Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um einen Freund, um die Sache mit den Frauen, die Poesie und den Alkohol:
„Liebes Corona-Tagebuch,
eine passende Holde zu finden, ist gar nicht so leicht. Von Liebe ganz zu schweigen. Mehr und mehr Männer (Frauen auch) leben darum ein Leben in Überschaubarkeit und Zurückgenommenheit. Aber sie tun es nicht alle aus freien Stücken. T. schon.
Wir saßen in der Kneipe nebeneinander und irgendwann zwischen dem dritten und dem fünften Bier sprachen wir über die Sache mit den Frauen. Was ich von T. nicht wusste, war, dass er zu den Menschen gehört, deren Sinn für Poesieunter steigendem Promille-Pegel wächst. Und zur Poesie weiß ich jetzt, dass ihr Wesen auch in der Präzision liegt.
Er spricht so präzise wie offen und besoffen
So präzise wie offen und besoffen erklärte mir T., was es mit seinem Single-Dasein nach dem Tod seiner damaligen Freundin auf sich hat. „Ich habe meine Erinnerungen und meine Fantasie, das ersetzt mir die fehlende Wirklichkeit“, bekannt er mit glasigem Blick.
Liebes Corona-Tagebuch, habe ich erwähnt, dass T. quasi Witwer ist?