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LICHTENFELS: Berufs- und Lebensorientierung für Förderschüler

LICHTENFELS

Berufs- und Lebensorientierung für Förderschüler

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    Mit großer Motivation gingen die fünf jungen Damen an die Kochtöpfe, um mit den unterschiedlichsten Gar-Methoden leckere Gerichte zu kreieren.
    Mit großer Motivation gingen die fünf jungen Damen an die Kochtöpfe, um mit den unterschiedlichsten Gar-Methoden leckere Gerichte zu kreieren. Foto: Alfred Thieret

    Die Schüler der Abschlussklasse L9 mit sonderpädagogischem Förderbedarf der Sankt Katharina-Schule hatten bereits kürzlich ihren ersten Prüfungstermin im Fach Berufs- und Lebensorientierung. Die Jugendlichen haben nämlich die Möglichkeit zu zwei verschiedenen Schulabschlüssen, entweder im Bildungsgang Lernen oder im Bildungsgang mittlerer Schulabschluss.

    Herzstück von beiden Abschlüssen ist dabei die Praxisprüfung, die nun für die Schüler des Bildungsgangs Lernen stattfand. Die Praxisprüfung gehört zum Fach Berufs- und Lebensorientierung, das sich in die beiden Praxisfächer Technik und „Ernährung und Soziales“ (früher Hauswirtschaft) aufspaltet. Beide Fächer können die Schüler bereits in der 7. Klasse als Vorbereitungsphase ausprobieren, um sich dann in der 8. Klasse in einer Art Orientierungsphase einem der beiden Fächer zuzuwenden, ehe sie sich schließlich mit Beginn der 9. Klasse auf dieses Fach festlegen.

    Wichtig für alle drei Jahre sei die Vermittlung von berufsbezogenen Schlüsselqualifikationen, erläuterte Rektorin Ute Donhauser. Dies werde gerade im Praxisunterricht intensiv eingeübt. Dabei gehe es um lebensbedeutsame Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen, Sorgfalt und letztendlich auch um die Fähigkeit sich selber realistisch einzuschätzen. Die Jugendlichen hätten zwar Schwächen im Lernen, sie verfügten aber oft auch über unterschiedliche individuelle Stärken oder besondere praktische Begabungen. Ziel sei es, die Schüler in der Entwicklung ihrer Gesamtpersönlichkeit zu unterstützen, um eine größtmögliche Selbstständigkeit in ihrem Leben zu erreichen, betonte die Rektorin.

    Bei einem Besuch im Werkraum waren die Schüler des Praxisfaches Technik unter der Aufsicht des Werkmeisters Uwe Kopp eifrig bei der Arbeit. Als Prüfungsarbeit hatten sie ein Schreibtischset, genauer ausgedrückt eine Schreibtischutensilienbox für Notizzettel und Stifte, aus Holz zu erstellen. Dazu mussten sie zunächst an den beiden ersten Tagen einen Plan fertigen und dann die erforderlichen Bauteile in einem Baumarkt kaufen, ehe es dann am dritten Tag mit der handwerklichen Arbeit, also mit Sägen, Hobeln, Schleifen und Hämmern richtig los ging.

    Michelle (li.) und Simon (re.) sind unter der Aufsicht von Lehrer Uwe Kopp (Mitte) eifrig bei der Arbeit, um das geforderte Werkstück, ein Schreibtischset, zu fertigen.
    Michelle (li.) und Simon (re.) sind unter der Aufsicht von Lehrer Uwe Kopp (Mitte) eifrig bei der Arbeit, um das geforderte Werkstück, ein Schreibtischset, zu fertigen. Foto: Alfred Thieret

    Dass sie schon vorher ausgiebig geübt hatten, sah man an den ausgestellten Weihnachtsbäumen und Osterhasen aus Holz, die die Schüler zu den entsprechenden Feiertagen hergestellt hatten. Bei einem sechstägigen Fortbildungskurs im Berufsfortbildungszentrum in Coburg hatten sie sich zusätzlich weitergebildet. Die Werkstücke sind gut gelungen, so dass sie mit ihrer Arbeit zufrieden sein konnten. Damit war aber ihre Aufgabe noch nicht erledigt. An den beiden letzten Tagen der Woche mussten die Schüler noch eine Projektmappe erstellen und mit einem Referat ihre Arbeit präsentieren.

    In der Schulküche waren zur gleichen Zeit fünf Mädchen unter der Aufsicht von Fachoberlehrerin Rosemarie Vonbrunn bei ihrer Abschlussprüfung im Praxisfach „Ernährung und Soziales“ im Einsatz. Sie hatten sich mit den verschiedenen Gar-Methoden bei der Essenszubereitung zu beschäftigen, wie beispielsweise Kochen, Dämpfen, Dünsten, Blanchieren, Frittieren oder Braten. Die jungen Damen mussten eine oder mehrere Gerichte mit einer ausgewählten Gar-Methode zubereiten und dann auf einem Buffet anrichten. Die Schülerinnen erwiesen sich als sehr motiviert und kreativ, so dass sie mit ihren Leistungen überzeugen konnten.

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