Im Frühjahr hatte die geplante Unterbringung von Geflüchteten in einer Containerwohnanlage auf einem landkreiseigenen Grundstück an der Friedrich-Ebert-Straße für äußerst hitzige Diskussionen gesorgt. Dass die dezentralen Unterkünfte des Landkreises an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen würden, war damals schon klar. Nun aber wird es konkreter.
Auf eine Nachfrage von Heinz Petterich (FW) im Kreisausschuss sagte Landrat Christian Meißner (CSU), dass alleine im September 98 weitere Schutzsuchende in den Landkreis gekommen seien. Das führe dazu, dass das einst „brauchbare Polster“ an Plätzen in dezentralen Unterkünften immer mehr abschmelze. „Von Woche zu Woche wird es dramatischer, auch weil das Ankerzentrum Bamberg völlig überlastet ist“, sagte er. „Wir werden wohl unser Containerdorf sehr dringend brauchen, wenn es so weitergeht.“ 38 Plätze seien in dezentralen Unterkünften noch frei“, informierte Kathrin Bullmann von der Landkreisverwaltung. Im Oktober, so hoffe man, könne man die Kapazität auf um 100 steigern. 237 Geflüchtete seien in 2023 bislang unterzubringen gewesen.
Ende Oktober soll Baubeginn auf dem Gelände in Schney sein, die Aufstellung der Container erfolgt wohl im Januar. „Dezentrale Unterkünfte sind eigentlich für die Zeit des laufenden Asylverfahrens vorgesehen“, so Meißner ergänzend. „Danach sollen sich anerkannte Asylbewerber selbstständig eine Unterkunft suchen, was aufgrund der aktuellen Situation sehr schwierig ist.“ So komme es zu so genannten Fehlbelegern, also Personen, die mangels Alternativen in den dezentralen Unterkünften bleiben. Einige wohnen hier schon seit 2015 beziehungsweise 2016. „Und so stoßen wir an unsere Grenzen“, verdeutlichte der Landkreis-Chef. „Es ist ernst.“