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ALTENKUNSTADT: Bohrung bei Altenkunstadt: In die Unterwelt des Kordigast

ALTENKUNSTADT

Bohrung bei Altenkunstadt: In die Unterwelt des Kordigast

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    Erster Bürgermeister Robert Hümmer, Bauleiter Klaus Faiß von der Bohrtechnik Roßwag und der Projektkoordinator Dr. Thomas Mann von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (v. li.) an der Bohrstelle.
    Erster Bürgermeister Robert Hümmer, Bauleiter Klaus Faiß von der Bohrtechnik Roßwag und der Projektkoordinator Dr. Thomas Mann von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (v. li.) an der Bohrstelle. Foto: Dieter Radziej

    In die Unterwelt des Kordigasts blickt derzeit die Wissenschaft. Gegenwärtig erfolgt eine Forschungsbohrung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe statt. Bis auf 250 Metern Tiefe werden dabei die Wissenschaftler auf das Erdinnere vordringen und dabei sicherlich auch neue Erkenntnisse gewinnen.

    Sie ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet, die Region um den Kleinen- und Großen Kordigast, sondern auch Sagenumwoben. So manche Mythen ranken sich dabei um die beiden „Gipfel“ des Hausberges der Gemeinde Altenkunstadt. Einst gab es hier Eisenstein-Bergbau und Abbau von Kalksteinen.

    In Zusammenarbeit mit Uni

    Neues Wissen sollen die Bohrungen bringen, die am Montag, 7. August, beginnen. Auf der Kordigast-Hochfläche, am nordöstlichen Ausläufer der Fränkischen Alb, sowie am Weg der nach Siedamsdorf führt, stehen die Maschinen der Forschungsbohrung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Geozentrum Hannover). In Zusammenarbeit mit der Universität in Heidelberg sollen die Bohrungen bis in eine Tiefe von 250 Meter führen.

    Wenn sich die Bohrkrone in das Gestein vorgearbeitet hat, werden mehrere Standrohre eingebracht. In deren Innenteil befindet sich ein weiteres Gestänge mit einem Greifarm, das dann in einem sogenannten Seil-Kern-Bohrverfahren den aus dem Schichtverband heraus gesägten Bohrkern an die Erdoberfläche bringt.

    In Zusammenarbeit mit der BTR Bohrtechnik Roßwag GmbH, Vaihingen-Horrheim, möchte man dabei, erläuterte der Projektkoordinator und wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Thomas Mann von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, den Hintergrund und die Ziele dieser Forschungsbohrung, neue geologische Informationen über den Aufbau und die Struktur des Untergrundes der Landschaft gewinnen. Die Bohrung, die vierte dieser Art im Süddeutschen Raum, ist Teil eines Forschungsprogramms, bei der die Bundesanstalt auch die aus Festgesteinen aufgebauten Schichten des Mitteljura (Brauner Jura) erkunden möchte. Es wird untersucht, aus welchem Material diese verschiedenen Schichten bestehen, welches exakte geologische Alter sie haben und wie groß deren flächenhafte Verbreitung im Untergrund ist.

    Der Kern wird anschließend in der Bundesanstalt in Berlin-Spandau aufgesägt und sedimentologisch beschrieben. Zusätzlich werden Fossilien, die zutage treten, zur Altersdatierung analysiert.

    Rückschlüsse möglich

    Diese Forschungsarbeiten erlauben es, Rückschlüsse ziehen, welchen Einfluss einstmals Meeresspiegelschwankungen auf die Sedimentation der Tonsteine des süddeutschen Juras hatten. Diese geologischen Grundlagendaten können weiterhin zur Klärung noch bestehenden geowissenschaftlichen Fragestellungen dienen, womit die Bundesanstalt für Geowissenschaften auch wichtige Beratungsaufgaben erfüllen kann.

    Nach dem Abschluss der Bohrung und aller Arbeiten sind die Ergebnisse im Geoviewer und auf der Webseite der Bundesanstalt einsehbar. Projektkoordinator Dr. Thomas Mann bedankte sich am Ende bei Gemeinde Altenkunstadt und insbesondere Erstem Bürgermeister Robert Hümmer, dass diese Forschungsbohrung ermöglicht wurde.

    Zum Ablauf selbst erläuterte der Bauleiter der Forschungsbohrung, Klaus Faiß (Firma Bohrtechnik Roßwag), dass nach etwa sechs Wochen die vorgesehenen 250 Meter Tiefe mit dieser Forschungsbohrung erreicht werden sollen.

    Informationstafel

    Erster Bürgermeister Robert Hümmer freute sich ebenfalls schon auf die Ergebnisse. Insbesondere welche neuen Erkenntnisse damit aus einer Jahrmillionen zurückliegenden Entstehungsgeschichte der Erde gewonnen werden können. Die Baustelle ist abgesperrt und gesichert. Jedoch steht für Interessenten eine Informationstafel zur Verfügung.

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