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LICHTENFELS: Corona-Tagebuch: Ein Ständchen in Hamburg

LICHTENFELS

Corona-Tagebuch: Ein Ständchen in Hamburg

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    Markus Häggberg
    Markus Häggberg Foto: T. Mayer

    Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. dieses Mal geht es um den eigenen Geburtstag (vor einiger Zeit), ein Ständchen in Hamburg und den Duft der Frauen.

    „Liebes Corona-Tagebuch, wenn man Geburtstag hat und noch dazu einen ärgerlichen, dann empfiehlt es sich einfach abzuhauen. Möchte man meinen. Dann geht man nach dorthin, wo einen keine Gratulanten daran erinnern, dass man Geburtstag hat.

    Also Handy aus und weg. So fand ich mich jüngst am Altonaer Balkon in Hamburg wieder, jener Kaimauer, von der aus man kilometerbreit nach jenseits der Elbe in den Hafen schauen kann. Am Tag bei Schietwetter und bei Nacht in ein gewaltiges Lichtermeer.

    Es war 00:00 Uhr und mein Geburtstag war schweigsam zu mir, beinahe angenehm abwesend. Dann hörte ich eine Gruppe junger Leute ausgelassen eine Kreuzung überqueren und was sie bei sich hatten, war ein Klavier auf einem Sackkarren.

    Sie stellten es einige Meter neben mich in die Nacht, und ein junger Mann nahm Platz und begann zu spielen. Dann wurde es vierhändig, denn sein Kumpel stellte sich dazu und griff auch in die Tasten.

    Gnadenlos guter Boogie

    Es wurde gnadenlos guter Boogie-Woogie und alles war Improvisation. Dann begannen die jungen Leute ,Happy Birthday' zu singen, und ich dachte, mich trifft der Schlag. Doch das Happy Birthday galt einer Lisa, die gerade 28 Jahre alt wurde. Plötzlich hatte ich doch Lust, etwas mitzufeiern, stellte mich singend dazu und erklärte Lisa, dass wir beide Geburtstagskinder sind.

    Sie wollte wissen, ob ich das beweisen könne, und ich hatte meinen Pass nicht dabei. Aber dafür konnte ich ihr aufzählen, mit wem wir an diesem Tag alles Geburtstag hatten. Da wären beispielsweise Dieter Nuhr und die schöne Wynona Rider, blöderweise aber auch Joseph Goebbels und Franz von Papen.

    Charmant geklimpert

    Sie nahm mir ab, dass ich wirklich Geburtstag hatte, denn wieso sonst sollte ich solche Dinge über diesen nun begonnenen Tag wissen. Dann bekam auch ich ein Happy Birthday geklimpert und gesungen, und es war charmant.

    Was ich damit sagen will, liebes Tagebuch? Keine Ahnung, vielleicht nur das, dass sich das Leben mitsamt seiner Umstände nicht verdrängen lässt. Doch wenn man sich einem Problem stellt, erhöht es die Chancen, dass einem das Leben etwas milder entgegenkommt. Abgesehen davon duftete diese Lisa sensationell.“

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