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LICHTENFELS: Baustelle Lichtenfels: Falsch herum durch die Einbahnstraße

LICHTENFELS

Baustelle Lichtenfels: Falsch herum durch die Einbahnstraße

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    Nur Linienbusse frei? Interessiert einige Verkehrsteilnehmer nicht. Laster, Autos und Zweiräder fahren in schöner Regelmäßigkeit durch die halbseitige Sperrung in der Bamberger Straße.
    Nur Linienbusse frei? Interessiert einige Verkehrsteilnehmer nicht. Laster, Autos und Zweiräder fahren in schöner Regelmäßigkeit durch die halbseitige Sperrung in der Bamberger Straße. Foto: Fotos: Markus Drossel

    Es sind gleich zwei meterhohe Schilder, die vor der Durchfahrt warnen. Der weiße Balken auf rotem Rund ist eindeutig: In Richtung Stadtmitte darf die Baustelle Bamberger Straße in Höhe des alten Güterbahnhofs nicht befahren werden. Einen Lasterfahrer aus dem Bamberger Bereich kümmert das nicht. Den Linienbusfahrer hinter ihn bringt das in Rage. Ein wütendes Hupkonzert folgt. Und auch die Bauarbeiter schimpfen lauthals.

    Im Auftrag von Bayernwerk arbeiten Bauarbeiter einer Altenkunstadter Firma an den Leitungen unterhalb der Asphaltdecke
    Im Auftrag von Bayernwerk arbeiten Bauarbeiter einer Altenkunstadter Firma an den Leitungen unterhalb der Asphaltdecke Foto: Markus Drossel

    „Es kommt so oft vor, dass Leute falsch herum in die Baustelle fahren“, beklagen sich die Arbeiter einer Altenkunstadter Firma, die hier im Auftrag von Bayernwerk tätig ist, im Gespräch mit dieser Redaktion. „Die gefährden und behindern nicht nur uns, sondern auch den Linienbusverkehr.“ Denn Linienbusse sind die einzigen, die ungestraft die Baustelle stadteinwärts passieren dürfen.

    Für 200 000 Euro wird eine neue, stärkere Stromleitung verlegt

    Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite, unweit der Bahnlinie, wird gegraben.
    Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite, unweit der Bahnlinie, wird gegraben. Foto: Drossel

    Die Baustelle gibt es seit dem 7. September. Voraussichtlich bis zum 9. Oktober wird halbseitig gesperrt bleiben. Der Auftraggeber Bayernwerk Netz möchte nach eigenen Angaben die regionale Energieversorgung zukunftssicher machen und den wachsenden Anforderungen an das städtische Stromnetz gerecht werden. Dafür brauche es eine neue, stärkere Stromleitung in Lichtenfels, heißt es aus der Pressestelle. Für rund 200 000 Euro entsteht eine Mittelspannungsverbindung zwischen der Viktor-von-Scheffel-Straße über die Bamberger Straße in den Grabenweg. Die Kabelarbeiten sollen in verschiedenen Abschnitten bis Ende des Jahres vollständig abgeschlossen sein.

    Konkret geht es um eine 20 000-Volt-Kabelverbindung. „Die als Erdkabel geplante Mittelspannungsleitung bringt eine zusätzliche Erschließung des Mehrzweckgebäudes auf dem Gelände des alten Bahnhofs und es verstärkt die örtliche Netzinfrakstruktur“, erklärt der stellvertretende Netzbauleiter Jürgen Kieslich vom Bayernwerk Kundencenter in Kulmbach.

    Fußgänger müssen im Baustellenbereich die Straßenseite wechseln.
    Fußgänger müssen im Baustellenbereich die Straßenseite wechseln. Foto: Drossel

    „Die neue Verbindung ist rund 600 Meter lang. Zur Anknüpfung an die bestehende Netzinfrastruktur wird eine zusätzliche Trafostation errichtet und angeschlossen.“ Die moderne Station sei kompakt gebaut und diene künftig als Übergabepunkt zur Verteilung des Stroms im Ortsnetz an die Haushalte und angeschlossenen Kunden. „Der aktuelle Baustellenabschnitt zur Querung der Bamberger Straße soll bis Anfang nächster Woche abgeschlossen sein. Die Kabelverlegung in der Bamberger Straße soll in den nächsten fünf Wochen erfolgen.“ Und die Inbetriebnahme der neuen Kabelleitung bis spätestens Ende dieses Jahres.

