Am vergangenen Sonntag fand in der Martin-Luther-Kirche in Lichtenfels mit einem Festgottesdienst die Einführung von Pfarrer Andreas Baumann statt. Er wird zunächst im Dekanatsbezirk Region Mitte eingesetzt, ab 1. Mai übernimmt er in Michelau die Pfarrstelle im Verbund der Kirchengemeinden Michelau, Schwürbitz und Neuensorg.
Zurück zu den Wurzeln

Der 62-jährige gebürtige Münchner kehrt mit seinem Dienst im Dekanat Michelau zurück zu seinen Wurzeln als Gemeindepfarrer: Nach seiner Ordination war er bereits zehn Jahre im Gemeindedienst und danach gut 20 Jahre als Schulpfarrer an Gymnasien an den Dienstorten seiner Frau, ebenfalls ordinierte Theologin und Pfarrerin der Bayrischen Landeskirche, im Landkreis Kulmbach und Passau tätig.
Sofort „gematcht“
Herzlich begrüßte ihn Dekanin Stefanie Ott-Frühwald und ebenso die zahlreichen Gläubigen, darunter auch viele junge Leute, die ihrer Konfirmation entgegen gehen. Der Gottesdienst stand unter den Worten aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 28: „Lehret alle Völker und tauft sie“. Tausende von Jahren alte Texte aus der Bibel hätten noch heute Gültigkeit, legte die Dekanin in ihrer Predigt dar.
Erfreut zeigte sie sich über die Entscheidung von Andreas Baumann, die Pfarrstelle im Dekanat anzutreten. Bereits im ersten Gespräch mit ihm sei seine Bereitschaft erkennbar gewesen, man sei sofort „gematcht“ gewesen, wie sich Ott-Frühwald ausdrückte.

Mut hätte es für ihn gebraucht, die Flügel auszubreiten und zu springen. Als Hobbyflieger und Fluglehrer sei Baumann des Öfteren dem Himmel nahe. Das Lied „Du Herr gabst uns dein festes Wort. Gib und alle Deinen Geist“ hatte sich der Pfarrer gewünscht, also wurde es von der Gemeinde gesungen.
Dann folgte die feierliche Einführung durch Stefanie Ott-Frühwald. Auf die Frage, ob er für den Dienst bereit sei, antwortete Baumann „Ja, mit Gottes Hilfe“.
Orientierung geben
In seinem Grußwort zeigte sich auch Erster Bürgermeister Andreas Hügerich erfreut über den Neuzugang im Dekanat. Seine Aufgabe sei es, in diesen schwierigen Zeiten den Menschen Orientierung zu geben. Bevor Andreas Baumann zu seiner Ansprache die Kanzel betrat, rief die Dekanin den Gläubigen zu: „Steht ihm bei und betet für ihn“.
Gegen „Ungeist“ ankämpfen
Lehrer, so meinte er scherzhaft, würden vormittags recht haben und nachmittags frei. Und Pfarrer müssten nur am Sonntag arbeiten. Im Rückblick auf seine Tätigkeiten kam zum Ausdruck, dass dies bei ihm wohl nicht der Fall war. Die vielen Schülerinnen und Schüler, die er in seiner Zeit als Lehrkraft betreut hatte, verglich er mit der selbst wachsenden Saat aus dem Gleichnis im vierten Kapitel des Markus-Evangeliums. Druck und Zwang seien Gift bei der Erziehung von jungen Leuten. Gras wachse nicht schneller, wenn man daran zieht. In seiner neuen Aufgabe wolle er den Menschen Mut geben, weiter zu machen, wenn mal etwas nicht gelingt, so der Geistliche. Wichtig sei dies in der heutigen Zeit, wo in den Medien der „Ungeist“ mancher Zeitgenossen umgehe. Dagegen müsse man ankämpfen.
Im Anschluss an den Gottesdienst und dem feierlichen Auszug aus der Kirche traf man sich noch im Myconiushaus zum Kennenlernen und zum Gedankenaustausch. Viel Glück und Erfolg bei seinen neuen Aufgaben im Dekanat Michelau wünschte man Pfarrer Andreas Baumann.
Dekanat Michelau Der evangelisch-lutherische Dekanatsbezirk Michelau erstreckt sich von Burgkunstadt bis nach Tambach (Landkreis Coburg) sowie von Mitwitz (Landkreis Kronach) bis nach Zapfendorf (Landkreis Bamberg).