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COBURG: COPD: Krankheit wird oft zu spät erkannt

COBURG

COPD: Krankheit wird oft zu spät erkannt

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    Rettungsfahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes.
    Rettungsfahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes. Foto: Markus Drossel

    Am 15. November ist Welt-COPD-Tag. Nahezu unbemerkt hat sich diese Erkrankung in den letzten 20 Jahren auf den 3. Platz der Todesursachen weltweit vorgearbeitet. Auch das Regiomed-Lungenzentrum verzeichnet viele Betroffene, die leider meist erst im fortgeschrittenen Stadium ärztlichen Rat einholen. Dies will die Initiative um den Welt-COPD-Tag ändern und über Früherkennung und Risikofaktoren aufklären.

    Jeden Tag versterben in Deutschland knapp 100 Menschen an den Folgen von COPD. Bis 2030 könnte fast jeder zehnte Deutsche unter der Atemwegserkrankung leiden. Doch viele Be-troffene wissen nicht, dass die COPD einen tödlichen Verlauf nehmen kann und derzeit nicht heilbar ist.

    Neben Asthma bronchiale ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) die häufigste chronische Atemwegserkrankung in Deutschland. COPD ist eine chronische Entzündung der Atemwege. Typische Beschwerden sind: Atemnot bei Belastung, später oft auch in Ruhe, Husten und Auswurf. Die Erkrankung kann bei unzureichender Behandlung töd-lich enden.

    Aktuelle Umfrage

    Selbst unter Betroffenen ist das nicht allen bewusst, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Denn nur 62 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass COPD einen tödlichen Verlauf nehmen kann.

    Bei der COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kommt es durch eine chronische Entzündung der Bronchien (chronische Bronchitis) zu einer fortschreitenden Auflösung der elastischen Fasern der Lungen und damit zu einem „Ausleiern“ der Lunge. Die Folge ist, dass die Lunge langsam zerstört wird, die Lungenfunktion nicht mehr effizient ausgeführt und somit weniger Sauerstoff aufgenommen werden kann.

    Im späten Stadium kann es zu Luftnot selbst bei geringster Belastung kommen. Ursache für diese chronische Entzündung ist die „Verschmutzung“ der Atemluft, in den Industrienationen in 80 Prozent durch das inhalative Zigarettenrauchen, in den weniger entwickelten Ländern durch die allgemeine Luftverschmutzung, insbesondere durch Feinstaub. Neuere Erkenntnisse bestätigen, dass auch die modernen Tabakinhalationsformen, wie das Dampfen oder die alternativen Tabakprodukte über eine chronische Bronchitis zur COPD führen. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet die COPD deshalb auch als eine der häufigsten schweren, aber vermeid-baren Erkrankungen.

    Das tückische an der Erkrankung ist der schleichende Verlauf. Die Erkrankung entsteht dabei nicht plötzlich, sondern entwickelt sich über Jahre hinweg. Das erste Leitsymptom - der Husten - wird zumeist nicht ernst genug genommen und weitere Beschwerden fehlen über lange Zeit. Denn die Lunge ist ein außergewöhnliches Organ.

    Sie verfügt über große Reserven, so dass eine Verschlechterung der Lungenkapazität erst sehr spät zum Vorschein tritt. So ist, selbst bei einer Zerstörung von etwa 30 Prozent der Lunge, noch immer eine maximale Belastbarkeit, bei 50 Prozent Zerstörung immer noch eine mittlere Belastung in der Ebene gegeben, erst bei einem Verlust von etwa 70 Prozent der Lungenfunktion wird eine Etage Treppensteigen zu einem beinahe unüberwindbaren Hindernis. Leider ist zu diesem Zeitpunkt der Lungenschaden unwiederbringlich.

    Behandlung in der Region

    Deshalb sollten Patientinnen und Patienten mit chronischem Husten und inhalativer Belastung frühzeitig den Arzt aufsuchen, um eine mögliche Diagnose zu stellen und eine Therapie einzuleiten. Das Regiomed-Lungenzentrum am Klinikum Coburg bietet zusammen mit seinen niedergelasse-nen Partnern eine umfassende Diagnose und Therapie dieser schwerwiegenden Erkrankung an. Die Bündelung der Expertise im Regiomed Lungenzentrum führt dazu, dass nahezu alle lungen-spezifischen Behandlungen wohnortnah angeboten werden können. Patienten erhalten eine hoch-kompetente Behandlung direkt in unserer Region, ohne an weit entfernte Zentren zur Behandlung fahren zu müssen.

    Laut Zentrumsleiter, Chefarzt Dr. Claus Steppert, der als Pneumologe am Regiomed Klinikum Coburg arbeitet, ist die COPD beziehungsweise die Zerstörung von Lungenfunktion nicht zu heilen. Ziel einer jeden Behandlung ist das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen oder zu verlangsamen. Mit Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen können Beschwerden gelindert und der Alltag mit der Erkrankung erleichtert werden.

    In ausgewählten Fällen kann auch in fortgeschrittenen Stadien durch interventionelle Verfahren wie der Lungenvolumenreduktion noch Linderung der Symptome und damit eine Besserung der Lebensqualität erzielt werden. Das Wichtigste aber bleibt, Schadstoffe, insbesondere den Tabakrauch, zu meiden.

    Seit etwa 20 Jahren findet alljährlich im November der Welt-COPD-Tag statt. Die Verantwortlichen des Welt-COPD-Tags wollen daran erinnern, dass es neben dem Gesundheitsthema Corona (beziehungsweise COVID-19) auch noch die – oftmals schwer verlaufende – Lungenkrankheit COPD gibt. Hinzu kommt, dass Menschen, die an COPD erkrankt sind, ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 haben.

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