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LICHTENFELS: 17.000 Fußballfans im Weismainer Waldstadion

LICHTENFELS

17.000 Fußballfans im Weismainer Waldstadion

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    17.000 Fans im Weismainer Waldstadion beim Regionalliga-Fußballspiel SC Weismain gegen FC Nürnberg am 12. April 1997.
    17.000 Fans im Weismainer Waldstadion beim Regionalliga-Fußballspiel SC Weismain gegen FC Nürnberg am 12. April 1997. Foto: Repro: Christian Voll

    Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt

    Mit dem „größten Besucheransturm seit Menschengedenken“ rechnet die Stadt Weismain am 12. April 1997: Das Regionalligaspiel SC Weismain gegen 1. FC Nürnberg erwartet 15.000 Fußballfans im Waldstadion – mit aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen von Verein (60 Ordner), Rettungskräften (dutzende Feuerwehrmänner plus Notärzte und Sanitäter) und Polizei (200 Polizei- und Grenzschutzbeamte, 20 Hundeführer, eine Nürnberger Spezialeinheit und auch ein Gefangenentransportwagen mit 25 Mann Kapazität).

    Die monatelange generalstabsmäßige Planung sowie der Ausbau der Stadionanlage für das „Jahrhundertspiel“ lohnt sich. Weismain als Gastgeber wird allseits gelobt – Verkehrsführung, und Verpflegung bei der Großveranstaltung mit am Ende 17.000 Zuschauern seien optimal, lobt der Polizeisprecher. Dass die Ordnungshüter aber natürlich bei einem Fußballspiel dieser Güteklasse nicht arbeitslos sind, liegt wohl in der Natur das Sache: Ein Sturmtrupp von sich provoziert fühlenden Nürnbergern, der den SCW-Fanblock überrennen will, muss abgewehrt werden. Insgesamt zwölf Stadionbesucher werden wegen einzelner Delikte vor Ort festgenommen (Sachbeschädigung, Körperverletzung, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Aufstachelung zum Rassenhass, Tragen von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen). Ein Mokickfahrer fährt einen Feuerwehrmann an, der den Verkehr regelt, und flüchtet – zum Spiel.

    Einen sportlichen Spielbericht darf man an dieser Stelle schuldig bleiben: Er nimmt in der OT-Montagsausgabe mit Meinungen und Bebilderung ausführlichste zwei Zeitungsseiten plus das Titelseitenfoto ein. In der Rückschau sinkt die Relevanz von Spieltaktik und Umsetzung zu Gunsten des Ergebnisses. Den 0:2-Sieg der Mittelfranken sehen die meisten als „glücklich“, aber nicht unverdient an.

    Redwitzer Katalysatoren werden mobil

    In Redwitz stellt die Firma Siemens ihren neuen SINOx-Katalysator für Lastwagen und Busse vor, der sich in der Hochphase der Praxis-Reihentestungen befindet und demnächst in Serie produziert werden soll. Während die in Redwitz entwickelten und bereits seit elf Jahren am Standort produzierten SINOx-Katalysatoren bislang in der Hauptsache stationäre Anlagen wie Heizkraftwerke, dieselbetriebene (Schiffs-)Anlagen und demnächst Bahn-Triebwagen bedienen, wird man damit nun auf der Straße mobil.

    Bargeld und Dokumente befinden sich in dem Tresor, den rabiate Einbrecher in der Nacht zum 13. April 1997 aus der Staffelsteiner Gaststätte „Zum schwarzen Bären“ erbeuten. Sie brechen zunächst das dortige schmiedeeiserne Tor auf, drehen dann ein Zylinderschloss aus der Tür zum Gebäude und gelangen so in das Büro. Der mannshohe Tresor (ein Meter breit und 60 Zentimeter tief) wird dann wohl mit einer Sackkarre zur Straße transportiert, in ein Fahrzeug geladen und abtransportiert.

    Eine Zufahrt zum Kastenhof Weismain für größere Fahrzeuge: Das wünscht sich manch einer und lässt letztlich den Stadtrat darüber diskutieren, ob dies durch einen Aus-/Umbau des Pesttores zu erreichen wäre.

    Eine größere Zufahrt zum Kastenhof

    In der Sitzung betont Bürgermeister Peter Riedel, dass das Landesamt für Denkmalpflege keine Bedenken habe. Doch die Befürworter und Kritiker bringen sich in der Debatte bereits in Position. Entschieden wird aber noch nichts, zunächst soll sich der Bauausschuss näher damit befassen. Am 17. April 1997 ist nicht nur die Turnerschaft Lichtenfels (TSL) mächtig stolz, sondern auch das Obermain-Tagblatt ein bisschen – angesichts des überschwänglichen Lobs für die druckfrisch präsentierte Vereinschronik.

