Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um eine denkwürdige Begegnung zwischen den Regalen eines Supermarkts.
„Liebes Corona-Tagebuch, es gibt Argumente, gegen die man machtlos ist. Sie sind von so bestechender Schlichtheit, dass schon allein das Verdauen des Gehörten so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass man nicht auch noch schlagfertig kontern kann.
Erstaunliches vor dem Einkaufswagen
Also ich schiebe beispielsweise so meinen Einkaufswagen im Supermarkt meines Vertrauens vor mich her (oder hin?), da kreuzen zwei einigermaßen junge Menschen meinen Weg – ein Mann und eine Frau.
Rollen sind eindeutig verteilt
Die Rollen zwischen beiden sind eindeutig verteilt, denn sie ist der Stern und er ihr Satellit.
Der Satellit aber strahlte eine Form von Bedürftigkeit aus, so immer ein wenig darauf hoffend, dass der Stern ihn huldvoll beglänzen möge.
Ein sehr gesprächiger Stern
Aber der Stern redete lieber von sich und sagte: ,Ich werde mir demnächst die Lippen aufspritzen lassen', sagte er ziemlich unvermittelt. Ein Satz, den der Satellit erstmal einordnen musste.
Eine wirklich wichtige Frage
Das dauerte. Aber dann hatte auch er eine Frage: ,Warum?' Der Stern strahlte, blickte dabei aber ins Regal mit den Eiern aus Freilandhaltung.
Und sagte: ,Weil ich an der Oberweite schon genug habe.' Wie es mit den beiden jungen Menschen weiter ging, liebes Corona-Tagebuch?
Nutella zum Abendbrot
Schwer zu sagen, denn sie legte Nutella aufs Kassenband und er eine Dose Aprikosen. Keine Ahnung, was sich daraus zaubern lässt.
Ich glaube, sie hatten Nutella zum Abendbrot.