Verkehrsüberwachung. Dabei werde man vor allem ein wachsames Auge auf die Parksituation haben, da die Menge der Gäste ausschließlich über die Autoparkplätze kontrolliert werden kann. Sind diese belegt, darf nicht am Straßenrand geparkt werden, Verstöße werden mit hohen Geldstrafen geahndet.

    Parkplatz-Beobachtung, wo Einlasskontrollen nicht möglich sind

    Sobald die Temperaturen wieder steigen, dürfte es am Rudufersee nicht mehr lange leer bleiben. Das Baden ist hier jedenfalls wieder möglich.
    Sobald die Temperaturen wieder steigen, dürfte es am Rudufersee nicht mehr lange leer bleiben. Das Baden ist hier jedenfalls wieder möglich. Foto: Marion Nikol

    Auch in Lichtenfels darf im Laufe der nächsten Woche wieder gebadet werden, sowohl am Ortswiesensee als auch am Flussbad – natürlich mit mindestens 1,50 Meter Abstand zwischen zwei Personen und unter Einhaltung der Hygienevorgaben, wie dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in den WC-Anlagen. Die Obergrenze für die Anzahl anwesender Badegäste lässt sich allerdings bei Anlagen, die nicht eingezäunt sind, schwieriger kontrollieren als bei räumlich begrenzten Badeanstalten. Deshalb soll auch hier vor allem über die Parkplätze eine Kontrolle stattfinden.

    Einfacher ist das am Badesee Bad Staffelstein mit Ein- und Ausgang. Ob eine IT-Lösung für den Einlass in Frage kommt, wird laut Martin Lüders von der Freizeit GmbH die Zeit zeigen und wäre künftig vielleicht als Gesamtlösung für Staffelstein denkbar, wenn feststeht wie es in der Therme weitergeht. Sie bleibt vorerst noch geschlossen. Wie Werkleiter Hans-Josef Stich erklärt, warte man noch auf weitere Informationen zur Nutzung des Innenbereichs. Die Öffnung des Außenbereichs allein mache wirtschaftlich derzeit keinen Sinn und man brauche auf jeden Fall 14 Tage vorher Bescheid, um den Betrieb wieder hochzufahren.

    Ins Freibad Kunomare dürfen maximal 200 Besucher gleichzeitig

    Das Freibad Kunomare in Burgkunstadt hat sich ausgiebig auf die neue Situation vorbereitet und wird voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche seine Pforten wieder öffnen, wenn auch nur für eine sehr begrenzte Anzahl an Badegästen.
    Das Freibad Kunomare in Burgkunstadt hat sich ausgiebig auf die neue Situation vorbereitet und wird voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche seine Pforten wieder öffnen, wenn auch nur für eine sehr begrenzte Anzahl an Badegästen. Foto: Stadt Burgkunstadt

    Wo sich an heißen Sommertagen sonst gut 800 bis 1000 Badegäste tummeln, wird es in diesem Jahr sehr überschaubar zugehen. Dies gilt beispielsweise für das Freibad Kunomare in Burgkunstadt, wo nur noch rund 200 Personen gleichzeitig eingelassen werden können. Die Berechnung der maximal zugelassenen Badegäste basiert auf der 5. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die vorgibt, dass für jede Person jederzeit mindestens 20 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen müssen. Das heißt, dass der Betreiber die Zahl der Personen beim Betreten und Verlassen stets im Blick haben muss, was an der Kasse erfolgt. Wie Stadtkämmerin Heike Eber erläutert, sei ein Online-Ticketsystem aus Kostengründen bislang nicht vorgesehen. Stattdessen werde gerade eruiert, inwiefern sich die jeweilige Auslastung über das Internet in stets aktueller Form anzeigen lässt. „Zudem ist jederzeit ein Anruf möglich, um sich zu erkundigen, wie die Lage ist, damit man den Besuch besser planen kann“, empfiehlt Heike Eber.

    Wie bei allen Badeanstalten im Landkreis, hat man sich auch in Burgkunstadt bereits seit Wochen Gedanken gemacht, wie man den Betrieb unter den gegebenen Bedingungen optimal handhaben könnte. Klar ist zum einen, dass die DLRG stärker als sonst für die Aufsicht benötigt wird und bei Verstößen gegen die Hygieneauflagen auch restriktiv durchgreifen wird. Zum anderen ist von Seiten der Besucher mehr Geduld gefragt. Das betrifft beispielsweise das Sportbecken, wo jede Bahn nur von einer Person als „Einbahnstraße“ benutzt werden darf, oder auch die Rutsche, die erst dann betreten werden soll, wenn die vorherige Person wieder im Wasser ist. Ein Liegenverleih findet nicht statt und auch das Volleyballfeld wird gesperrt sein. Tischtennis wiederum ist möglich, allerdings müssen hierfür eigene Schläger und Bälle mitgebracht werden.

    Hoher organisatorischer Aufwand, aber weniger Einnahmen

    Wo kürzlich noch „gesperrt“ stand, werden in der nächsten Woche verschiedene Schilder auf die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln aufmerksam machen, damit das Badevergnügen am Ortswiesensee auch in Pandemiezeiten stattfinden kann.
    Wo kürzlich noch „gesperrt“ stand, werden in der nächsten Woche verschiedene Schilder auf die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln aufmerksam machen, damit das Badevergnügen am Ortswiesensee auch in Pandemiezeiten stattfinden kann. Foto: Marion Nikol

    Die Entscheidung über die Öffnung einer Badeanstalt ist nicht immer einfach. Hier gilt es auch die wirtschaftliche Seite zu berücksichtigen, da der technische und organisatorische Aufwand enorm groß ist, gleichzeitig aber für diese Saison bereits feststeht, dass es aufgrund der Restriktionen weniger Besucher und damit geringere Einnahmen geben wird. Auf der anderen Seite stehen die Bedürfnisse der Familien, von denen nicht jede einen Garten hat oder deren Urlaub flach fällt. Das alles sind Abwägungen, die jeder Betreiber vornehmen musste und dabei ein knappes Zeitfenster für die Planungen und Konzeptarbeit zur Verfügung hatte, da die Mitteilungen vom Ministerium sehr kurzfristig eingingen.

    Für das Redwitzer Freibad steht noch eine Entscheidung aus. Zum Redaktionsschluss gab es noch keine Auskünfte, ob und wann der Betrieb wieder aufgenommen wird. In Zapfendorf stand das Thema am Donnerstagabend auf der Agenda des Gemeinderats. Nach einer zweistündigen Diskussion, bei der sowohl wirtschaftliche als auch soziale und ökologische Aspekte abgewogen wurden, fiel die Entscheidung knapp gegen die Öffnung des „Aquarena.“ Wie Markus Müller-Hoehne, Geschäftsleiter der Hauptverwaltung des Marktes Zapfendorf mitteilte, wäre das Defizit in diesem Sommer größer als es ohnehin schon ist und der Badespaß aufgrund der strengen Vorgaben eher fraglich. Die Schließung gelte aber nur für 2020 und man wolle im nächsten Jahr, sofern sich die Situation wieder normalisiert habe, gegebenenfalls schon früher in die Saison starten und längere Öffnungszeiten anbieten.

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