Bis 31. Juli zeigt das Spielzeugmuseum die Sonderausstellung „Liebe Kinder“ mit Designerpuppen.
Die Künstlerpuppenbewegung der 1970-er-Jahre richtet sich gegen die industriell hergestellte Puppe. Künstlerinnen erhoben einen Kunstanspruch für Puppen – sie wollten zeigen, dass die Puppe vielmehr sein kann als ein industriell gefertigtes Kinderspielzeug, nämlich ein individuelles Kunstobjekt. Künstlerpuppen sind oft Unikate oder werden in einer stark limitierten Auflage hergestellt. Wichtig ist, die Puppenkünstlerinnen arbeiten ohne industrielle Hilfsmittel – die Puppen entstehen in reiner Handarbeit.
Eine ganz eigene Sparte in der Welt der Puppen bildet die Designerpuppe. Hierbei handelt es sich um industriell hergestellte Puppen, deren Entwurf von einer Puppenkünstlerin stammt. Dieser Entwurf wird von einem Modelleur beziehungsweise einer Modelleurin weiterverarbeitet, sodass am Ende eine Industrieform gebaut werden kann, mit der maschinell die Puppe hergestellt wird. Die Auflage ist limitiert und bewegt sich je nach Modell zwischen 150 und 1000 Stück.
Designerpuppen für erwachsene Puppenmütter
Bei Designerpuppen handelt es sich um Puppen, die überwiegend von erwachsenen Puppenmüttern umsorgt werden. Sie zählen zu den lieben Kindern: Die Säuglinge, Jungen und Mädchen sehen in ihren hübschen Kleidern entzückend aus und strahlen ihre Besitzerin über beide Ohren an beziehungsweise blicken ihr liebevoll entgegen.
Bekannte Firmen für Designerpuppen sind die Götz Puppenmanufaktur sowie die Zapf Creation AG, beide aus Rödental. Darüber hinaus werden auch unter der Marke sigikid aus Mistelbach bei Bayreuth und aus der thüringischen Waltershäuser Puppenmanufaktur Puppen verkauft, die von Puppenkünstlerinnen designt werden. Die Blüte dieser Branche ist allerdings allmählich vorbei, manche Hersteller bieten bereits gar keine Puppen dieser Art mehr an.
Die Sonderausstellung „Liebe Kinder – Puppendesign“ im Spielzeugmuseum in Neustadt bei Coburg zeigt eine Reihe an Designerpuppen dieser Firmen und präsentiert digital im Sonderausstellungsraum im Kontrast hierzu eine breite Auswahl an Künstlerpuppen.
Verschiedene Aufgaben laden zum Mitmachen ein
Museumspädagogin Alexandra Taschner hat sich verschiedene Aufgaben für die Besucher ausgedacht, wodurch diese ganz neue Blickwinkel auf die einzelnen Puppen erhalten. Des Weiteren warten zahlreiche Postkarten mit faszinierenden Bildern der Puppen aus der Sonderausstellung darauf, in die weite Welt verschickt zu werden. Leidner-Haber und Taschner freuen sich darüber, dass dank des Fördervereins des Museums das Porto für die Besucher kostenfrei ist, denn dieses übernimmt der Museums- und Heimatverein. (red)