Bei der Bauausschusssitzung der Stadt Lichtenfels am Dienstag wurde endgültig der Neubau eines Hotels in Seubelsdorf genehmigt. Das Thema war bereits vorher im Dezember 2023 behandelt worden, damals hatte man die Genehmigung allerdings nicht erteilen können, da noch Planungsunterlagen fehlten und einige planerische Probleme vorlagen.
Die Unterlagen wurden nachgereicht und die Probleme inzwischen ausgeräumt. Es handelt sich bei diesem Neubau um ein Hotel mit 20 Zimmern in Modulbauweise. Jedes Zimmer erhält einen eigenen Eingang, eine Rezeption ist nicht vorgesehen, da es sich um ein „Boarding-House“ handelt.
In diesem Fall sind die Vermietungen der voll möblierten Appartements eher kurzfristig, damit wird dieses als Beherbergungsbetrieb angesehen, was in einem Gewerbegebiet erlaubt ist, da es sich um einen Gewerbebetrieb handelt. Das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt.
Obdachlosenunterkunft
In der Krappenrother Straße wurde der Ersatzneubau der Obdachlosenunterkunft genehmigt. Die bisher genutzten Wohncontainer sollen entfernt und durch einen zweistöckigen Massivbau ersetzt werden. Geplant sind dort insgesamt 17 Wohneinheiten, wobei sich zwei Wohneinheiten jeweils Bad und Küche teilen. Eine der Einheiten wird barrierefrei ausgeführt, zusätzlich wird ein Büro für die soziale Betreuung eingeplant.
Die Schlaf- und Wohnräume werden nach Süden in Richtung Krappenberg aus Schallschutzgründen eingerichtet, Küche und Bad in Richtung Norden zur B173. Die oberen Wohneinheiten werden über einen Laubengang erschlossen, auf dem Pultdach wird eine PV-Anlage installiert. Das gemeindliche Einvernehmen wurde einstimmig erteilt. Der Baubeginn ist jedoch noch offen.
Stadtbaumeister Gerhard Pülz gab den Abschlussbericht über den Klimaprojektfonds 2023 bekannt und lieferte eine Aufstellung für 2024. Erfreulich sind die Zahlen, die er präsentierte. So sank der Gesamtausstoß an CO2 von 2020 bis 2023 von über 4000 Tonnen auf rund 2500 Tonnen, für 2024 ist eine weitere Reduzierung um rund 500 Tonnen geplant. Insbesondere der Rückgang der Kosten für die Straßenbeleuchtung ist mehr als erfreulich, sank der Stromverbrauch von rund 1,12 Millionen kWh 2020 auf knapp 200.000 kWh im Jahr 2023, was vor allem durch Umstellungen auf LED zurückzuführen ist.
Klimaprojektfonds
Parallel zum Haushalt wird seit 2020 jährlich ein Klimaprojektfonds ausgewiesen, eine „virtuelle Spardose“, wie Gerhard Pülz diese bezeichnete. Befüllt wird dieser Fonds durch Ausgleichszahlungen für den Verbrauch von CO2 produzierende Brennstoffe. Für den dann eingezahlten Betrag müssen dann klimafreundliche Projekte nachgewiesen werden. Belief sich der Ausgleichsbetrag bis 2022 auf 50 Euro je Tonne CO2, so werden seitdem 100 Euro je Tonne fällig. Insgesamt wurden so von 2020 bis 2023 rund 1,2 Millionen eingezahlt, für das Jahr 2024 wird sich die Summe auf etwa 214.000 Euro belaufen. Christian Barth (JB) beantragte, die Summe je Tonne auf 400 Euro zu erhöhen. „Mit jedem investierten Euro jetzt sparen wir in der Zukunft sechs Euro ein“, so sein Argument. Die Verwaltung wird dies prüfen und ggf. dann zum Beschluss vorlegen.
Auffällig, so Pülz weiter, sei jedoch, dass die klimaschützenden Förderprogramme der Stadt Lichtenfels beispielsweise für Förderung der Gründächer, Zuschüsse für Zisternen etc. kaum in Anspruch genommen würden.

Philipp Bogdahn (SPD) fragte in diesem Zusammenhang nach, was aus den geplanten mobilen Bäumen für den Marktplatz und dem Tunnelgang in der Reitschgasse geworden sei. Gerhard Pülz erläuterte, dass die Bäume leider noch nicht so weit sind, dass man sie in die Container pflanzen könne, aber man bald damit rechne. Zum Tunnelgang merkte er an, dass dieser begonnen sei, aber noch Zeit brauche, auch müssten noch einige Anwohner zustimmen, da man in deren Hauswänden dazu Löcher bohren müsse.
Aus dem Bauausschuss
Der Bauvoranfrage der Freien Christengemeinde zur Saalerweiterung in der Viktor-von-Scheffel-Straße wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt, auch wenn man Bedenken
wegen der Parksituation hat. Philipp Bogdahn regte an, eventuell die Parkplätze beim Netto-Markt an den Sonntagen mitzunutzen.
Dem Bauantrag eines Einfamilienhauses in Isling wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt, ebenso dem Tekturantrag auf Abbruch eines Lagergebäudes und der Errichtung von vier Einzelgaragen in der Straße Am Main. Auch den Bauvoranfragen zum Neubau einer Garagenanlage in Schney und zur Aufstockung einer Garage in Mistelfeld wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Fehlender Tekturplan
Uwe Held (CSU) mahnte den noch fehlenden Tekturplan für den Parkplatz einer Gaststätte in Oberlangheim an. „Wir haben seinerzeit schon darüber beraten, da hieß es, es kommt ein Biergarten hin, das ist wohl hinfällig. Nun ist da ein Schotterparkplatz. Soll das so bleiben?“ Die Verwaltung will den Sachverhalt prüfen.
Im Zuge der Verkehrssicherungspflicht muss eine Linde am Bergschlosspark leider gefällt werden, da von ihr eine Gefahr ausgehe, informierte Gerhard Pülz. Dafür würden zwei neue Bäume gepflanzt.