Markus Häggberg schreibt für OTverbindet augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Dieses Mal geht es um eine sehr, serh wichtige Frage.
„Wann ist der Mensch erwachsen? Ich habe da so eine Theorie. Sie ist sehr schwach, zugegeben. Außerdem stammt sie von mir, das ist ihr zweiter Fehler. Aber weil ein blindes Huhn auch mal einen Korn trinkt (wovon wäre es sonst blind geworden?), könnte was an ihr dran sein. Wenigstens so ein bisschen.
Den Horizont stets erweitern
Ich glaube nämlich, dass der Menschen dann erwachsen ist, wenn es ihm gelingt, sich und die Verengung des eigenen Blicks zu überwinden und auf das Große und Ganze zu schauen. Oder das eben Gesagte nur halb so geschwollen auszudrücken.
Sandra und ihre Anschaffung
Also jedenfalls begegnete ich gestern Sandra, und die erzählte mir davon, dass sie sich nun dazu entschlossen hat, eine Anschaffung zu tätigen. Jetzt, zur Coronazeit. Sandra arbeitet derzeit nicht den ganzen Tag, kommt nicht auf ihre 40 Stunden in der Woche und hat dementsprechend etwas weniger in der Tasche.
Schon ein wenig geflunkert
Gut, ich gebe zu, dass ich jetzt ein bisschen geflunkert habe.
Es ist in Wirklichkeit nämlich gehörig weniger in der Tasche. Aber trotzdem hat sie sich zu dieser Anschaffung entschlossen und erzählte mir mit einem Strahlen davon. Sandra hat beschlossen, eine Chaiselongue (rechtsseitig) zu kaufen. Ein traumhaftes Ding, nicht ganz billig, passt super zur Tapete und in die Küche hinten links.
Einfach nur miesmacherisch
„Aber solltest du die Knete nicht doch besser zusammenhalten?“, wandte ich dagegen ein. Miesmacherisch, bedenkentragend. Sandra stieß mir ordentlich Bescheid, und was sie sagte, zeigte aufs Große und Ganze: „Ich kaufe es hauptsächlich auch darum, weil der Geldkreislauf wieder zum Fließen gebracht werden muss.“ Liebes Tagebuch, das war es dann. Ich habe nichts darauf geantwortet, denn eine erwachsene Meinung muss man stehen lassen.“