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LICHTENFELS: Corona-Tagebuch: Einohriger Cappuccino-Affe

LICHTENFELS

Corona-Tagebuch: Einohriger Cappuccino-Affe

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    Markus Häggberg
    Markus Häggberg Foto: T. Mayer

    Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um ein einohriges Cappucino-Äffchen.

    „Liebes Corona-Tagebuch, in unseren Cafés am Obermain kommt es zu liebenswerten Szenen. Einfach so und aus heiterem Himmel. Eine strategisch günstige Sitzposition – vielleicht von einer erhöhten Warte aus – macht es natürlich einfacher, solche Szenen zu bemerken. Es war nämlich so: Eine Bedienung ließ einem Kunden an der Hightech-Kaffeemaschine einen Cappuccino in die Tasse laufen. Die Tasse füllte sich und dann kam noch die Milch hinzu. Zuerst bildete sich in der Tasse weiß schäumend die Form eines Herzens, was allgemein Anklang fand. Dann verlief sich diese Form aber mehr so in Richtung einer unförmigen Nuss. Und aus der Nuss wiederum entstand etwas, das noch am ehesten Ähnlichkeit mit den Umrissen eines einohrigen Affen hatte. Die junge Bedienung war etwas geknickt, weil, wenn es nach ihr gegangen wäre, im Herz die beste aller Formen bestanden hätte.

    Der Mann aber wies sie darauf hin, dass sie ein einohriges Äffchen vollbracht hätte und dass das doch ziemlich besonders und viel besser als ein schnödes Herz sei. Die junge Bedienung lächelte etwas mitleidig und ging in die Küche. Diese Zeit nutzte der Mann dazu, mit seinem Löffel kurz in den dunklen Schaum des Cappuccinos zu tupfen und dann wie mit drei kurzen Pinselstrichen auf dem weißen Einohraffenschaum zwei dunkle Augen nebst einem dunklen Mund zu setzen. Als die Bedienung wieder zurückkehrte und das sah, durchschaute sie den Mann zwar, war aber dennoch angetan und meinte, dass Kapuzineräffchen ihre absoluten Lieblingstiere seien. ,Das ist sogar ein Cappuccino-Äffchen', erwiderte darauf der Mann. ,Das ist Magie', sagte nun wiederum die über das ganze Gesicht strahlende Bedienung. Liebes Corona-Tagebuch, ich dachte, ich erwähne das mal.“

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