Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um schöne Männerbeine.
„Liebes Corona-Tagebuch, es ist nicht einfach für uns Männer, mit dem eigenen guten Aussehen fertig zu werden. Ich schreibe das deshalb, weil ich jüngst von einem Schicksal erfahren habe, das mir ein bisschen zu Herzen geht. Also es ist so, dass ein lieber Kumpel neulich zu sich das Lob hören musste, er habe sehr schöne Beine. Dieses Lob brachte ihn ein wenig aus der Balance, weil er es irgendwie für anstößig hält, als Mann schöne Beine zu haben. Beim ersten Mal, als ihm dieses Lob unterkam, da nahm er es stoisch hin und hielt den Lobenden lediglich für einen armen Spinner. Doch nun mehrten sich die Stimmen und ein weiterer seiner Kumpels, einer, der mehr so im Ruf eines Connaisseurs weiblicher Beine steht, bescheinigte ihm so etwas wie eine männliche Marlène Charell von Lichtenfels zu sein. Ich persönlich finde, dass jetzt sehr viel Aufsehens wegen dieser Beine gemacht wird und kann gut nachvollziehen, wie merkwürdig sich der arme Kerl vorkommen muss.
Jahrzehntelang war er nämlich um seine Frisur besorgt, und dann kommen die Leute auf seine Beine zu sprechen. Kein Wunder, dass er die Welt nicht mehr versteht. Kurz und gut, es ist ihm lästig, darauf angesprochen zu werden und und ich kann ihn wirklich gut verstehen.
Ich jedenfalls, liebes Corona-Tagebuch, werde kein großes Geschiss um seine Beine machen und will ihn auch nicht in eine Peinlichkeit bringen. Von mir kriegt er zu seinem baldigen Geburtstag lediglich einen Ladyshave-Rasierer mit Schwingkopf und fertig ist der Lack!“