Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
Lichtenfels ist seit dem letzten April-Wochenende 1997 offiziell erster Landesstützpunkt für Leichtathletik des Bayerischen Leichtathletik-Verbands (BLV). Dessen Präsident Karl Rauh erläutert bei einem Empfang im Lichtenfelser Rathaus die (Hinter-)Gründe und lobt die idealen Trainings- und Sportstättenbedingungen vor Ort sowie das große Aufgebot überdurchschnittlich guter Trainerinnen und Trainer.
Zweimal wöchentlich werde nun am Maximilian-Kolbe-Sportzentrum ein öffentliches Training angeboten, bei dem Talente gesichtet und gefördert würden, kündigt er an. Kommunen, Vereine und Schulen sollen im Sinne des Breiten- und Leistungssports zusammenarbeiten, Talente suchen und unterstützen. Diese jedoch nicht zu früh zu spezialisieren, gibt Rauh den anwesenden Sportfunktionärinnen und -funktionären mit auf den Weg. Der Leichtathletik-Landesstützpunkt Lichtenfels wird von Landestrainer Harald Schnappauf (Stegaurach), Hellmuth Vetter (B-Trainer Sprint), Annette Kapfhammer (B-Trainerin Mehrkampf) und Ulrich Völker (B-Trainer Sprung) betreut.
Richtig getippt und im Lotto gewonnen
Über einen Geldsegen von 109.336 Mark freut sich ein Lottospieler aus dem Landkreis Lichtenfels, der beim Superlotto mit seinen getippten Zahlen offenbar ein glückliches Händchen hatte.

Anlässlich des „Tag des Baums“ findet die für Oberfranken zentrale Veranstaltung 1997 in Burkheim statt. Regierungspräsident Erich Haniel pflanzt in der dortigen Flur – im Beisein von Vertretern aus Politik und Gartenbauvereinen – Weiden und Linden, während der Wettergott gleich für „natürliche“ Bewässerung sorgt: Es regnet in Strömen. Haniel betont in seinen Grußworten die Wichtigkeit der Landschaftspflege, die Bedeutung von Baumbeständen für Mensch und Ökosystem sowie die spezielle und traditionelle Liebe der Oberfranken zu Lindenbäumen, was viele Orts- und Flurnamen geprägt habe.
Lagerhalle in Hochstadt brennt
50.000 Mark Schaden hinterlässt ein Feuer in einer Lagerhalle in Hochstadt. Am späten Nachmittag des 29. April 1997 fangen dort Kartonagen, Verpackungsmaterial und Schaumstoff Feuer, was jedoch so rechtzeitig entdeckt und von 100 Einsatzkräften aus acht Feuerwehren eingedämmt werden kann, dass es nicht aufs Obergeschoss übergreift. Dort sind Rattanmöbel gelagert.
1000 glückliche Schlager-Fans in der Stadthalle
Am gleichen Abend in Lichtenfels präsentiert Moderator Uwe Hübner mit seiner „ZDF-Hitparade“ (Tournee mit festem Künstlerstamm) den rund 1000 Gästen in der Lichtenfelser Stadthalle ein vierstündiges „Feuerwerk der guten Laune“, berichtet die OT-Reporterin: „Um Mitternacht hielt es das Publikum nicht mehr auf den Plätzen, die Fans drängten zur Bühne, um ihren Stars beim großen Finale hautnah gegenüber zu stehen.“ Neben den Oldie-Zugpferden Drafi Deutscher und Peggy March gibt es Schlager von den Paldauern, Kristina Bach, Andreas Martin, Nadine Norell und Leonardo sowie etliche Newcomerinnen und Newcomer wie Luka, „Die blauen Engel“ und „Bamboo“.
Mit einem großen Pfarrfest weiht Nedensdorf am 1. Mai 1997 den 13,62 Meter hohen Glockenturm und Sakristeianbau an der 40 Jahre alten Kirche Maria Königin ein. Die neue Glocke – 143 Kilo schwer und 64 Zentimeter im Durchmesser – wurde bereits in der Vorwoche durch Pfarrer Hans-Werner-Alt geweiht. Zahlreiche Spenden(aktionen) und über 2000 freiwillige Arbeitsstunden am Bau gingen diesem freudigen Abschluss des Kirchenausbaus voran. Generalvikar Albrecht aus Bamberg nimmt die Weihe vor.
Die katholische Pfarrgemeinde Lettenreuth nimmt ebenfalls den Maifeiertag zum Anlass, ihr neues Pfarr- und Jugendheim durch Domkapitular Klemens Fink einweihen zu lassen. Der eingeschossige Bau mit ausgebautem Dachgeschoss hat 840.000 Mark gekostet.
Der TSV Kleukheim feiert Richtfest an seinem Sportheimneubau. In Stublang baggern gerade freiwillige Helfer das Fundament der Filialkirche frei, damit eine Spezialfirma diese dann trockenlegen und sanieren kann.

Der Altbau der Haushaltsschule Sankt Kunigund in Vierzehnheiligen muss saniert werden: In ihm sind bislang die rund 40 Internatsschülerinnen untergebracht, nachdem in den 1980-er-Jahren ein neues Schulhaus errichtet wurde. Im Schulhof stehen nun zweigeschossig aufgetürmt moderne Wohncontainer, in denen die Internatsschülerinnen wohnen werden, bis das alte „Klösterl“ saniert ist.
Wenige Meter weiter – am Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege – hält am 1. Mai Innenminister Günther Beckstein die Rede anlässlich der 40. Friedens- und Soldatenwallfahrt vor rund 6000 Pilgerinnen und Pilgern an der Basilika Vierzehnheiligen.
Mahnung, den Frieden zu erhalten
Aus dem OT-Bericht: „Die Soldatenwallfahrt nach Vierzehnheiligen sei fester Bestandteil der fränkischen Tradition, sagte der Minister. Tradition habe nichts zu tun mit Zurückerinnern von Ewiggestrigen, sondern bedeute eine Mahnung an alle, den Frieden zu erhalten. Die halte die Erinnerung an Leid, Not und Gefangenschaft sowie das Gedenken an alle gefallenen Angehörigen und Kameraden wach. Der Innenminister betonte, dass die Soldaten der Bundeswehr dem Frieden und der Freiheit dienten. Er erinnerte auch an den Terror der Konzentrationslager.

Neuerliche Kriege auf dem Balkan und in Tschetschenien zeigten, dass der ewige Friede eine Illusion sei. Der Minister erinnerte an die grundlegenden Veränderungen der sicherheitspolitischen und militärischen Rahmenbedingungen und an die Entstehung einer neuen Sicherheitsordnung in Europa: ,Wo Grenzland, Eiserner Vorhang, Zonengrenze und Kalter Krieg waren, ist heute eine freie Region im Herzen eines zusammenwachsenden Europas.‘ Diese neue Architektur bedinge neue Aufgaben für die Bundewehr wie Landesverteidigung, Krisenfall im Bündnis, auch militärische Einsätze, friedenserhaltende Maßnahmen oder humanitäre Hilfe. Auch innenpolitisch habe sich die Sicherheitslage verschärft.“
Verdienstvolle Vereinsmitglieder der Blaskapelle ausgezeichnet
Die Blaskapelle Schwürbitz ernennt Alois Thiem und Martin Bauer zu Ehrenmitgliedern. Helmut und Karl-Heinz Grünbeck bekommen den gleichen Ehrentitel seitens des Gesangvereins Marktgraitz.
In der Kreisstadt Lichtenfels wird erstmals eine Frau Feldgeschworene: Martha Büttner wird für das verantwortungsvolle Ehrenamt vereidigt.