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LICHTENFELS: Biker spenden für Ukraine

LICHTENFELS

Biker spenden für Ukraine

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    5555 Euro spendete die Motorradgemeinschaft Jakobus an die Sonderaktion „Ukraine“ von „Helfen macht Spaß“. HMS-Initiator Till Mayer bedankte sich herzlich.
    5555 Euro spendete die Motorradgemeinschaft Jakobus an die Sonderaktion „Ukraine“ von „Helfen macht Spaß“. HMS-Initiator Till Mayer bedankte sich herzlich. Foto: Jakobus Motorradgemeinschaft

    5555 Euro, so lautete der ungewöhnliche Spendenbetrag, den die Motorradgemeinschaft Jakobus an die Sonderaktion „Ukraine“ von „Helfen macht Spaß“ spendete. Die katholischen Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer aus der Erzdiözeses Bamberg wussten bestens, wofür sie spendeten.

    Vor wenigen Jahren führte ihre traditionelle Motorradwallfahrt nach Lwiw (Ukraine), um das dortige Rotkreuz-Projekt für alte Menschen in Not zu unterstützen. „Wir haben gesehen, wie notwendig unsre Unterstützung ist. Und konnten uns überzeugen, wie sinnvoll unsere Spende eingesetzt wird“, sagte Vorsitzender Roland Böhm bei der Scheckübergabe im Rahmen des Motorradgottesdienstes an Christi Himmelfahrt auf Burg Feuerstein.

    Obwohl die Einnahmen des diesjährigen Jahresprojekts an ein Kinderhospiz in Bamberg gehen, haben die „schnellsten Gläubigen der Erzdiözese“, bei denen auch zahlreiche Bikerinnen und Biker aus dem Landkreis Lichtenfels Mitglieder sind, die Notleidenden in der Ukraine nicht vergessen.

    Solidarität in schwerer Zeit

    „Das ehrt euch, dass ihr den Menschen in der Ukraine in diesen schweren Zeiten zur Seite steht“, sagte OT-Redakteur Till Mayer, der das Projekt in der Ukraine mit aufgebaut hat und es auch regelmäßig besucht.

    Aufgrund des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine gab es beim traditionellen HMS-Weihnachtsaufruf eine Vervielfachung der Spendenbeiträge für die HMS-Sonderaktion „Ukraine“: 46.005 Euro lautete am Ende der Eingang auf dem Konto. Zudem gab es bereits unter dem Jahr 2022 zahlreiche Veranstaltungen für HMS-Ukraine.

    Chronisch krank und mittelos

    Bei dem Projekt wird seit über zehn Jahren chronisch kranken und mittellosen alten Menschen in Lwiw geholfen. Nur Spenden mit dem Vermerk „HMS-Ukraine“ gehen an das Rotkreuz-Projekt in Lwiw. Alle anderen „Helfen macht Spaß“-Spenden kommen natürlich Menschen in Not am Obermain zugute.

    Alte Menschen in Not erhalten dank der HMS-Sonderaktion „Ukraine“ kostenlos Medikamente und Lebensmittelpakete.
    Alte Menschen in Not erhalten dank der HMS-Sonderaktion „Ukraine“ kostenlos Medikamente und Lebensmittelpakete. Foto: Till Mayer

    Für was wird das Geld der Sonderaktion „Ukraine“ von „Helfen macht Spaß“ verwendet? „Alleinstehende alte Menschen in bitterster Not erhalten in Lwiw im Rahmen eines Rotkreuz-Projekts seit vielen Jahren kostenlos Medikamente und Lebensmittelpakete.

    Für die alten Menschen in Lwiw bedeutet der Krieg neben heulenden Sirenen, einschlagenden Raketen und der Angst vor den Treffern auch rapide angestiegene Lebenshaltungs- und Energiekosten“, erklärte Till Mayer. Er berichtet seit 2007 regelmäßig aus der Ukraine, besonders jetzt zu Zeiten der russischen Invasion. 75 Euro Rente im Monat würden bei einer fehlenden funktionierenden Krankenversicherung einfach nicht zum Leben reichen, erklärte er.

    „Vor allem, wenn man wie unsere Klienten keine Familie hat, die unterstützt. Der Krieg verschärft die Lage“, betonte Till Mayer.

    In dieser schweren Zeit sind die Rotkreuz-Mitarbeiterinnen bei ihren Hausbesuchen oft die einzigen Vertrauenspersonen. Die betagten Patientinnen und Patienten sind durch den Krieg in ihrem Land völlig verunsichert. Viele sind zu schwach oder zu krank, um ihre Wohnung noch zu verlassen, wenn die Sirenen heulen. In einer solch dunklen Zeit sind gute und tröstende Worte wichtig.

    Medikamente und Trost

    So verteilen die Rotkreuz-Schwestern nicht nur Medikamente und setzen Spritzen. Sie nehmen sich Zeit, um Trost zu spenden und ein wenig Hoffnung zu geben. Neben der Medikamenten-Verteilung unterstützt die HMS-Sonderaktion vor Ort auch ein Medico Soziales Zentrum. Dort gibt es Kaffeerunden für Senioren, beim Suchdienst des Roten Kreuzes können Anträge abgegeben werden, es finden zahlreiche Erste-Hilfe-Schulungen statt und die Schwestern haben dort ihre Station.

    Unterstützung für das Projekt gibt es von den Schwestern der Pflegestation des BRK–Kreisverbands Lichtenfels, die eine Partnerschaft mit ihren Kolleginnen in Lwiw verbindet. Die Spendengelder werden an den Landesverband „Badisches Rotes Kreuz“ überwiesen, der die finanziellen Mittel verwaltet und ihre Ausgabe überprüft. Mittlerweile konnte durch die vermehrten Spenden sogar das Projekt ausgeweitet werden.

    Anliegen der Motorradgemeinschaft Jakobus ist die Förderung von religiösen Angeboten in der Bikerszene. Schwerpunkte im Jahresprogramm sind daher Wallfahrten, Pilgerreisen, Besinnungstage und Motorradgottesdienste. Soziales Engagement ist den Mitgliedern des Vereins aber sehr wichtig. Über 100.000 Euro haben sie schon für Menschen in Not gespendet.

    Die Spendengelder für überregionale Projekte in Rumänien, Russland, Palästina, Polen, Bosnien-Herzegowina und Griechenland brachten die Bikerinnen und Biker im Rahmen von Motorradwallfahrten persönlich an Ort und Stelle. „Die Fahrt in die Ukraine, noch lange bevor die Invasion begann, hat die Motorradfahrerinnen und -fahrer tief bewegt“, sagt Roland Böhm.

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