Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
Bayern gewinnt“ ist 1997 eine 45-minütige Quizsendung des Bayerischen Fernsehens, und am 24. Oktober tritt dort ein Rate-Trio vom Burgkunstadter Privatkegelverein „Bandl-Schieber“ gegen ein Skischulen-Team vom Spitzingsee an. Charlotte Lieb, Rudi Fetzer und OT-Sportredakteur Frank Gorille waren Wochen zuvor bei einem Casting des Senders als schlaueste und fernsehtauglichste Equipe ausgewählt worden.
Die kurzweilige Show mit Fragen und Wettspielen, mit Moderator Michael Harles und Maskottchen „Wolpi“ sowie mit zwei lautstarken Fan-Delegation im Publikum zielt unterhaltsam darauf ab, die jeweiligen Heimatgegenden der Teams spezifischer und mit ihren Vorzügen und Eigenheiten vorzustellen. Dementsprechend gibt es zum Beispiel Fragen zur ersten Schuhfabrik Burgkunstadts, Übersetzungsversuche zum jeweils gegnerischen Dialekt oder Fotomotiv-Erkennspiele.
Ratefuchs Gorille selbst berichtet im OT in einer ganzseitigen Reportage von den wochenlangen Vorbereitungen, vom Ratequizwissen-Büffeln und schließlich vom Drehtag in München. Er darf zu diesem Zeitpunkt im Oktober aber noch nicht verraten, wie es ausgegangen ist, denn die Sendung wird erst am 19. Dezember ausgestrahlt. Ein Vorausblättern sei ausnahmsweise an dieser Stelle einmal erlaubt: Nach zwischenzeitlich klarer Führung der Oberfranken gibt es mehrere umstrittene Entscheidungen zu Gunsten der Oberbayern, die am Ende knapp gewinnen.

Sie ist 17 Jahre alt, blond und nach Ansicht der abstimmenden Jury die Schönste der zehn Kandidatinnen an diesem Abend: Die Schülerin Elke Jasinsky wird in der Burgkunstadter Diskothek „Omen“ am 25. Oktober 1997 zur „Miss Oberfranken“ (der Miss Germany Corporation Oldenburg) gekrönt.
Von „Tourismus“ und Sexismus beim Disko-Spektakel
Dass ein solches Spektakel die Lokaljournaille reizt und die Öffentlichkeit nicht weniger, ist gewiss: Und so schickt das OT zwei Berichterstatter zur Misswahl-Arena, um unterschiedliche Perspektiven einnehmen und darstellen zu können. Und das tun sie. Bei allem Sexismus, der bei solch einer Misswahl klassischerweise beanstandet werden kann, legen sie aber auch den Finger in die Wunde der Tingeltangel-Branche, die ihren seriösen Deckmantel spätestens dann abstreift, wenn sie die Kandidatinnen aus allen Regionen des Freistaats willig zur Show herankarrt: So muss auch bei dieser „Miss Oberfranken“ – entsprechend der statistischen Wahrscheinlichkeit – eine Nicht-Oberfränkin gekrönt werden: Für die mittelfränkische Misswahltouristin Jasinsky ist es bereits das achte Event und der dritte Titel. „Das signalisiert viel Distanz und wenig Wissen über die oberfränkische Volksseele. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Fischer“, philosophiert OT-Berichterstatter Manfred Otzelberger.
Die SPD-Delegiertenversammlung des Wahlkreises Lichtenfels/Coburg-Süd bestimmt MdL Susann Biedefeld (32) zur Direktkandidatin für den Landtag. Das Direktmandat zum Bezirkstag bekommt Otto Schuhmann (53).
Ein neues Logo für die umbenannte Jugendseite des OT
Am 30. Oktober 1997 endet die Einsendefrist für die vier Wochen lang laufende Suche nach einem neuen Namen für die Jugendseite im Obermain-Tagblatt: Einen Tag später wird dann die Entscheidung der Redaktion zu Gunsten von „Page X“ und der neue Schrift-Look mit Wiedererkennungswert präsentiert. In einer Woche soll dann auch noch ein neues Logo vorgestellt werden.
Der Schachverein Seubelsdorf ernennt Martin Tempel zum Ehrenmitglied: Er ist seit 50 Jahren im Verein und seit 32 Jahren im Vorstand aktiv. Seinen Posten als 2. Vorsitzender gibt er nun aber an Uwe Max ab.
Neues Ehrenmitglied beim Obst- und Gartenbauverein Baiersdorf ist jetzt Kunigunda Dietz (90). Die Altenkunstadterin Resi Kerling wird anlässlich ihres 65. Geburtstags gleich von zwei Ortsvereinen zum Ehrenmitglied ernannt: dem RV Concordia und dem Turnverein.
Bei der FFW Lichtenfels werden Peter Hönninger und Uwe Reinhardt zu neuen Kommandanten gewählt. Mit der Ernennung zum „Ehrenplatzwart“ dankt der FC Baiersdorf Rudi Firnschild, der sich seit 27 Jahren ehrenamtlich um die Pflege des Vereinsrasens und der Fußbälle kümmert.
Der SC Weismain trennt sich schon wieder von seinem Trainer
Nur zwei Monate im Amt des Trainers beim Regionalligisten SC Weismain schafft der Ludwigstadter Matthias Fröba. Angesichts der mageren Ausbeute gegen vermeintlich schwächere Gegner (nur drei Punkte aus den vergangenen vier Spielen) wird sein Vertrag aufgelöst. Co-Trainer Gerd Schaible (31) soll als Interims-Coach übernehmen; was sich jedoch wenige Tage später bereits als hinfällig erweist, als man Kurt Geinzer (46) als neuen hauptamtlichen Trainer verkündet, der bereits beim kommenden Spiel auf der Trainerbank sitzen soll.