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LICHTENFELS: Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt: Vor 25 Jahren: Staffelstein und der Millenniums-Boykott

LICHTENFELS

Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt: Vor 25 Jahren: Staffelstein und der Millenniums-Boykott

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    Baptist Faulstich, Bürgermeister der Adam-Riese-Stadt Staffelstein, die das Millennium erst Ende 2000 feiern will, gibt ein Interview nach dem anderen zum Thema Millenniums-Boykott. Archivfoto: Marius Raab
    Baptist Faulstich, Bürgermeister der Adam-Riese-Stadt Staffelstein, die das Millennium erst Ende 2000 feiern will, gibt ein Interview nach dem anderen zum Thema Millenniums-Boykott. Archivfoto: Marius Raab Foto: Archivfoto: Marius Raab

    Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt

    Lothar streift den Landkreis in den Tagen nach Weihnachten 1999: Das Sturmtief hinterlässt am Obermain aber beileibe nicht so verheerende Schäden wie in Süddeutschland. Bei Michelau, Püchitz und Weismain werden Strom-Oberleitungen beschädigt, und es kommt zu Stromausfällen: „Leidtragende“ waren hier unter anderem auch Milchkühe, da ihre Melkmaschinen streikten, betont das OT. Zahlreiche umgestürzte Bäume müssen beseitigt werden und halten die Feuerwehr auf Trab. Zudem steigen wegen des Tauwetters die Gewässerpegel, und etliche Straßen müssen schon wegen Hochwassers gesperrt werden.

    80 Seiten voller Anekdoten

    Karl Bauersachs (86) ist in seinem Dorf als Allround-Talent bekannt: Nun setzt es sich ein greifbares Denkmal in Form eines 80-seitigen Gedichtbands mit „Geschichten und Anekdoten aus Gärtenroth“ – genau so heißt denn auch das Büchlein, das er nun vorstellt. Der Landwirtssohn hat eine bewegte Lebensgeschichte, die von vielen Interessen und viel Verantwortung zeugt. Er ist in etlichen Vereinen aktiv, war Kirchen- und Gemeinderat und schreibt für die Lokalpresse – und er dichtet. Was er in vielen Jahren teils öffentlich vortrug, teils auch nur für sich niederschrieb, sei „zu schade, um vergessen zu werden, meinte eines Tages seine Nachbarin Christel Reinhardt: Sie brachte Ordnung in die Handschriften und Manuskripte. Am Ende hält man nun herrliche Mundart-Schmunzelgeschichten in der Hand, deren Erwerbserlös der Kirche gespendet werden soll.

    Die Kleukheimerin Mirjam Kunzelmann holt einen dritten Platz beim Landeswettbewerb Mathematik 1999/2000. Ihr Mathelehrer Thomas Kaiser (li.) und der Leiter des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels, Günter Dischinger, gratulieren. Archivfoto: OT
    Die Kleukheimerin Mirjam Kunzelmann holt einen dritten Platz beim Landeswettbewerb Mathematik 1999/2000. Ihr Mathelehrer Thomas Kaiser (li.) und der Leiter des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels, Günter Dischinger, gratulieren. Archivfoto: OT Foto: Archivfoto: OT

    Die Neuntklässlerin Mirjam Kunzelmann (aus Kleukheim) vom Lichtenfelser Meranier-Gymnasium erringt einen dritten Platz beim Landeswettbewerb Mathematik 1999/2000.

    Als ob die Aufregung um den Jahrtausendwechsel in allen Facetten und prognostizierten Szenarien nicht schon groß und teil skurril genug wäre. Mit seiner eigenen Auslegung beziehungsweise der Adam-Riese-Rechenlogik fügt Staffelstein der „Millennium“-Thematik seine eigene Geschichte hinzu: Die Ankündigung, dass in der Geburtsstadt des Rechenmeisters der Jahrtausendwechsel erst Ende 2000 offiziell gefeiert werde, lockt Medienvertreter aller Couleur an den Obermain. Sie wollen nicht nur Vorab-Interviews, sondern auch am 31. Dezember 1999 um 24 Uhr „das Nichtereignis filmen“.

    Das „Nicht-Ereignis“

    Bürgermeister Baptist Faulstich gibt ein Interview nach dem anderen und scherzt souverän: „Wir sind bekannt geworden, weil wir nichts tun.“ Auf eine jüngst in einer nordrhein-westfälischen Zeitung formulierten Überschrift ist er stolz: „Wo die Uhren richtig gehen.“

    Wo wird öffentlich groß gefeiert, wer nutzt den 31.12.1999 als Hochzeitsdatum, wie bereiten sich Polizei und Rettungsdienste auf die Millenniumsnacht vor? Natürlich bedient auch das Obermain-Tagblatt seine Leserinnen und Leser mit dem überall präsenten Thema. Redaktionsleiter Roger Martin hat im Archiv gesessen und die Berichterstattung zur Jahrhundertwende 1899/1900 ausgewertet: Eine ganze Seite voller lesenswerter Episoden und zeittypischer Dokumente trägt er hier zusammen. Und warum sollten die Menschen der vergangenen Jahrhundertwende so viel anders sein als die jetzigen: „In der Sylvesternacht wurde in den an der alten Coburger Straße gelegenen Keller des Herrn W. Fikentscher sen. Eingebrochen, und 150 Flaschen von bestem Wein und Arrac gestohlen.“

    Die zwei Ältesten im Landkreis

    Karl Bauersachs (re.) in Aktion – beim Vortragen eines seiner Mundartgedichte: Sie wurden nun zu einem 80-seitigen Büchlein „Aus Gärtenroth“ zusammengestellt. Archivfoto: Carmen Müller
    Karl Bauersachs (re.) in Aktion – beim Vortragen eines seiner Mundartgedichte: Sie wurden nun zu einem 80-seitigen Büchlein „Aus Gärtenroth“ zusammengestellt. Archivfoto: Carmen Müller Foto: Archivfoto: Carmen Müller

    Die Silvester-Ausgabe des OT umfasst stattliche 64 Seiten inklusive einer Sonderbeilage mit Jahresrückschauen und den Interviews mit den zwei ältesten Landkreisbewohnern Franz Deinhardt (99) aus Weismain und Martha Babucke (102) aus Schney.

    Und ein bisschen mag man mutmaßen, dass auch das Bauerntheater „Alles wegen einer Nacht“, das die TSV-Theatergruppe Buch am Forst in dieser Woche auf die Bühne stellt, mehr als zufällig passend zur besonderen Silvesternacht ausgesucht ist.

    Drei neue Ehrenmitglieder

    Der TTV 45 Altenkunstadt ernennt Dieter Sutter anlässlich seines 60. Geburtstags zum Ehrenmitglied. Diese Ehrenwürde wird seitens des TV 1861 Burgkunstadt auch Herbert Kaufmann zuerkannt. Seit dem Jahresabschlussessen des CSU-Ortsverbands Ebensfeld darf sich Heinrich Berthold Ehrenmitglied nennen.

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