Bürgermeister Andreas Hügerich freute sich über die große Resonanz der Reundorfer bei der Bürgerversammlung. Trotz der großen Hitze wollten sich viele Neubürger, aber auch zahlreiche Alteingesessene sowohl über den geplanten Spielplatz im Neubaugebiet als auch über örtliche Angelegenheiten informieren lassen und ließen sich an einer langen, überwiegend schattigen Tischreihe direkt vor dem geplanten Spielplatz nieder. Getränke und Bratwürste spendierte die Stadt, die Reundorfer Feuerwehr übernahm den Ausschank und das Grillen.
Dem Bürgermeister standen als Fachleute aus dem Bauamt der Stadtbaumeister Gerhard Pülz, der Leiter des Hochbauamtes, Christian Vogel, sowie Holger Heid und Thea Weber zur Seite. Der Rathauschef erinnerte an das Jahr 2016, als ebenfalls im Rahmen einer Bürgerversammlung, die Umgestaltungspläne für den Spielplatz in der Nähe der Rosenstraße vorgestellt wurden. In diese sind Anregungen der Bevölkerung und insbesondere der Kinder und Jugendlichen eingeflossen. Aufgrund der geringen Fläche konnte aber nur ein Teil der eingebrachten Ideen genutzt werden. Dann sei das neue Baugebiet „Maintal“ mit 48 Parzellen gekommen. Bei dem hier entstehenden Spielplatz konnten nun weitere Vorschläge von damals berücksichtigt werden, betonte Andreas Hügerich.
Tunnel, Rutsche, Trampolin und ein Sandspielhaus
Die technische Bauzeichnerin Thea Weber, die zusammen mit Holger Heid das Gestaltungskonzept des Spielplatzes ausgearbeitet hat, stellte die Ergebnisse an Hand eines Planes vor. Am Eingang beginne der Kleinkinderbereich mit Schaukeln für Kinder bis drei Jahre und Federwipptieren. Auch ein Tunnel sei geplant und am Hang sei eine Rutsche vorgesehen. Natürlich gebe es auch Sitzgelegenheiten für die Eltern. Entsprechend den Wünschen der Kinder werde ein Bodentrampolin installiert. Auf dem Balancierbalken und auf der Wackelbrücke können die Kinder ihren Gleichgewichtssinn testen. Turnübungen könne man an zwei unterschiedlich hohen Reckstangen vollführen. Großer Beliebtheit werde sich sicher der Sandbereich mit dem Sandspielhaus erfreuen.
Ein zwölf Meter langes Piratenschiff
Von einem mit einem Fernrohr bestückten Aussichtshügel könne man auf das Highlight des Spielplatzes, das zwölf Meter lange Piratenschiff, blicken, das mehrere Spielgeräte wie Rutschen und Klettergeräte enthalte, erläuterte Thea Weber. Ebenso dürfe eine Schaukel für die größeren Kinder nicht fehlen. Selbstverständlich gebe es auch im hinteren Bereich Sitzgelegenheiten. Eine weitere Attraktion werde schließlich die Doppelseilbahn sein.
Der Wünsche gab es viele, allein ...
Dann wurde die Fragerunde eröffnet. Oft wünschten sich die Fragesteller Spielgeräte, die sie auf anderen Spielplätzen gesehen hatten. Ein Reundorfer vermisste einen Wasserspielplatz, da besonders kleinere Kinder gerne im Wasser planschen würden. Der Bürgermeister nahm zwar den Vorschlag auf, merkte aber an, dass dies aus Sicherheitsgründen nicht einfach sei. Man brauche eine Trinkwasserleitung, die regelmäßig beprobt und gespült werde. Dies könne man nicht auf jedem Spielplatz machen. Ein Junge wünschte sich ein Kletterseil. Holger Heid verwies ihn auf das Piratenschiff, das mehrere Klettermöglichkeiten biete. Gewünscht wurde auch ein Fußballplatz. Hierfür sei kein Platz da, man könne höchstens einen Basketballkorb aufstellen, erläuterte Heid. Auch der Wunsch nach einer Höhle wurde abschlägig beschieden, da dies aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt sei.
