Eigentlich schon für Februar geplant, musste das Darts-Event im Rahmen der „Power Tour 2023“ krankheitsbedingt verschoben werden. Jetzt allerdings – am Freitag, 12. Mai, und Samstag, 13. Mai (Beginn jeweils um 17.30 Uhr – Einlass ist ab 14.30 Uhr), soll es endlich in der Stadthalle so richtig krachen, wenn der 16-fache Darts-Weltmeister Phil „The Power“ Taylor am Oche steht. Natürlich erst nach seinem Walk-On, den jeder Darts-Fan kennt. Und natürlich hofft jeder, dass es den ein oder anderen Neun-Darter zu sehen gibt.
Der Neun-Darter
Ein Neun-Darter, auch das „Perfect Game“ genannt, heißt, man kommt mit nur neun geworfenen Pfeilen von 501 auf Null. Besser geht es nicht.
Gespielt wird jeweils immer ein sogenanntes Leg, jeder gegen jeden. Mit dem letzten Wurf muss das passende Doppelfeld getroffen werden. Das sorgt für Rasanz, denn Fehler darf man sich in diesem Modus einfach nicht leisten. Da muss jeder Pfeil da sitzen, wo er hin soll. Bouncer, also Abpraller vom Board, Goldilocks (wenn man beim Checkout das falsche Doppelfeld trifft) oder ein Überwerfen wird vom Gegner meist umgehend bestraft.
Konzentration trotz Lärms
Darts ist ein Konzentrationssport. Doch im Gegensatz zu Tennis, wo es mucksmäuschenstill ist, werden bei Darts-Turnieren immer wieder Sprechchöre zu hören sein, lautes Anfeuern und auch frenetischer Beifall. Und auch wenn der so genannte Caller mit seinen Assistenten die Restzahlen ausrechnet, so ist doch auch hier der Spieler gefragt. Vor allem im Doppel-Out Modus, wenn der letzte Pfeil in einem Doppelfeld, also dem äußeren Ring der Scheibe landen muss. Galt Darts früher als der Sport der Bier trinkenden Männer in verrauchten Kneipen, so ist dieses Image heutzutage hinfällig. Inzwischen sind auch Frauen aktiv, auch bei der Weltmeisterschaft im Dezember und Januar eines jeden Jahres sind sie dabei.
Bier ist den Fans vorbehalten
Und die immer weiterwachsende Fangemeinde trägt diesem Umstand Rechnung. Bier gibt es auf der Bühne nicht, das ist den Fans vorbehalten.
Michael Kurzbach, der Veranstalter, hofft natürlich auf volles Haus. „Und auf viele verrückte Verkleidungen“, fügt er lachend an. „Es soll ein Hauch Ally-Pally durch Lichtenfels wehen.“
Der AllyPally, wie der Alexandra Palace in London genannt wird, ist seit 2009 der Austragungsort der Weltmeisterschaft im Darts. Bei der Jüngsten WM gab es eine dicke Überraschung. Gabriel Clemens schaffte es als erster Deutscher Teilnehmer bis ins Halbfinale. Dort erst musste er sich geschlagen geben. Ein Ereignis, das dem Darts-Sport in Deutschland weiteren Aufwind beschert hat.
Einen Titel gibt es in Lichtenfels nicht zu gewinnen. Es geht dort mehr um den Spaß, um das Spiel und um die Fans. Und es ist wohl eine der letzten Gelegenheiten, die Darts-Legende noch einmal live zu erleben. Neben Phil Taylor stehen Darryl Fitton, Scott Mitchel, Tony O´Shea, Colin Lloyd und Glen Durrant auf der Bühne und messen sich im Wettkampf.
Schmankerl
Ein besonderes Schmankerl hat Michael Kurzbach auch noch. „Wer bei mir direkt einen Sechser-Tisch bucht, erhält eine Meet& Great-Karte für eine Person kostenlos dazu. Und wer einen Zwölfer-Tisch bucht, der bekommt eine Wild-Card und kann sich auf der Bühne gegen einen der Stars beweisen.“ Das gilt allerdings nur bei einem Kauf bei ihm direkt im Schoppen-Stübla in Bad Staffelstein. Ansonsten gibt es noch normale Tickets im Internet, wie bei adticket ab 40 Euro. Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
Verkleidungen erwünscht
„Wie gesagt, Verkleidungen sind ausdrücklich erwünscht. Was wir aus Sicherheitsgründen nicht erlauben können, sind Stöcke, Schirme, Glasflaschen und jegliche Art von Pyrotechnik“, fügt Kurzbach hinzu.
Natürlich ist der Zugang zur Stadthalle barrierefrei. Beginn ist am 12. und 13. Mai jeweils um 17.30 Uhr, Einlass ab 14.30 Uhr.
Es wird definitiv ein Ereignis, welches man in Lichtenfels so noch nie erlebt hat. Und wer einmal dabei war, wenn die Musik der Stars zum Walk-On erklingt, der wird wohl mit dem Darts-Fieber infiziert. Wer weiß, vielleicht erklingt auch das Lied, das zum Synonym für den 16-fachen Weltmeister geworden ist, und die Stadthalle verwandelt sich endgültig ins „Taylor Wonderland“. Und es wäre auch eine fantastische Gelegenheit für den Ersten Bürgermeister, seine Laufschuhe gegen Darts-Pfeile zu tauschen, zumindest für ein paar Minuten.