    „Es kommt so oft vor, dass Leute falsch herum in die Baustelle fahren.“

    Ein Mitarbeiter der Altenkunstadter Baufirma

    Während die Bamberger Straße stadteinwärts gesperrt ist, ist die Fahrtrichtung Seubelsdorf frei.
    Während die Bamberger Straße stadteinwärts gesperrt ist, ist die Fahrtrichtung Seubelsdorf frei. Foto: Drossel

    Die Stadt Lichtenfels hat eine Umleitung eingerichtet. Diese erfolgt über Viktor-von-Scheffel-Straße, Langheimer-Straße, Kronacher Straße, und für den Schwerlastverkehr über 3,5 Tonnen über die Viktor-von-Scheffel-Straße und die Bundesstraße 173. Der Geh- und Radweg kann stadteinwärts über die linke Straßenseite weiterhin genutzt werden. Stadtauswärts kann die Kreuzung Bamberger Straße/Viktor-von-Scheffel-Straße wie gewohnt befahren werden. Aus der Viktor-von-Scheffel-Straße kann nur nach links stadtauswärts abgebogen werden. Übrigens: Eine Zufahrt über die Lange Straße in die Bamberger Straße ist nicht möglich: Hier steht der Autofahrer vor einer Vollsperrung.

    Auch von der Langen Straße aus ist die Zufahrt nicht möglich.
    Auch von der Langen Straße aus ist die Zufahrt nicht möglich. Foto: Drossel

    Insgesamt wendet Bayernwerk in diesem Jahr einmal mehr nach eigenen Angaben mehrere hundert Millionen Euro für Instandhaltung und Erneuerung der Netze auf. Die Infrastruktur erfordere immer mehr Digitalisierung und Innovation, heißt es von der Pressestelle. Energie werde zunehmend vor Ort erzeugt, vor Ort gespeichert und vor Ort verbraucht. Dahinter steckten komplexe Technologien. Bayernwerk sichere mit seinen Netzen in diesem anspruchsvollen Umfeld die Versorgung von rund sieben Millionen Menschen im Freistaat.

    Schon zahlreiche Verwarnungen und Anzeigen

    „Bitte nutzen Sie die andere Straßenseite“: Wieder läuft ein Fußgänger mitten durch den Baustellenbereich – und damit mitten in die Gefahrenstelle. Der Bauarbeiter klingt genervt. Längst ist auch die Polizei auf den Plan gerufen. „Wir haben in diesem Bereich schon ungezählte Verwarnungen und Anzeigen ausgesprochen“, sagt Erster Polizeihauptkommissar Jürgen Hagel von der Polizeiinspektion Lichtenfels. „Wir sind ständig vor Ort und kontrollieren“, warnt er.

    Nur Linienbusse frei? Interessiert einige Verkehrsteilnehmer nicht. Laster, Autos und Zweiräder fahren in schöner Regelmäßigkeit durch die halbseitige Sperrung in der Bamberger Straße.
    Nur Linienbusse frei? Interessiert einige Verkehrsteilnehmer nicht. Laster, Autos und Zweiräder fahren in schöner Regelmäßigkeit durch die halbseitige Sperrung in der Bamberger Straße. Foto: Drossel

    Bis Donnerstag stand an der Baustelle noch ein „Verbot für Fahrzeuge aller Art“-Schild, dessen Nichtbeachtung 20 Euro kostete. Nun ist es ein „Verbot der Einfahrt“-Schild, für dessen Missachtung 25 Euro fällig werden, bei Vorsatz sogar 50 Euro.

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