Es war nur eine Randnotiz in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Kreisausschusses, die aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer aber aufhorchen ließ: Der Altbau des Klinikums sei verkauft, hieß es da ganz lapidar – an einen Investor. Doch wer ist der Käufer und wie geht es mit dem Gebäude weiter?
Diese Redaktion hakte bei der Pressestelle des Landratsamts nach. „Auf Wunsch des Käufers können wir hierzu noch keine Angaben machen“, heißt es von Pressesprecher Andreas Grosch. Auch, woher der Investor kommt, möchte er nicht verraten: „aus Deutschland“, antwortet er, mit abermaligem Verweis auf die Verschwiegenheitsvereinbarung.
Es gab immer wieder Gerüchte
Das Gebäude, das bis Mitte Juli 2018 das Helmut-G.-Walter-Klinikum beherbergte, steht seit Jahren leer. Zumindest großteils. „Seit dem Umzug ins neue Klinikum vor 5 Jahren wurden lediglich die Kellerräume noch als Lager genutzt“, so Grosch. „In der Corona-Pandemie wurden Teile des Erdgeschosses als Abstrichstelle des Gesundheitsamtes genutzt. Zudem ist in der alten Kantine seit der Ukraine-Krise die Kleiderkammer des BRK untergebracht.“
Sieben oberirdische und zwei unterirdische Geschosse umfasst das 1973 eröffnete Haus. Dass es verkauft werden sollte, stand schon lange fest: Der Landkreis leitete schon im Jahr 2019 ein Markterkundungsverfahren ein, als ersten Schritt. Dann gab es eine europaweite Ausschreibung. Immer wieder gab es Gerüchte, dass ein Käufer für Grundstück und Gebäude gefunden sei, doch letztlich bestätigte das sich bislang nicht. Nun aber scheint alles in trockenen Tüchern zu sein.
Grundbucheintrag folgt
„Seit Ende des ersten Quartals ist der Kaufvertrag unterschrieben“, sagt Pressesprecher Andreas Grosch. Im Grundbuch ist der Kauf aber laut jüngsten Äußerungen von Landrat Christian Meißner (CSU) am Rande der Kreisausschusssitzung noch nicht. „Das passiert dieser Tage“, antwortete der Landkreis-Chef auf Nachfrage von Heinz Petterich (FW). „Doch wie geht es weiter?“, wollte der Kreisrat wissen. „Der Investor verhandelt in alle Richtungen“, gab sich Meißner bedeckt. „Wir sind aber auf dem Weg und in ständigem Austausch.“
Auch auf Anfrage dieser Redaktion sind nur wenige weiterführende Informationen zu erhalten, „Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.“
Dass der Investor bereits ein Konzept ausgearbeitet hat, ließ sich zwischen den Zeilen der Worten von Landrat Christian Meißner bei der Kreisausschusssitzung erahnen.
Doch ist damit ein Abriss des Gebäudes vom Tisch? „Auch hierzu können wir aktuell noch keine Auskunft geben, da der Investor noch Planungen anstellt“, heißt es aus dem Landratsamt. „Sobald diese vorliegen, werden wir gemeinsam mit dem Investor eine Pressekonferenz geben.“
Sicher ist jedoch bereits, dass der Landkreis keine Anschubfinanzierung zur Realisierung des Konzepts geben wird oder geben muss. Dazu kommt aus dem Landratsamt auf Nachfrage ein klares Nein.
Vier potenzielle Investoren haben laut Pressestelle des Landkreises am Wettbewerb um den Altbau Klinikum teilgenommen.
„Im Vorfeld dieses Wettbewerbs gab es mehrere Gespräche mit möglichen Investoren“, antwortet Andreas Grosch. „Aufgrund von europaweiten Vergaberichtlinien war der Landkreis verpflichtet, das alte Klinikum in einen Wettbewerb auszuschreiben.“ Der Kreistag habe in nicht-öffentlicher Sitzung sowohl die Kriterien für die Nachnutzung festgelegt als auch die Entscheidung auf den Investor beschlossen.