Die Gegenwart des Archivs der Zukunft auf dem Lichtenfelser Marktplatz rückt wieder ein Stück näher. So wurden in dieser Woche die unteren Teile der Weidenbaum-Skulpturen, also deren Stämme, installiert. Sie sind rund vier Meter hoch und vermitteln dem Betrachter einen ersten Eindruck von Gestalt, Farbgebung und Material.
So sind die Weiden-Skulpturen aufgrund statischer Vorgaben nun aus Stahl im sogenannten Cobot-Verfahren von einer österreichischen Firma gefertigt worden. Das heißt, bei ihrer Herstellung arbeiteten Mensch und Maschinen quasi Hand in Hand. Die ursprünglich geplante Fertigung im 3D-Druck hätte die Dimensionen heute möglicher Verfahren in der additiven Produktion überschritten. Zudem hätte die Neuartigkeit der Konstruktion auch in Teilstücken mittels 3D-Druck langjähriger statischer Zulassungen bedurft und wurde deshalb verworfen.

Auch an der Lackierung der Bäume wurde laut Stefan Mehl, Geschäftsführer der für den Bau des Archivs der Zukunft zuständigen R+G Beteiligungs GmbH, lange und intensiv getüftelt. Das Ergebnis: Die Bäume werden in einem matten Goldton gen Himmel streben und so den Kubus des Bauwerks einrahmen. Bis es allerdings soweit ist, müssen sich die Lichtenfelser noch etwas gedulden.
Für die Äste braucht es einen genauen Plan zum Einbau
Je nach Witterung sollen im Frühjahr die von einem heimischen Unternehmen speziell angefertigten Bodenplatten, die um das Gebäude verlegt werden, eingebracht werden. Sie sind aus Beton und bis zu drei auf fünf Meter groß. Erst danach ist es möglich, die Äste und Zweige der Weiden-Skulpturen anzubringen. Dies wird laut Stefan Mehl einige Wochen dauern.

Hintergrund: Die Äste und Zweige – sie sind bereits fertiggestellt – müssen nach einem genau festgelegten Plan mit einem Kran in die Konstruktion eingefügt werden. „Dafür wurde extra ein Computerprogramm entwickelt. Damit wurde genau festgelegt, welcher Ast von welcher Position und in welchem Winkel wann angebaut werden kann und muss.“ So soll sichergestellt werden, dass nicht etwa ein angebrachter Ast den Einbau des nächsten behindert oder die Äste beschädigt werden.
Aktuell befinden sich die Innenausbauten des Archivs der Zukunft in den letzten Zügen. Sie sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Und auch hinsichtlich der kompletten Fertigstellung ist Stefan Mehl, trotz aller aktuellen zeitgeschichtlichen Unwägbarkeiten, zuversichtlich: Im Sommer kommenden Jahres soll der Bau endlich abgeschlossen sein und das Archiv der Zukunft eröffnet werden.
Wer sich schon jetzt einen genauen Eindruck vom fertigen Gebäude machen möchte: Weitere Informationen gibt es unter www.archivderzukunft-lichtenfels.de.