Einen Parkplatz wird es nicht geben
Karola Rettmann, die 2. Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, wollte wissen, ob die von ihrem Verein spendierte Sitzbank, die zurzeit bei der Stadt eingelagert sei, auf dem Spielplatz aufgestellt werde. Der Bürgermeister machte ihr eine Zusage und bedankte sich für die Spende. Eine andere Frau brachte einen Parkplatz ins Gespräch, da nach Fertigstellung des Spielplatzes sicher viele Leute kommen würden. Dies sei nicht vorgesehen, stellte der Bürgermeister klar, da hierfür die Fläche fehle und man in den umliegenden Straßen parken könne. Eine Einwohnerin fragte nach einer Einzäunung, um eventuell freilaufenden Hunden den Zutritt zu verwehren. Der Bürgermeister machte darauf aufmerksam, dass man zwar mit dem Hund nicht auf den Spielplatz dürfe, aber er wolle die Möglichkeit einer Abgrenzung durch einen Zaun oder eine Eingrünung prüfen.
Angeregt wurde auch die Anschaffung eines einfachen Drehgerätes, das bei Kindern sehr beliebt sei. Erich Rettmann machte darauf aufmerksam, dass die Reundorfer Kinder im Winter den Bereich des geplanten Spielplatzes gerne zum Schlittenfahren nutzen. Er bat einen Platz für die Rodelbahn freizulassen.
Was wird aus den beiden anderen Spielplätzen?
Ein Bürger fragte nach der Zukunft der beiden bestehenden Spielplätze und wollte wissen, ob diese bleiben oder eventuell reduziert würden. Hierüber sollten sich die Bürger eine Meinung bilden, meinte der Bürgermeister. Der Spielplatz an der Rosenstraße sei erst vor einigen Jahren modernisiert worden und der Spielplatz am Main habe zwar einfache Geräte aber einen schattenspendenden Baumbestand. Siegfried Kerner betonte, dass der Spielplatz am Main gut angenommen werde. So kämen unter anderem Paddler mit ihren Kindern und ebenso Radler vorbei und auch ein Fußballfeld sei vorhanden. Zum Schluss ging Holger Heid noch auf den Zeitplan ein. In diesem Jahr bestelle man noch die Geräte. Der Aufbau werde etwa sechs bis acht Wochen dauern. Bis der Rasen angewachsen sei, könne man mit der Inbetriebnahme im Sommer des nächsten Jahres rechnen.
Die Bäume werden noch gepflanzt
Im zweiten Teil der Bürgerversammlung konnten die Einwohner den ganzen Ort betreffende Fragen stellen. Erich Rettmann wünschte sich einen größeren Baum im Wendehammer des Neubaugebietes. Der Stadtbaumeister Gerhard Pülz hob hervor, dass entsprechend dem Bebauungsplan noch viele Bäume zu pflanzen seien, auch die Stadt sei in der Verpflichtung. Auf dem Wendehammer warte man aber ganz bewusst so lange mit der Bepflanzung bis alle Häuser gebaut sind, um Beschädigungen durch Baufahrzeuge zu vermeiden.

Siegfried Kerner sprach den Radweg von Reundorf in Richtung Seubelsdorf und umgekehrt an, dessen Beschilderung vor alle für Fremde nicht eindeutig sei, wie er immer wieder erlebe. Jeweils drei sinnvoll angebrachte Schilder in beide Richtungen könnten Klarheit schaffen.
Klauß Fischer bedauerte sowohl die Schließung der Bäckerei als auch der Metzgerei im Ort. Deshalb regte er die Aufstellung eines Automaten mit Fleisch an, dabei sollten Landwirte angesprochen werden. Als Kapitän der Maapiraten kündigte Klauß Fischer die Spende der Fahne für das Piratenschiff an. Fischers Ehefrau Manuela wollte wissen, mit welchen Energiesparmaßnahmen die Stadt der Energiekrise entgegenwirken will. Die Stadt nehme das Energiesparen sehr ernst und habe schon erste Maßnahmen ergriffen, betonte Andreas Hügerich.
So will die Stadt Energie sparen
So werde im Merania-Bad ab 25. Juli die Sauna abgeschaltet und die Temperatur um zwei Grad abgesenkt. Die Mieter der 200 Stadtwohnungen werden angeschrieben und gebeten mit dem Gebrauch von Trink- und Warmwasser sinnvoll umzugehen und weniger zu heizen. Nachgedacht werde auch, ob bei den städtischen Einrichtungen wie der Maintalhalle, aber auch der Dreifachturnhalle, der Schulen oder des Rathauses Temperaturabsenkungen möglich sind. Energie sparen sei für die Stadt ein wichtiges Thema, aber auch die Erzeugung erneuerbarer Energien.
Siegfried Kerner sah eine Möglichkeit der Energieeinsparung durch spätere Einschaltung und frühere Abschaltung der Ortsbeleuchtung. Der Bürgermeister verwies dabei auf Einsparungen der Stadt durch die Umsetzung aller Leuchten der Straßenbeleuchtung auf LED und durch die Nachtabsenkung.