    „150 Jahre Turnerschaft Lichtenfels“: Die 270-seitige Vereinschronik wird von (von links) Karl Hans Neubig, den drei TSL-Vorsitzenden Günther Endres, Winfried Weinbeer und Peter Dentsch vorgestellt. OT-Betriebsleiter Richard Hohmann ist stolz, dass die Chronik in einer Auflage von 2500 Stück bei Meister Druck produziert wurde.
    „150 Jahre Turnerschaft Lichtenfels“: Die 270-seitige Vereinschronik wird von (von links) Karl Hans Neubig, den drei TSL-Vorsitzenden Günther Endres, Winfried Weinbeer und Peter Dentsch vorgestellt. OT-Betriebsleiter Richard Hohmann ist stolz, dass die Chronik in einer Auflage von 2500 Stück bei Meister Druck produziert wurde. Foto: Repro: Till Mayer

    Ein Meisterwerk von Meister-Druck

    „Ein Meisterwerk von Meister-Druck“, lobt TSL-Vorsitzender Winfried Weinbeer. Die TSL feiert nämlich ihr 150-jähriges Bestehen, unter anderem mit einer Sportgala und einem großen Ehrungsabend im April sowie dem Oberfränkischen Bezirksturnfest im Juni. Zur Geschichte des Vereins ist unter der Regie von Karl Hans Neubig ein 270-seitiges Buch zusammengetragen worden, das in Inhalt und Bebilderung auch eng verwoben ist mit der Stadtgeschichte von Lichtenfels. Sechs Mark soll es kosten und ist in einer Auflage von 2500 gedruckt worden.

    Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen: (von links) Landrat Reinhard Leutner, Kultusminister Hans Zehetmair, Kreisheimatpfleger Hubert Weber mit Ehefrau Hilde Weber und Bürgermeister Winfred Bogdahn.
    Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen: (von links) Landrat Reinhard Leutner, Kultusminister Hans Zehetmair, Kreisheimatpfleger Hubert Weber mit Ehefrau Hilde Weber und Bürgermeister Winfred Bogdahn. Foto: Repro: gme

    Er ist Kreisheimatpfleger, akademischer Maler, Bildhauer und unter anderem Schöpfer des Lichtenfelser „Dümpfelschöpfer-Brunnens“: Hubert Weber (76) wird in München von Kultusminister Hans Zehetmair mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der „Künstler ohne Hände“ wird in der Laudatio für seine Vielseitigkeit und Schaffenskraft gelobt, ebenso für seinen Einsatz zum Erhalt von Baudenkmälern und sein soziales Engagement mit dem Lions Club.

    Das Jugendzentrum hat jetzt einen JUZ-Rat

    Ein halbes Jahr nach Eröffnung des Lichtenfelser Jugendzentrums konstituiert sich ein 18-köpfiger JUZ-Rat, der mit Stadt, Landkreis und Kreisjugendring zusammen an der Organisation und Ausgestaltung des Jugendzentrums insgesamt mitwirken darf und soll. Es darf hierbei ebenso auf neue Impulse gehofft werden wie auf neue Töne, von denen es in dieser Woche auch welche gab im JUZ: die „Nacht der leisen Töne“. Zwei Liedermacher setzen beim Samstagabendkonzert den Kontrast zu den bislang „schweren, harten und geräuschintensiven“ Bands. Den grimmigen bis melancholischen Folksongs mit Ecken und Kanten von Chris Burroughs und Neal Casal aus den USA lauscht immerhin ein Dutzend Zuhörer, berichtet der OT-Reporter. Und sie bereuen es keineswegs und lassen die sympathischen Künstler am Ende auch nur ungern von der Bühne.

    Anfang April gründet sich in Altenkunstadt aus der Tischtennisabteilung des 1. FC heraus ein neuer eigenständiger Verein: der TTV 45 Altenkunstadt 1997. Dieter Sutter ist Präsident und Gunther Czepera Vorsitzender des Vereins. Nach 25 Jahren an der Spitze der Staffelsteiner Freien Wähler kandidiert Vorsitzender Georg Popp nicht mehr und will sich mehr auf seine Funktionen in der Kommunalpolitik (Stadt- und Kreisrat) konzentrieren: Er wird durch Franz Böhmer beerbt und postwendend zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

    Diesen Ehrentitel darf auch Bernhard Storath tragen, weil das im Rahmen der letzten Festausschusssitzung der Ebensfelder JU vor der 25-Jahr-Feier einstimmig beschlossen wird. Die Spielvereinigung Lettenreuth ernennt Otto Schulz anlässlich seines 65. Geburtstags zum Ehrenmitglied. Bei der CSU Marktzeuln übernimmt Paul Schmidt die Zügel, nachdem Rolf Doppel Ende Januar seinen Rücktritt erklärt hatte.

    In Kaspauer wird der Grundstein für das neue Feuerwehrhaus gelegt. In Obersdorf feiert die Soldatenkameradschaft die Eröffnung ihres eigenen Vereinsheims mit Schießanlage.

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