Mit der rabenschwarzen Mediensatire „Das Produkt“ von Mark Ravenhill ist die nächste Schauspielproduktion des Landestheaters in der Reithalle zu sehen. Der britische Dramatikers gilt mit seinen provokanten und von sehr direkter Alltagsprache gekennzeichneten Texten als einer der populärsten Theaterautoren der Gegenwart.
Das zeitgenössische Werk ist ein intensives Solostück für den Schauspieler Tobias Bode, der zurzeit in „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ begeistert. Unter dem Eindruck der medialen Verarbeitung von 9/11 entstanden, persifliert es den Umgang der Medien mit menschlichen Katastrophen, die Scheinwelt von Hollywood und die Klischees der Filmindustrie. Erstmals stellt sich Regisseur Alexander May dem Coburger Publikum vor.
Der schmierige Filmproduzent James möchte die Schauspielerin Olivia für die Hauptrolle seines neuen Streifens gewinnen. In einem leidenschaftlichen Monolog schildert er ihr den Plot: In dem Film stürzt sich eine junge Frau – Amy – Hals über Kopf in ein sexuelles Abenteuer mit einem fremden Mann. Erst nach und nach erfährt sie, dass sich ihre Affäre – Mohammed – der terroristischen Vereinigung Al-Qaida angeschlossen hat, die Sprengstoffanschläge plant.
Bis zum Auftritt von Osama bin Laden persönlich
Was als gefährliche Romanze beginnt, driftet schon bald ab in eine Filmidee voller Klischees und Absurditäten bis hin zum Auftritt von Osama bin Laden persönlich. Und mittendrin ein Produzent, der alles dafür tut, um seine Story gut zu verkaufen. „Das Produkt“ ist ein unterhaltsames, bissiges Stück, das nicht zuletzt durch die sensible, mitreißende und energiegeladene Performance von Tobias Bode bewegt.
Tickets gibt es unter www.landestheater-coburg.de, an der Theaterkasse sowie an der Abendkasse in der Reithalle. (red)