Lichtenfels Die Schüler der Klasse L8 der St. Katharina-Schule luden kürzlich die Bürgermeister der Kommunen im Landkreis zu einem Projekttag ein, um ihnen ihre Schule vorzustellen.
Förderschulrektorin Ute Donhauser erklärte in der Aula nach der Begrüßung die Intention der Veranstaltung. Im Rahmen des Schulfaches Geschichte, Politik und Geografie (GPG) habe sich die Klasse L8 mit der politischen Gliederung ihres aus elf Gemeinden und Städten bestehenden Heimat-Landkreises beschäftigt. Daraus hätten sich Fragen nach den einzelnen Bürgermeistern der Kommunen ergeben. Und umgekehrt die Frage, inwieweit diese über die Schule und die Situation der Schüler Bescheid wissen. Daraus sei dieses Projekt entstanden, das hauptsächlich von der Leiterin der Klasse L8, Katrin Stumpf, und der Fachoberlehrerin für Ernährung und Soziales, Rosemarie Vonbrunn, begleitet worden sei.
Die Gästeliste
Bürgermeister aus acht Kommunen folgten der Einladung. So konnte die Schülerin Anja den Dritten Bürgermeister Mathias Söllner aus Lichtenfels, den Dritten Bürgermeister Dieter Leicht aus Bad Staffelstein, den Ersten Bürgermeister Robert Hümmer aus Altenkunstadt, den Zweiten Bürgermeister Matthias Müller aus Weismain, den Ersten Bürgermeister Jürgen Gäbelein aus Redwitz, den Ersten. Bürgermeister Max Zeulner aus Hochstadt, den Ersten Bürgermeister Jochen Partheymüller aus Marktgraitz , den Ersten Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech aus Marktzeuln und den stellvertretenden Landrat Helmut Fischer sowie von der Caritas Dr. Benjamin Schmidt herzlich willkommen heißen.
Mit dem mit großer Begeisterung vorgetragenen Lied „Wir sind Kinder dieser Erde, wir sind Kinder aus Lichtenfels und wir reichen uns die Hände, weil uns das zusammenhält“ erfreuten die Kinder der Klasse D2 die Gäste.

Vielfältige Aufgaben
Dann stellten abwechselnd Schülerinnen und Schüler der Klasse L8 im Klassenzimmer ihre Schule vor, die vielfältige Aufgaben zu erfüllen habe. So gebe es zwei Schulvorbereitende Einrichtungen (SVE) in Lichtenfels und Altenkunstadt, in denen Kinder im Vorschulalter mit Entwicklungsverzögerungen in den Bereichen Wahrnehmung, Sprache, Merkfähigkeit und Sozialverhalten gefördert würden, erklärte eine Schülerin.
Die Diagnose- und Förderklasse begleite Schüler mit Sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen, in der Sprache oder im sozial-emotionalen Verhalten während der 1. und 2, Klasse. Der Unterricht erfolge nach dem Rahmenlehrplan der Grundschulen, der Lernstoff der beiden ersten Klassen sei aber über einen Zeitraum von drei Jahren verteilt. Die Stütz- und Förderklasse besuchten Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf, weshalb Schule und Jugendhilfe mit dem Ziel einer Rückführung an die Regelschule nach zwei Schuljahren eng zusammenarbeiteten.
Was ist der MSD?
Die mobile sonderpädagogische Hilfe (msH) für Kinder ab drei Jahren bis zur Einschulung, die eng mit den Kindergärten zusammenarbeitet, und der mobile sonderpädagogische Dienst (MSD) für Schüler an den Grundschulen und Mittelschulen in Stadt und Landkreis Lichtenfels werde bei Verdacht auf mögliche Entwicklungsverzögerung und Auffälligkeiten in den Bereichen Lernen, Sprache und der sozial-emotionalen Entwicklung angefordert.
Die IVO-Hennemann Grundschule in Unnersdorf sei seit dem Schuljahr 2011/2012 Inklusionsschule. Die Schüler mit Förderbedarf erhielten dabei Unterricht im Klassenverband der Regelschule mit individueller Einzelförderung durch eine Sonderpädagogin im Schulalltag, wurde erläutert.
Die Schüler der Klassen 5 bis 9 der vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus geförderten Offenen Ganztagsschule werden am Nachmittag zusammen betreut. Neben einem gemeinsamen Mittagessen stünden Hausaufgabenbetreuung, Förderangebote sowie Freizeitangebote mit sportlichen, musischen und gestalterischen Aktivitäten auf dem Programm.
Eine Schülerin verwies darauf, dass sich Schüler von der 7. bis 9. Klasse im Fach Berufs- und Lebensorientierung (BLO) auf eine spätere Erwerbstätigkeit mit dem Schwerpunkt hauswirtschaftlich-sozialer Bereich sowie gewerblich-technischer Bereich vorbereiten können.
Zwei Abschlüsse möglich
In der St. Katharina-Schule sind zwei Abschlüsse möglich, der Abschluss im Bildungsgang Lernen und der Mittelschulabschluss (nicht Quali). Nach dem erfolgreichen Abschluss könne man sich noch an der Förderberufsschule weiterbilden, eine Ausbildung machen oder ein Berufsvorbereitungsjahr an der Förderberufsschule absolvieren, erfuhren die Gäste.
In der 8. und 9. Klasse sind mehrere Wochen Praktikum vorgesehen. Ab der 7. Klasse beginnen die Berufsorientierungsmaßnahmen, die von der Agentur für Arbeit sowie dem Bayerischen Kultusministerium angeboten und finanziert werden. Die Maßnahmen ermöglichten den Jugendlichen einen vertieften Einblick in ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten sowie in die Berufs- und Arbeitswelt.
42 Mitarbeitende
Eine Schülerin informierte die Bürgermeister über die Berufe der an der St. Katharina-Schule tätigen 42 Mitarbeiter, die sich in 21 Sonderpädagogen, drei Fachlehrer, vier Heilpädagogen beziehungsweise Förderlehrerinnen, eine Rektorin, zwei Studienreferendarinnen, einen Beratungsrektor, eine Pädagogin, eine Förderlehrerin, zwei Hausmeister, zwei Verwaltungskräfte und vier sonstige Mitarbeiter aufteilen.
Eine weitere Schülerin berichtete, wie sich die 170 Schüler auf die elf Kommunen des Landkreises aufteilen: So kommen die meisten Schüler aus Lichtenfels (70) und die wenigsten aus Hochstadt und Altenkunstadt (je fünf). Im Anschluss kam es noch zu einer kurzen Diskussionsrunde.
Die Bürgermeister konnten sich an einem Gewinnspiel beteiligen. Sie mussten wissen oder erraten, wie viele Schüler insgesamt sowie aus ihrer Kommune die St. Katharina-Schule besuchen, welche von sieben angegebenen Berufsgruppen und welche beiden Abschlüsse es an der Schule gibt. Als Gewinner wurde Jürgen Gäbelein ermittelt. Als Hauptgewinn war eine Kuchenspende der Klasse L8 für den gesamten Gemeinderat ausgesetzt, die in einer der nächsten Gemeinderatsitzungen übergeben wird.

Mit einem Menü verwöhnt
Die Schüler der Klasse L8 hatten die Bürgermeister nicht nur zu einer Informationsveranstaltung über ihre Schule eingeladen, sondern sie wollten sie auch mit einem selbst gekochten Menü verwöhnen. Dies ist ihnen auch unter der Anleitung der Fachoberlehrerin Rosemarie Vonbrunn mit einer Speisenauswahl von Saibling über Kalbssteak bis zu einem vegetarischen Gericht bestens gelungen